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Themenschwerpunkt 2.2023: Depressionen und Co.: Schluss mit dem Tabu!

So erkennst Du erste Anzeichen und kannst handeln
Wer denkt, psychische Erkrankungen seien selten und man selbst sei davor sicher, der irrt. Persönliche Schicksalsschläge, aber auch eine dauerhafte Überlastung im Beruf können dazu führen, dass Körper und Psyche krank werden. Das große Problem: Bis Betroffene sich selbst eingestehen, dass etwas nicht stimmt, dauert es meist sehr lange. Das sollte sich ändern. Ihr als Therapeutinnen und Therapeuten helft täglich Menschen dabei, gesund zu werden. Dabei solltet Ihr Euch selbst und auch Eure Mitarbeiter:innen nicht vergessen.
Themenschwerpunkt 2.2023: Depressionen und Co.: Schluss mit dem Tabu!
© DAK Psychreport 2022

„Ich habe Burnout und falle erst mal mindestens sechs Wochen aus.“ Kommt ein Mitarbeiter mit einer solchen Hiobsbotschaft, rotiert plötzlich das gesamte Team. Leider sind in der Gesundheitsbranche Ausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen sehr häufig, wie aktuelle Zahlen zeigen.

Wie häufig psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft sind, können wir zum Beispiel an den Auswertungen der Krankenkassen zu Fehltagen ablesen. So zeigt der DAK Psychreport 2022, dass es in 2021 im Vergleich zu 2011 41 Prozent mehr Arbeitsausfälle aufgrund von psychischen Erkrankungen gab. 2021 waren die Betroffenen im Schnitt 39,2 Tage krankgeschrieben. Also so häufig und so lange wie noch nie. Durchschnittlich lag das Ausfallniveau aufgrund von psychischen Erkrankungen bei 276 Tagen je 100 Versicherte. Im Gesundheitswesen gab es sogar 397 Fehltage je 100 Versicherte. Bei den medizinischen Gesundheitsberufen, zu denen auch Heilmittelerbriner:innen zählen, gab es 356 Krankentage je 100 Versicherte – 2019 waren es noch 316 Tage.

Deutliche Geschlechterunterschiede

Bei den Frauen gab es aufgrund von psychischen Erkrankungen zudem deutlich mehr Fehlzeiten als bei Männern – besonders in der Altersgruppe ab 55 Jahren. Zwischen 55 und 59 Jahren kamen Frauen auf 511 Fehltage pro 100 Versicherte, ab 60 Jahren sogar auf 690. Im Vergleich dazu lagen die Männer in der Altersgruppe 55 bis 59 Jahre bei 300 und ab 60 Jahren bei 422 Tagen je 100 Versicherte.

Das sind die offiziellen Zahlen. Hinzu kommt noch die Dunkelziffer von psychischen Erkrankungen, die (noch) nicht erkannt oder nicht behandelt werden. Denn obwohl sich in den vergangenen Jahren einiges getan hat, zählen Depressionen, Angststörungen und Co. zu den Erkrankungen, für die sich manche Betroffene schämen.

So geht es weiter:

Die meisten Fehltage entfielen laut des DAK Psychreports auf Depressionen, gefolgt von Anpassungsstörungen und Angststörungen. Auf den folgenden Seiten erfahrt Ihr, wie psychologische Ersthelfer ausgebildet werden, wie sie psychische Erkrankungen erkennen und entsprechend auf die Betroffenen zugehen können.

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