Summer School: „Lernen, wo andere Urlaub machen“

Ende August fand an der schönen Kieler Förde bei bestem Spätsommerwetter die buchner Summer School statt. „Lernen, wo andere Urlaub machen“ war ein Grund für die Auswahl der Location – und die gemeinsame Bootsfahrt am Ende des zweiten Tages sicher eines der Highlights. Während des insgesamt drei Tage andauernden Workshop widmeten sich die Praxisinhaberinnen und Praxisinhaber aus ganz Deutschland unter professioneller Anleitung und Begleitung ganz dem Thema Coaching. Sie waren gekommen, um zu erfahren und selbst zu erkunden, wie sich Coaching als Kommunikationskonzept in der Praxis einsetzen und die Praxisführung sich so auf die nächste Stufe heben lässt. Brigitte Harste, die die Summer School als Coach begleitet hat, beschreibt die Methode so: „Erkennen, was der andere braucht, ständig aufmerksam sein und flexibel reagieren.“ Unter anderem befassten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der unterschiedlichen Wirkung von „Beschreiben“ und „Bewerten“ und stellten fest: Mit Beschreibungen kann das Gegenüber arbeiten. Hier bewegt man sich auf der Sachebene. Bewertungen hingegen richten sich nach der eigenen Wahrnehmung und den eigenen Maßstäben – und driften entsprechend schnell in die Emotionalität ab. Auch zu weiteren Themen wie Motivation, Konflikte, Bedürfnisse und Ziele gab es einen regen Austausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die mit viel Spaß und Energie bei der Sache waren und sich am Ende darauf freuten, die neuen Erkenntnisse, Tipps und Methoden mit nach Hause in die eigene Praxis zu nehmen. Doch lassen wir einige Teilnehmerinnen selbst zu Wort kommen… Bettina Zeisler Praxismanagerin und fachliche Leitung Ergotherapie in der Praxis Physio- und Ergotherapie B. Zeisler, Berlin Warum bist Du zur Summer School nach Kiel gekommen? „Ich bin hier, weil ich überzeugt bin, durch und mit Coaching eine bessere Kommunikation hinzubekommen – in der Praxis, mit den Mitarbeitern und Patienten. So könnten Stress- und Konfliktpotentiale einfach wegfallen. Euer Standort ist übrigens der Wahnsinn. Wirklich schön!“ Was gefällt Dir besonders an der Summer School? „Den Austausch mit anderen finde ich klasse. Und dann die Sache mit den Knoten, die wir am ersten Tag gemacht haben.“ Annette Feodora Fahrig-Mühlbach Logopädin, Praxis für Logopädie Frohnau Warum bist Du zur Summer School gekommen? „Meine Motivation ist kein aktueller Bedarf, keine Unsicherheit, die ich in der Praxis spüre. Es geht vielmehr darum, Begriffe für das zu bekommen, was ich tagtäglich intuitiv tue. Ich möchte Handwerkszeug für potentielle Situationen lernen, in denen ich Bedarf empfinde, um dann handeln zu können. Und ich möchte meine Stabilität erhalten. Bei all dem Umbruch um mich herum möchte ich mich wappnen, falls Unsicherheiten und Ängste auftreten.“ Was nimmst Du mit zurück in die Praxis? „Ich nehme kleine Skills und kleine Spielchen mit, die ich umsetzen möchte. Ich stelle fest, dass ich tatsächlich bereits vieles intuitiv gut mache. Nun habe ich dafür Namen, also Methoden und Werkzeug mit konkreten Titeln. Außerdem nehme ich sehr viele Themen mit, die ich mit vielen anderen Praxisinhabern teile.“ Was hat Dir besonders gefallen? „Alle Teilnehmer sprechen sehr offen und ehrlich. Ute Becker Physiotherapeutin und Heilpraktikerin, physionorth – Praxis für Physiotherapie, Berlin Aus welchem Grund nimmst Du an der Summer School teil? „Ich habe meine Praxis seit 17 Jahren. Im letzten Jahr ist eine langjährige Mitarbeiterin gegangen und ich stehe vor der Situation, neue junge Mitarbeiter zu finden. Coaching bedeutet für mich, Brücken bauen zu können. Mein zweiter Grund ist es, das Coaching als Heilpraktikerin für meine Patienten zu nutzen und sie auf ihrem Weg zu führen. Meine Erwartungen, meine Ziele hier sind übrigens schon erreicht. Welche Erkenntnis hattest Du? „Ich hatte ein Aha-Erlebnis. Auf einem Poster, das wir zusammen erarbeitet haben, standen vier entscheidende Dinge: Sicherheit, Herausforderung, Beziehung und Wirksamkeit. Das sind die Stellschrauben für Motivation. Gerade der Punkt „Wirksamkeit“ haut mich um. Ich kann meine Mitarbeiter dort positionieren, wo sie ihre Wirksamkeit leben können. Ich stelle mir selbst die Fragen: Wie würde ich selbst als Mitarbeiterin arbeiten wollen? Wie sollte meine Chefin sein? Wo fühlen sich Patienten wohl? Stärken zu sehen und zu fragen, was der Mitarbeiter will, das herauszukitzeln und Mitarbeiter persönlich zu fördern – das sehe ich als wichtige Führungsarbeit.“ Außerdem interessant: Resilienz III Thema: Krisen bewältigen