Logopäden haben bei Gesundheits-Apps die Nase vorn

Bei Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) oder anderen Gesundheits- Apps stehen häufig die Ärztinnen und Ärzte oder die Patient:innen im Fokus. Welche Apps werden genutzt, welche Anwendungen verschrieben? Aber auch andere Heilberufler interessieren sich für die digitalen Helfer, nicht zuletzt Therapeutinnen und Therapeuten, wie eine repräsentative Erhebung der Stiftung Gesundheit zeigt. Ganz vorne liegen die Logopäd:innen. Nahezu die Hälfte der Befragten (45,7 Prozent) beantworteten die Frage, ob sie in ihrem Tätigkeitsbereich Digitale Gesundheitsanwendungen einsetzen, mit einem Ja. Damit liegt die Berufsgruppe vor den Ergotherapeut:innen, von denen insgesamt etwa ein Viertel (25,7 Prozent) DiGA nutzen. Am seltensten setzen Physiotherapeutinnen und -therapeuten die digitalen Helfer ein (15 Prozent). Ganz so häufig, wie man nun annehmen möchte, kommen DiGA aber nicht zum Einsatz. Die überwiegende Mehrheit gibt an, digitale Anwendungen „Ja, aber eher selten“ einzusetzen. Integraler Bestandteil der Patientenversorgung sind sie nur bei 3,1 Prozent der befragten Logopäd:innen (Ergotherapeut:innen 1 Prozent, Physiotherapeut:innen 1,8 Prozent). Mehrheit grundsätzlich bereit, Gesundheits-Apps zu nutzen Der Befragung nach liegt die zurückhaltende Nutzung der Gesundheits-App weniger an der grundsätzlichen Ablehnung, sondern eher am derzeitigen Angebot. 24 Prozent der Physiotherapeut:innen halten die Apps grundsätzlich für sinnvoll, finden sie aber überteuert. Bei den Ergotherapeut:innen teilen 18,6 Prozent diese Meinung, bei den Logopäd:innen 17,3 Prozent. Dass es keine sinnvollen Apps für ihren Bereich gibt, sagen 26 Prozent der befragten Logopädinnen und Logopäden, 38,1 Prozent der Ergotherapeut:innen sowie 29,9 Prozent der befragten Physiotherapeut:innen. Der Anteil der befragten Heimittelerbringer:innen, die von DiGA grundsätzlich nichts halten, ist mit 11 Prozent bei den Logopäd:innen am geringsten, bei den Physiotherapeut:innen mit 31,1 Prozent, also fast einem Drittel, am höchsten. Die Ergotherapeutinnen und -therapeuten bewegen sich mit 17,5 Prozent dazwischen. Logopäden und Ergotherapeuten sehen größten Nutzen in der Therapie/-unterstützung Auf die Frage, in welchem Bereich DiGA sinnvoll sind bzw. wären, gaben 75 Prozent der Logopäd:innen den Einsatz zur Therapie/-unterstützung und 28,1 Prozent die Nachsorge an. „Auf die Frage nach konkreten Bedarfen nannten die Logopäden vor allem Übungsprogramme für zu Hause, mit denen sich die in der Therapie vermittelten Fähigkeiten eigenständig weiter trainieren und festigen lassen – im Idealfall mit der Möglichkeit, als Therapeut individualisierte Aufgaben für die Patienten einzustellen“, so die Studienautoren. Auch bei den Ergotherapeut:innen wurde der Einsatz von Apps zur Therapie/ unterstützung am häufigsten genannt (57 Prozent). „Als Wunsch nannten sie beispielsweise Gesundheits-Apps, die es ermöglichen, ein Hirnleistungstraining zu Hause unterstützend fortzuführen oder für motorische Übungen, etwa zur Verbesserung der Feinmotorik nach Handverletzungen“, heißt es dazu weiter. Physiotherapeut:innen sehen vor allem in der Vorsorge sinnvolle Einsatzmöglichkeiten von Apps (56,2 Prozent) sowie ebenfalls zur Therapie/ unterstützung (45 Prozent). Bedarf bestehe vor allem an Apps, um individuelle Übungen für zu Hause zusammenzustellen und die Patientinnen und Patienten zu motivieren. Mehr zur Umfrage findet Ihr hier.