Verordnungsdaten sollen in Zukunft digital lesbar sein

Die Veröffentlichung der Spezifikationen für das zukünftige einheitliche Heilmittel-Verordnungs-Formular Muster 13, dass ab dem 1. Oktober 2020 gelten soll, hat für kontroverse Diskussionen in der Fachöffentlichkeit gesorgt. Wir fassen das Geschehen noch einmal zusammen und lassen die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) den Vorgang einordnen. Die Veröffentlichung des neuen Formulars Muster 13 durch die kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Mitte Januar hat in zwei Schritten stattgefunden. Zum einen wurden für die Vorderseite der Verordnung die technischen Spezifikationen für die Anbieter von Praxisverwaltungssystemen (PVS) in Arztpraxen veröffentlicht. Das ist notwendig und sogar rechtlich vorgeschrieben, weil Heilmittelverordnungen nur mit einem von der KBV zertifizierten Heilmittel-Verordnungs-Modul zulasten der GKV ausgestellt werden dürfen. Allerdings ist die Spezifikation an einem Punkt noch nicht vollständig: Es fehlt ein Barcode, mit dem die für die Abrechnung relevanten Inhalte der Verordnung digital gelesen werden können. Zum anderen hat die KBV einen Tag später eine Erläuterung des neuen Muster 13 für die niedergelassenen Ärzte veröffentlicht. Das ist insofern problematisch, als dass in der Erläuterung sowohl die Vorderseite als auch die Rückseite gezeigt wurden. Und auf der Rückseite ist ein neues Feld „Leistungserbringer“ dargestellt, das ärgerlicherweise noch nicht mit den Heilmittelverbänden abgestimmt worden ist. Ein Gespräch mit Julius Lehmann, Leiter Abteilung Veranlasste Leistungen der KBV, schafft Klarheit: Die Formularspezifikationen müssen gemeinsam von KBV und GKV-Spitzenverband vereinbart werden. Insofern hat die KBV mit der Veröffentlichung ein mit dem GKV-Spitzenverband abgestimmtes Ergebnis präsentiert. Die Rückseite der Verordnung ist ebenfalls ein mit dem GKV-Spitzenverband abgestimmtes Ergebnis. Die einheitlichen Regelungen zur Abrechnung und der notwendigen Angaben auf der Verordnung sind allerdings noch in den Verhandlungen des GKV-Spitzenverbandes mit den Heilmittelverbänden festzulegen. Die KBV ist daran interessiert, dass die auf dem Verordnungsvordruck eingetragenen Daten über einen Barcode digital lesbar sind. Aktuell werden die Anforderungen an den Barcode entsprechend ergänzt, damit die abrechnungsrelevanten Inhalte der Verordnung digital gelesen werden können. Der Barcode wird allerdings nach wie vor nur dann aufgedruckt, wenn die Arztpraxis das Formular mittels Blankoformularbedruckung selbst erzeugt. Bei der konventionellen Bedruckung der Formulare muss der Arzt einen Nadeldrucker verwenden, wobei es technisch unmöglich wird, einen Barcode aufzudrucken. Außerdem interessant: Rückseite der neuen Heilmittelverordnung Muster 13: unabgestimmt, unnötig, unpraktikabel Umfang und Inhalt der Heilmittelverordnung: So regelt das SGB V die Zuständigkeiten Heilmittel-Richtlinie: Neues Muster 13 ab Oktober Kommentar: In großen Schritten rückwärts 01.10.2020: Die neue Heilmittel-Richtlinie tritt in Kraft Neue Anlage 3 zur Heilmittel-Richtlinie Heilmittel-Richtlinie heute und Neufassung ab Oktober 2020