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Kassen und Ärzte freuen sich über Modellskizze – Interview zur Blankoverordnung

Der Berufsverband LOGO Deutschland hat ein Konzept für ein Modellvorhaben zu Blankoverordnungen entworfen. Im Interview erzählt Diethild Remmert, Vorsitzende des Verbandes, von den Überlegungen dahinter und den positiven Rückmeldungen von Ärztevertretern und Kassen.
Kassen und Ärzte freuen sich über Modellskizze - Interview zur Blankoverordnung

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up: War es ein schwieriges Unterfangen, das Konzept zu erstellen?

Diethild Remmert: Wir als kleiner Verband haben anfangs befürchtet, eine Skizze für ein Modellvorhaben könnte uns überfordern. Aber als wir uns ein wenig mit den Vorgaben beschäftigt hatten, haben wir gemerkt: Klar steckt Arbeit dahinter, aber es ist gar nicht so schwierig.

up: Welche Überlegungen waren beim Erstellen des Konzepts wichtig?

Diethild Remmert: Natürlich haben wir uns viele, vor allem auch inhaltliche, Gedanken gemacht. Da die Logopädie eine kleine Berufsgruppe ist und Evaluationen vernünftige Fallzahlen benötigen, haben wir ein Konzept für Störungsbilder entwickelt, die in den Praxen häufig vorkommen: neurologische Störungen bei älteren Menschen, Schluckstörungen und Entwicklungsstörungen der kindlichen Sprache. So, wie wir die Umsetzung überlegt haben, ergibt sich außerdem eine deutliche bürokratische Entlastung für Ärzte und Therapeuten.

up: Wie ging es weiter, als die Modellskizze fertig war? </strong

Diethild Remmert: Wir haben sie an alle Landesverbände aller Krankenkassen versendet, die für die Umsetzung der Modellprojekte verantwortlich sind. Zur Kenntnisnahme haben wir diese auch den GKV-Spitzenverband, die Bundes- und Dachverbände der Krankenkassen, die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die Fachpresse und die Partnerverbände in der Logopädie geschickt. Es sollten so viele Praxisinhaberinnen wie möglich an zukünftigen Modellprojekten teilnehmen – egal, in welchem Verband sie sind oder ob sie überhaupt organisiert sind.

up: Haben sich Kassen und Ärztevertreter bereits zurückgemeldet?

Diethild Remmert: Tatsächlich haben wir sehr schnell positive und konstruktive Rückmeldungen erhalten. Die KBV war froh, dass sich etwas tut und zeigte sich mit unserem Konzept zufrieden. Der AOK-Bundesverband hat sich dafür bedankt, dass jemand bei den Blankoverordnungen die Initiative ergreift und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten skizziert. Mehrere Landesverbände haben angekündigt, unaufgefordert auf uns zurückzukommen. Gerade sei es aber noch zu früh, da die Kassenverhandlungen unter dem Einfluss des HHVG Vorrang hätten.

Es sieht also aus, als hätten wir etwas in Bewegung gesetzt. Wir hoffen, dass die Krankenkassen möglichst bald ihrem Auftrag nachkommen und Modellversuche flächendeckend umsetzen, damit wir zu aussagekräftige Ergebnissen kommen.

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