• up|date der Woche

Kann das Fax bald in Rente?

Yvonne Millar

Yvonne Millar ist Freie Journalistin im Medienteam Medizin und gehört seit 2014 zum Redaktionsteam von up. Die studierte Politikwissenschaftlerin und Anglistin hat sich vor fast zehn Jahre auf Themen aus den Bereichen Medizin und Gesundheit spezialisiert. Leser unserer Printausgabe kennen sie bereits u.a. aus dem Editorial, in dem sie jeden Monat die neue Ausgabe vorstellt.

25.10.2024

• 2

4 Min. Lesezeit

© gematik

Kurze Erklärung für alle, die sich bei der Telematikinfrastruktur nicht ganz so gut auskennen: KIM steht für Kommunikation im Medizinwesen. Es ist der einheitliche Standard für die elektronische Übermittlung medizinischer Dokumente. Das Ganze läuft über die Telematikinfrastruktur (TI).

Schön für die Ärztinnen und Ärzte, mag man nun denken. Die TI ist aber nicht nur für eine Berufsgruppe. Auch Ihr als Heilmittelerbringer:innen könnt Euch bereits anschließen lassen, müsst es aber nicht. Und das ist Euer Vorteil gegenüber der Ärzteschaft. Denn während diese bereits an die TI angeschlossen sein müssen, habt Ihr noch ein paar Jahre Zeit, bis TI-Anschluss für Euch verpflichtend wird. Ihr könnt also ganz entspannt selbst entscheiden, wann der passende Zeitpunkt für Euch gekommen ist. Dabei unterstützen wir Euch, in dem wir Euch stets auf dem Laufenden halten, zum Beispiel auf unserer Website. Hier findet Ihr alles zum Thema TI: www.up-aktuell.de/ti. Bei den monatlichen TI-Infoabenden informieren wir Euch ebenfalls über alles, was für Euch wichtig ist. Der nächste findet am Montag, dem 4. November 2024 ab 19 Uhr statt.

Übrigens nutzen laut TI-Atlas auch bereits 74 Prozent der Krankenhäuser KIM. Macht Euch am besten in Eurem Umfeld schlau, wer mit KIM arbeitet. Dann könnt Ihr abschätzen, wann ein guter Zeitpunkt für Euch ist, das Faxgerät in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken und durch KIM zu ersetzen.

Zur Digitalisierung gehört aber mehr als nur Telematikinfrastruktur. Künstliche Intelligenz (KI) zum Beispiel wird in den kommenden Jahren eine zunehmend größere Rolle spielen. Darum haben die EU-Mitgliedstaaten das weltweit erste Gesetz zur Regulierung von KI verabschiedet. Wie sich KI in Heilmittelpraxen nutzen lässt, hatte uns Kevin Gensch und Patric Neunemann vor ein paar Monaten erzählt. Das Interview findet Ihr hier, falls Ihr es noch nicht kennt.

Während die Praxen digitalisiert in die Zukunft schreiten, hängen die Berufsgesetze weiterhin tief in der Vergangenheit fest. Daran muss sich möglichst bald etwas ändern, finden auch die Berufsverbände der Logopädie. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Berufsgesetz in der Logopädie sind sie der Einladung des Bundesministeriums für Gesundheit gefolgt, um die Eckpunkte für eine Reform des Berufsgesetzes zu besprechen, berichtet LOGO Deutschland und liefert den Dämpfer direkt mit. Denn bevor die Logopädie an der Reihe ist, soll zuvor das Gesetz in der Physiotherapie reformiert werden. Und da scheint sich seit Monaten nichts zu bewegen.

Doch zurück zu positiven Nachrichten. Mein Highlight der Woche war ein Gespräch mit einer Physiotherapeutin, die es kaum abwarten kann, bis die erste Blankoverordnung in ihrer Praxis eintrifft. Sie steht in den Startlöchern und freut sich darauf, endlich mehr Freiheit bei der Behandlung zu haben. Natürlich findet auch sie nicht alles perfekt, aber die Blanko-VO in der jetzigen Form ist immerhin ein Anfang.

Wenn Ihr Euch noch weiter zum Thema informieren wollt, empfehle ich Euch für die Grundlagen unseren Themenschwerpunkt zur Blanko-VO in der up-Oktober-Ausgabe. In der kommenden Ausgabe haben wir uns ebenfalls intensiv dem Thema gewidmet und werden Euch nochmal ganz genau zeigen, wie Ihr mit dem Blanko-VO-Rechner die Therapie so plant, dass die Patient:innen optimal versorgt werden und die Praxis wirtschaftlich davon profitiert. Dann gibt es am Montag, dem 28. Oktober 2024 das nächste Webinar zur Blanko-VO Physiotherapie und gerade ist eine neue Podcast-Folge erschienen, in der es sowohl um die Blanko-VO als auch die Neuerung bei MLD geht.

Wenn Ihr generell die finanzielle Lage Eurer Praxis verbessern möchtet, empfehle ich Euch das Praxisforum „Mehr Geld mit der Praxis verdienen“ am 15. November 2024. Als up-Abonnenten bekommt Ihr übrigens 25 Prozent Rabatt.

Zum Schluss habe ich noch ein Save the Date. Am 27. November 2024 laden wir Euch um 19 Uhr zu einem up-webcast zum Thema E-Rechnung ein. Da erfahrt Ihr alles, was Ihr als Praxisinhaber:innen wissen müsst, wenn am 1. Januar 2025 der Startschuss für die E-Rechnung fällt. Keine Panik, es ist alles halb so wild. Hier könnt Ihr Euch jetzt schon zum Webcast anmelden.

Bis nächste Woche.

Herzliche Grüße

Eure Yvonne Millar