Checkliste Brandschutz

Kommt es zu einem Brand, kann das schwerwiegende Folgen für Ihre Praxis haben. Feuer zu vermeiden, hat daher höchste Priorität. Eine Gefährdungsbeurteilung zeigt potenzielle Schwachstellen auf und hilft, Maßnahmen zur Brandverhütung zu etablieren (Mehr dazu lesen Sie hier). Doch was tun, wenn es doch mal brennt? Dann steht der Schutz von Personen an erster Stelle. Damit das gelingt, ist ein gutes Brandschutzkonzept eine Grundvoraussetzung. Es sollte folgende Punkte berücksichtigen: 1. Brandschutzordnung Die Technische Regel für Arbeitsstätten „Maßnahmen gegen Brände“ (ASR) schreibt vor, dass Sie die notwendigen Maßnahmen gegen Entstehungsbrände einschließlich der Verhaltensregeln im Brandfall dokumentieren und Ihre Mitarbeiter darüber informieren müssen. Wenn sich häufig „Besucher oder Fremdfirmen in der Arbeitsstätte aufhalten“, müssen Sie die Maßnahmen zudem an gut zugänglicher Stelle und in geeigneter Form aushängen. Wie dies auszusehen hat, ist nicht konkret vorgeschrieben. Die ASR empfiehlt dafür jedoch eine Brandschutzordnung (siehe Kasten). Wichtig: Einige Bundesländer schreiben unter bestimmten Voraussetzungen zwingend eine Brandschutzordnung vor – etwa bei baulichen Besonderheiten. Informationen dazu finden Sie auf den Internetseiten der Bundesländer. 2. Unterweisung Laut Arbeitsschutzgesetz § 12 müssen Sie alle Mitarbeiter über die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit – und damit über die Brandschutz-Maßnahmen – ausreichend und angemessen unterweisen. Entsprechend § 4 der DGUV Vorschrift 1 müssen Sie die Brandschutzunterweisung mindestens einmal jährlich wiederholen und schriftlich dokumentieren. 3. Brandschutzübungen Sie sind laut 4 der Arbeitsstättenverordnung verpflichtet, mit Ihren Mitarbeitern das richtige Verhalten in Brandfällen einzuüben (Evakuierung und erste Brandbekämpfung mit Feuerlöschern). Die Übungen müssen mindestens einmal im Jahr stattfinden. 4. Flucht- und Rettungswege Damit alle Personen im Falle eines Brandes den schnellsten Weg aus dem Gebäude finden, hängen Sie in der Praxis gut sichtbar einen Plan aus, auf dem Flucht- und Rettungswege übersichtlich eingezeichnet sind. Diese sind als solche gekennzeichnet und stets freizuhalten. Je nach Größe Ihrer Praxis/des Gebäudes, können zudem Notausgänge baulich vorgeschrieben sein. Entsprechende Vorgaben finden Sie in den Bauordnungen der Länder. 5. Brandschutzhelfer Jeder Unternehmer muss mindestens fünf Prozent der Mitarbeiter (in jedem Fall mindestens einen) zu Brandschutzhelfern ausbilden lassen. Sie unterstützen bei der Umsetzung vorbeugender Maßnahmen und werden im Falle eines akuten Brandes aktiv: Etwa beim Löschen kleinerer Feuer, bei der Evakuierung und als Ansprechpartner für die Feuerwehr. Brandschutzhelfer müssen im Rahmen von Lehrgängen fachkundig unterwiesen werden. Anlaufstellen sind beispielsweise die DEKRA oder der TÜV. Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre „Brandschutzhelfer – Ausbildung und Befähigung“ der DGUV 6. Löschmittel Die Grundfläche Ihrer Praxis und die Art der Brandgefährdung bestimmen, wie viele und welche Art von Feuerlöschern Sie bereitstellen müssen. Bei einer normalen Brandgefährdung (wie sie in den meisten Therapiepraxen besteht) und einer Fläche von bis zu 500 m2 müssen beispielsweise 21 Löscheinheiten vorhanden sein. Überprüfen Sie zudem, ob auf Grund baulicher Besonderheiten weitere Löschmittel notwendig sind, etwa Sprinkleranlagen. Wichtig: Laut DIN 14406-4 muss mindestens alle zwei Jahre eine fachkundige Person die brandschutztechnische und sicherheitstechnische Funktionsfähigkeit der Feuerlöscher überprüfen. Fragen Sie bei der örtlichen Feuerwehr nach fachkundigen Unternehmen. Auch Brandschutzbeauftragte führen die Instandhaltung durch. Brandschutzordnung: Für Mitarbeiter und Patienten Die Brandschutzordnung besteht aus drei Teilen – A, B und C – und ist nach DIN 14096 geregelt. Teil A richtet sich an Ihre Mitarbeiter und Patienten. Darin halten Sie die wichtigsten Verhaltensregeln im Falle eines Brandes übersichtlich (schriftlich und mit Piktogrammen) fest: Ruhe bewahren, Brand melden (Notruf 112), in Sicherheit bringen (Hinweise zur Selbstrettung inkl. Hinweis auf Symbole für gekennzeichnete Fluchtwege und Sammelstellen), Löschversuch unternehmen. Teil B richtet sich an alle Mitarbeiter. Das Dokument enthält Informationen, die über die Verhaltensregeln hinausgehen, etwa zur Brandverhütung und zu Melde- und Löscheinrichtungen. Händigen Sie den Mitarbeitern das Dokument in schriftlicher Form aus und lassen Sie sich den Erhalt mit einer Unterschrift bestätigen. Teil C beinhaltet Informationen, die sich speziell an Mitarbeiter richten, die besondere Brandschutzaufgaben haben, also beispielsweise an Brandschutzhelfer. Auch hier gilt: An Mitarbeiter aushändigen und unterschreiben lassen. Wichtig: Passen Sie die Dokumente individuell an Praxisbesonderheiten an und halten Sie sie immer auf dem neusten Stand. Sie müssen sie zudem alle zwei Jahre von einer fachkundigen Person (beispielsweise einesm Brandschutzbeauftragten) überprüfen lassen.