Schlechte Auslastung ist als Betriebsrisiko nicht gegenfinanziert

Ich hoffe, Ihr seid gut und vor allem gesund ins neue Jahr 2023 gestartet, das nun tatsächlich das bringen soll, worauf alle Physiotherapeutinnen und -therapeuten schon seit Jahren warten. Ein neues „Gesetz über die Berufe in der Physiotherapie (Masseur- und Physiotherapeutengesetz - MPhG)“ steht auf dem Arbeitsplan des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) und mit viel Glück, gibt es dazu schon einen ersten Entwurf vor Ostern. Diese Hoffnung hatte Gesundheitsminister Lauterbach schon auf dem Therapiegipfel in Berlin geschürt. Ergotherapeuten und Logopäden hingegen müssen sich noch etwas in Geduld üben. Sie müssen auf ihre neuen Berufsgesetze wohl noch bis mindestens 2024 warten. Wir drücken die Daumen, dass es noch innerhalb dieser Legislaturperiode klappt. Wer gedacht hätte, das steigende Energiekosten das zentrale Problem für Heilmittelpraxen sein würden, der hat seine Rechnung ohne die Infektionswelle gemacht, die eine nach der anderen durchs Land rollt. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Heilmittelpraxen. Lücken aufgrund von kurzfristigen Absagen von Patient:innen können häufig nicht neu gefüllt werden. In Zeiten von Fachkräftemangel ist es aber auch besonders ärgerlich, wenn kranke Mitarbeiter:innen nicht behandeln und so keinen Umsatz machen können. Das kostet die Praxisinhaber:innen viel Geld. Dieses Problem muss sicherlich in den nächsten Preisrunden mit den Kassen zum Thema werden. Denn im Gegensatz zu Ärzt:innen verdienen Therapeut:innen mit Infektionskrankheiten kein Geld. Eine Idee, um selbst aktiv zu werden und den Fachkräftemangel in der eigenen Praxis zu beheben, ist eine Praktikumsbetreuung. Darüber könnt Ihr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von morgen schon heute an die Praxis binden. Wir haben im aktuellen Themenschwerpunkt 1.2023 „Erfolgreiche Praktikumsbetreuung“ mit einer Praktikantin, aber auch zwei Physiotherapeutinnen gesprochen, die regelmäßig die Praktikumsbetreuung in der Praxis organisieren. Ihr findet in dem Schwerpunkt auch verschiedene Checklisten und Artikel von „Dos und Don´ts im Überblick“ über „Praktikumsablauf“ bis hin zu „Reflexionsgespräche im Praktikum“. Wer gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefunden hat, sollte diese unbedingt auch halten. Ihr solltet daher immer darauf achten, dass in Eurem Team die Kommunikation stimmt. In unserem heutigen Hörtipp gibt die Kommunikationstrainerin Brigitte Harste Anregungen, wie Ihr als Praxisinhaberinnen und Praxisinhaber eine gute Kommunikationskultur in der Praxis etabliert: up-Podcast „Friede, Freude, Eierkuchen!? – Über gute Teamkommunikation“. Die Logopädin Silvia Gosewinkel ist beruflich einen ganz neuen Weg gegangen. Sie hat Praxis und Lehre gegen die Arbeit als Abgeordnete im nordrhein-westfälischen Landtag getauscht. Sie erzählt uns in einem Interview, wie es dazu gekommen ist, welche Aufgaben sie nun im Landtag hat und warum sie für eine Vollakademisierung der Therapieberufe ist. Im neuen Jahr haben viele von uns gute Vorsätze, irgendwie ist man voller Tatendrang und möchte Ordnung schaffen. Geht es Euch auch so? Dann nutzt diesen Schwung und schaut einmal, welche Unterlagen Ihr jetzt vernichten dürft. Viele Dokumente wie Lohnabrechnungen, Kassenberichte und auch Jahresabschlüsse haben bestimmte Aufbewahrungsfristen. Einige Unterlagen müsst Ihr sechs Jahre aufbewahren, andere zehn. Wer sich nicht sicher ist, bekommt auch von seinem Steuerberater Unterstützung. Ich lade Euch außerdem herzlich zu unserem up-webcast am 11. Januar um 20 Uhr ein. Dort informieren wir Euch wieder über aktuelle Neuerungen in der Branche, werfen einen Blick auf geplante politische Veränderungen, die die Heilmittelbranche betreffen und beantworten natürlich am Ende auch wieder Eure Fragen. Ich freue mich auf Euch. Herzliche Grüße Euer Ralf Buchner Außerdem interessant: Preiserhöhungen zum Jahreswechsel umsetzen Was kostet eine Stunde Therapie