FAQ: Kurz und knapp die wichtigsten Antworten auf Eure häufigsten Fragen

Wann ist es sinnvoll, mit dem TI-Anschluss zu starten?
Hier sind drei Punkte ausschlaggebend:
1 | Habt Ihr einen individuellen Nutzen?
- KIM statt Fax
- ePA für alle im Jahr 2025
- bald: TI-Messenger statt WhatsApp
2 | Erwartungen von Mitarbeitern, Patienten und Ärzten
- Gerade jüngere Mitarbeiter:innen sind in der digitalen Welt zu Hause und entscheiden sich im Zweifel für eine moderne Praxis, die in der Welt der TI mitspielt.
- Ärzt:innen kommunizieren mittlerweile bevorzugt über KIM und werden in Zukunft vermehrt mit der ePA arbeiten.
Jetzt könnt Ihr in Ruhe starten und Euch mit der TI in einer Zeit auseinandersetzen, in der die Anbindung für Euch noch freiwillig ist. Wenn 2027/2028 die verpflichtende Anbindung kommt, sind nicht nur die Wartezeiten länger, Ihr werdet auch direkt ins kalte Wasser geworfen.
3 | Gesetzliche Vorgaben:
Wenn es irgendwann so weit ist, dass auch alle Heilmittelerbringer:innen an die TI angeschlossen werden müssen, kommt es möglicherweise zu Honorareinbußen, wenn Ihr Euch dem verweigert. Die letzten Ärzt:innen haben sich an die TI angeschlossen, als sie fünf Prozent Abschlag auf ihr Honorar in Kauf nehmen mussten. Ein verpflichtender Anschluss an die TI ist bei Heilmittelerbringer:innen 2027/2028 wahrscheinlich.
Welche Systemvoraussetzungen werden für einen TI-Anschluss benötigt?
- Die Anbindung an die TI erfordert eine Verbindung zum Internet.
- Das Kartenterminal benötigt eine Kabelverbindung zum Internetrouter.
- Ihr benötigt einen Praxiscomputer und/oder ein Tablet. Das Betriebssystem spielt dabei keine Rolle.
- Die Nutzung der KIM-Software kann je nach Anbieter unterschiedliche Anforderungen an die Hardware stellen.
Achtung: Die TI ist keine Praxissoftware. Diese benötigt Ihr zusätzlich, um die Informationen, die Ihr über die TI erhaltet, wie Arztbriefe aus der ePA, verarbeiten zu können. Die TI ermöglicht einen datensicheren Austausch zwischen verschiedenen Leistungserbringer:innen im Gesundheitswesen.
Wie hoch sind die laufenden Kosten, nachdem die Praxis angeschlossen ist?
- Die Kosten für Internet und Co. bleiben auch nach einem Anschluss an die TI gleich.
- Die Kosten für die TI werden durch den jeweiligen TI-Dienstleister über den Vertrag geregelt.
- Dieser Vertrag sollte so gestaltet sein, dass die TI-Finanzierungspauschale der GKV alle entsprechenden Kosten abdeckt.
Achtung: Auch für eHBA und SMC-B-Karte entstehen entweder einmalige oder monatliche Kosten, die bei der Kalkulation der TI-Finanzierungspauschale berücksichtigt werden müssen. Die Kosten für einen eHBA und eine SMC-B-Karte liegen aktuell monatlich bei rund sieben Euro. Auch hier gibt es unterschiedliche Dienstleister mit verschiedenen Zahlungsmodalitäten. Einige sagen, Ihr müsst fünf Jahre im Voraus bezahlen und andere buchen quartalsweise ab. Empfehlung: Wählt immer die Anbieter mit den kürzeren Laufzeiten, denn Ihr wisst nicht, ob die GKV die Pauschalen vielleicht irgendwann einmal einstellt oder wie lang es den eHBA in dieser Form noch geben wird.
Worauf müsst Ihr bei den Kosten für den TI-Anschluss besonders achten?
- Achtet IMMER darauf, dass Ihr wirklich vollständige Angebote erhaltet. Das heißt: Ein Preis pro Monat muss genug Luft las- sen, um auch die Kosten für den eHBA und die SMC-B-Karte mitfinanzieren zu können. Sonst zahlt Ihr bei der TI drauf.
- Passt auf, dass die im Angebot angegebenen Preise immer brutto sind. Denn die GKV erstattet nur Bruttopreise. Ansonsten bleibt Ihr Monat für Monat auf den 19 Prozent Mehrwertsteuer sitzen. Beispiel: Ruft ein Anbieter einen Preis von 174,72 Euro OHNE MwSt. auf, sind das zwar exakt 207,92 Euro brutto, aber Ihr habt keinen finanziellen Puffer mehr für die beiden Ausweise eHBA und SMC-B-Karte.
Wann ist das Geld auf meinem Konto?
Die erstmalige TI-Pauschale erhält die Praxis spätestens bis zum 15. des dritten Monats des auf das Antragsquartal folgenden Quartals. Heißt, wenn ihr die TI-Pauschale im Januar beantragt, kommt die erste Zahlung am 15. Juni. Danach wird die Pauschale immer am Ende des Quartals zum 15. des dritten Monats ausgezahlt.
Wer zahlt denn die Beiträge, die jede Praxis später im Rahmen der TI als Erstattung erhält?
- Die Vorfinanzierung für den TI-Anschluss müssen die Praxisinhaber:innen leisten. Denn:
- Die Praxis beauftragt einen Dienstleister, um sich an die TI anbinden zu lassen.
- Die Dienstleister stellen der Praxis eine Rechnung.
- Die Praxis begleicht diese Rechnung.
- Die Praxis beantragt die TI-Finanzierungspauschale bei der GKV.
Die GKV zahlt die TI-Pauschale quartalsweise nachträglich an die Praxis aus.
Hinweis: Schließt Ihr einen Vertrag über buchnerTI (www.up-aktuell.de/bu-ti) ab, müsst Ihr erst bezahlen, wenn Ihr komplett an- geschlossen seid und die TI-Pauschale beantragen könnt.
Brauchen alle Praxisinhaber:innen und Angestellte einen eHBA?
Nein, zum Start in die TI benötigt Ihr nur einen elektronischen Heilberufsausweis je Praxis. Ihr braucht den eHBA nur, um die SMC-B-Karte beantragen zu können.
Ärzt:innen benötigen einen Ausweis, weil sie damit digital signieren. Das ist bei Heilmittelerbringer:innen nicht der Fall.
Hier geht es los: www.up-aktuell.de/bu-ti
Könnt Ihr die TI auch außerhalb der Praxisräumlichkeiten nutzen?
Das kommt auf das verwendete System an. Fragt bei Eurem Anbieter unbedingt nach, ob das möglich ist. Viele Anbieter erlauben einen Zugriff ausschließlich über die Hardware in der Praxis. Aktuellere Angebote erlauben auch einen mobilen Zugriff – mithilfe von TI-Gateway. Achtet darauf, dass Ihr in der Lage seid, die TI auch von zu Hause aus oder bei einem Hausbesuch zu nutzen. Ansonsten: Finger weg von diesem Anbieter.
Fazit: Schaut Euch an, ob ein TI-Anschluss für Euch und Eure Praxis einen Nutzen hat. Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen. Neben KIM und der ePA für alle kann eine Anbindung an die TI ein Wettbewerbsvorteil sein – in Bezug auf Patientinnen und Patienten genauso wie für die Mitarbeiterbindung und -suche. Gerade junge Menschen stehen der Digitalisierung offen gegenüber und sind schnelle Kommunikationswege gewohnt. Faxe sind aus dem Alltag junger Menschen schon längst verschwunden. Also könnt Ihr Euch mit einem TI-Anschluss einen Vorteil verschaffen, wenn Ihr potenzielle Mitarbeiter:innen für Eure Praxis begeistern wollt.
FunFact zum Schluss: Habt Ihr vor, im kommenden Jahr Weihnachten wieder mit Euren Kindern zu feiern? Dann nutzt einen entscheidenden Vorteil von buchnerTI: Statt Eure Kinder mit Nachrichten wie „Kannst Du mal eben …“ oder „Ich weiß gerade nicht, wie …“ dauerhaft zu behelligen, leitet Euch die Seite Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess der Beantragung. Eure Kinder werden es Euch danken.
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