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Nutzen von Antidepressiva bei Rückenschmerzen fraglich

Obwohl viele internationale Fachgesellschaften den Einsatz von Antidepressiva bei chronischen Rückenschmerzen empfehlen, scheint der Nutzen für die Patienten gering. Zu diesem Schluss kommt eine Übersichtsstudie, die kürzlich in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift The BMJ veröffentlicht wurde. Gleichzeitig besteht das Risiko von Nebenwirkungen.
Nutzen von Antidepressiva bei Rückenschmerzen fraglich
© Fotolia.com: Sandor Jackal

In der Metaanalyse wurden 33 Studien mit insgesamt 5.318 Patienten betrachtet. 19 der Studien untersuchten den Einsatz von Antidepressiva bei chronischen Rückenschmerzen, acht bei Arthrose- und sechs bei Ischiasschmerzen. Die Autoren kamen zu dem Ergebnis, dass die Wirksamkeit von Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SNRI) bei der Behandlung von chronischen Rückenschmerzen gering und nicht klinisch relevant ist, während gleichzeitig ein nicht unerhebliches Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen besteht. Bei der Behandlung von Arthroseschmerzen kann eine klinisch relevante Wirkung nicht ausgeschlossen werden. Für die Behandlung von Ischiasbeschwerden sind Trizyklische Antidepressiva (TCA) und SNRIs möglicherweise wirksam, die Evidenz ist hier jedoch gering bis sehr gering.

Mehr dazu in der Übersichtsstudie: https://www.bmj.com/content/372/bmj.m4825

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