Praxiswechsel bei Blanko-VO? Bitte nicht!

Hattet Ihr schon einmal den Fall, dass eine Patientin mit einer Blankoverordnung zu Euch in die Praxis gekommen ist, die sie in einer anderen Praxis begonnen hat und dann in Eurer Praxis fortführen wollte? Zugegeben, das ist ein seltenes Phänomen, aber es kann vorkommen – wenn eine Patientin umzieht oder unzufrieden mit der Behandlung ist. Nun stellt sich die Frage: Geht das überhaupt und wenn ja, welche Konsequenzen hat das für Euch? Wir haben beim GKV-Spitzenverband nachgefragt. Um es kurz zusammenzufassen: Die GKV sagt, dass der Praxiswechsel eine Ausnahme ist, nicht der Regelfall. Und die GKV-vertraglichen Rahmenbedingungen sorgen dafür, dass man bei einem Wechsel ein unkalkulierbares Risiko eingeht und deswegen als Praxis die Behandlung von solchen Wechselpatient:innen ohne Wenn und Aber ablehnen sollte. Grundsätzlich können Patient:innen die Praxis also auch während einer laufenden Behandlung wechseln, aber für die Praxis, die die Behandlung weiterführen soll, ergeben sich daraus nur Ärger und Risiken, die Ihr nicht beeinflussen könnt. Ihr müsst dann beispielsweise die Abrechnungsstelle der jeweiligen Krankenkasse informieren, eine Kopie der Original-Verordnung bei der anderen Praxis anfordern und dürft die physiotherapeutische Diagnostik auch nicht erneut durchführen und abrechnen. Hier seht Ihr wahrscheinlich schon den Widerspruch - darf eine Blanko-VO doch nur durchgeführt werden, wenn im ersten Termin die physiotherapeutische Diagnostik stattgefunden hat. Das kann bei der Abrechnung zu einem Problem werden, wenn die Krankenkassen sich weigern, eine Blanko-VO ohne Eingangsdiagnostik zu vergüten. Ein weiteres Problem ist: Hat die vorherige Praxis die Patientin schon hochfrequent behandelt, kann es sein, dass Ihr ganz schnell in die rote Ampelphase kommt und direkt Abschläge in Kauf nehmen müsst. Das ist wirtschaftlich einfach untragbar. Hier findet Ihr ausführliche Informationen zu dem Thema. Tipp: Das nächste Online-Seminar zur Blankoverordnung in der Physiotherapie findet am 6. Februar um 9 Uhr statt, für die Ergotherapie am 12. Februar um 17.30 Uhr. Frage an alle Ergotherapeut:innen: Habt Ihr im letzten Jahr besonders gute oder schlechte Erfahrungen mit der Blanko-VO gemacht? Dann meldet Euch bei uns. Wir würden gerne in unserem up-podcast mit Euch über Eure Erfahrungen sprechen: redaktion@up-aktuell.de Die Blankoverordnung wird natürlich auch auf der TheraPro in Stuttgart ein wichtiges Thema sein. Am Freitag, den 31. Januar, von 12.30 bis 13.15 Uhr könnt Ihr zum Beispiel im buchner Cube (Oskar Lapp Halle (Halle 6), Stand Nr. 6D36) an einem Vortrag zum Thema „Mit der Blankoverordnung durch einfache Planung mehr therapeutischen Freiraum nutzen“ teilnehmen. Auf der Messe erwarten Euch außerdem viele weitere Vorträge und Workshops. Mein Highlight der Woche: Wir haben für Euch auf der TheraPro noch einen besonderen Knaller, den wir Euch gerne persönlich vorstellen möchten. Exklusiv bei der Messe präsentieren wir erstmals unser neues Highlight, das Eure Praxisarbeit in Zukunft massiv erleichtern, unterstützen und auf ein ganz neues Level heben wird. Ihr seid neugierig? Dann folgt dem Duft frischer Waffeln bis zur Halle 6, Stand Nr. 6D44. Wir freuen uns schon auf Euch. Dort findet Ihr auch viele Informationen zur Telematikinfrastruktur und buchnerTI – in Gesprächen mit unseren Kolleg:innen, aber auch in Form von Vorträgen in unserem buchner Cube. Und wer sich vorab schon einmal informieren möchte, für den habe ich einen Hör-Tipp: „TI-Anschluss ohne Zusatzkosten - So kannst Du Angebote vergleichen“, ein Podcast mit unserem TI-Experten Matthias Schramm. Ran an die Planung für 2025 Habt Ihr eigentlich schon Eure Ziele in der Praxis für 2025 definiert? Nein, dann mal los. Denn Erfolg ist keine Glückssache, sondern eine Frage guter Planung und umsetzbarer Ziele. Die SMART-Methode ist zum Beispiel eine gute Möglichkeit, Eure gesteckten Ziele zu erreichen. Hier könnt Ihr nachlesen, wie diese Methode funktioniert. Ein Thema, über das man eigentlich gar nicht nachdenken möchte sind Traumata, die zum Beispiel infolge von sexuellem Missbrauch entstehen. Marcel Junker, Physiotherapeut, Heilpraktiker für Physiotherapie und Heilpraktiker für Psychotherapie, bietet in seiner Praxis traumasensible Physiotherapie an. Er erklärt uns, was es damit auf sich hat. Außerdem erfahrt Ihr alles zu Hintergründen und Red Flags. Ich freue mich, wenn Ihr nächste Woche meinen Kolleg:innen auf der Messe einen Besuch abstattet. Herzliche Grüße Eure Katharina Münster