Influencer-Recruiting

Beim Influencer-Marketing empfehlen Personen ihren Social-Media-Followern Kosmetik, Mode, Baby-Produkte oder was auch immer. Diese Methode unterscheidet sich von klassischer Werbung, weil es einen direkten Kontakt zwischen den Werbenden und deren Zielgruppe gibt. Geht es dabei darum, über Influencer neue Mitarbeiter zu finden, spricht man von Influencer-Recruiting. Ein Weg, den auch Heilmittelpraxen gehen können. Variante 1: Indirekt, über das private Profil von Mitarbeitern „Heute hat die Kita zu – Wasserrohrbruch. Meine Frau arbeitet, Oma ist im Urlaub und sonst kann natürlich mitten in der Woche auch keiner mal eben auf die Kleine aufpassen. Also spielt sie nun in der Spielecke im Pausenraum, während ich meine Berichte schreibe.“ Das sagt die Stimme aus dem Off, während ein Video läuft, das ein kleines Mädchen zeigt, wie sie gerade einen hohen Turm baut und ihn wieder einstürzen lässt. Wenn ein Mitarbeiter eine solche Geschichte in seiner Instagram-Story, bei TikTok oder Facebook erzählt, ist das Influencer Recruiting – indirekt. Denn was vielleicht banal klingt, ist für arbeitende Eltern eine enorme Erleichterung: Zu wissen, dass sie ihr Kind mit in die Praxis nehmen können, wenn die Kinderbetreuung plötzlich ausfällt. Und das ist natürlich nur ein Beispiel von vielen, mit denen sich ein Arbeitgeber positiv von anderen abheben kann. Alles, was Ihre Praxis von ihrer besten Seite zeigt und gute Arbeitsbedingungen in den Fokus rückt, kann sich auch positiv auf die Mitarbeitersuche auswirken. Dabei ist es gar nicht so entscheidend, dass Ihre Mitarbeiter eine riesige Reichweite haben. Wichtiger ist, dass ihnen wahrscheinlich auch andere Therapeuten folgen, womöglich aus der Umgebung, die als mögliche Mitarbeiter in Frage kommen könnten. Variante 2: Direkt, über das Profil der Praxis Jan, der als Therapeut in der Praxis arbeitet, schaut in die Kamera und erzählt, dass er heute Morgen beim Stand Up Paddling war und danach noch mit einer Freundin gefrühstückt hat. Jetzt ist es später Vormittag und er hat gleich seinen ersten Patienten. Die flexiblen Arbeitszeiten waren ein Grund, warum er sich für diese Praxis entschieden hat. Denn so kann er arbeiten und seinen Hobbies zu Zeiten nachgehen, zu denen auf den Alsterkanälen nicht allzu viel los ist. Das Video erscheint auf den Social-Media-Kanälen der Praxis und ist auch auf der Praxis-Website verlinkt. Jan postet häufig solche Videos von sich, in denen er Einblicke in den Praxisalltag gibt, aber auch gezielt andere Therapeuten dazu einlädt, seine Kollegen zu werden. Er ist das Gesicht der Praxis in den Sozialen Netzwerken, teilt dort regelmäßig Inhalte und tauscht sich mit seinen Followern in den Kommentaren aus. Ganz konkret: Das Influencer-Recruiting kann sich lohnen, besonders dann, wenn Sie ohnehin bereits ein Profil auf einem Social-Media-Kanal betreiben und dieses quasi nur noch erweitern. Oder wenn Mitarbeiter bereit sind, solche Posts auch auf ihren privaten Profilen einzubinden. Dann hält sich auch der Aufwand in Grenzen. Wenn Sie von null anfangen, sollten Sie nicht einfach blind loslegen, sondern sich vorher mit dem Thema befassen und folgende Frage beantworten: Welche Mitarbeiter machen mit? Bin ich bereit, den Mitarbeitern dafür in der Arbeitszeit einzuräumen. Wenn ja, wie viel? Welches Budget stelle ich dafür zur Verfügung?(Arbeitszeit, Technik) Wie viel Zeit kann/möchte ich als Praxisinhaber investieren? Wer kümmert sich um die Planung der Inhalte/Umsetzung/Technik? Diese Artikel gehören zum Themenschwerpunkt „Recruiting“: Recruiting-Kanäle: Google auf Platz 1 Praxis-Website: Aushängeschild und Recruiting-Kanal Die richtige Jobbörse Du oder Sie – Welche Ansprache passt am besten? Social Media-Recruiting Influencer-Recruiting Profile Mining Jede Begegnung zum Recruiting nutzen Zielgruppe Gen Z Unnötige Hürden aus dem Weg schaffen Studie: Anschreiben schreckt viele Jobbewerber ab