Vorsicht bei der Blanko-VO Physio

Als die Blankoverordnung Physiotherapie für Schulterdiagnosen eingeführt wurde, haben wir uns gefreut, dass es nun zumindest hier endlich die physiotherapeutische Diagnostik (PD) als eigene abrechenbare Position gibt. Wie wir wissen, muss diese vor der ersten Behandlung stattfinden. Und beim Behandlungsbeginn gilt für die Blanko-VO dasselbe wie bei anderen Verordnungen: Innerhalb von 28 Tagen, bei dringlichem Behandlungsbedarf innerhalb von 14 Tagen nach Ausstellung muss die Behandlung begonnen werden. Wenn nicht, verliert die Verordnung ihre Gültigkeit. Es stellt sich nun die Frage: Zählt die physiotherapeutische Diagnostik hier als Behandlung? Schauen wir zu den Logopädinnen und Logopäden, bei denen die Diagnostik schon länger eine abrechenbare Position ist, finden wir im Versorgungsvertrag folgende Regelung: „Als Behandlungsbeginn gilt Diagnostik oder die erste Therapieeinheit einer Verordnung.“ Das wäre doch auch für die Physiotherapie eine gute Lösung. Wäre – ist es aber nicht. Ein entsprechender Passus im Vertrag fehlt. Wir haben also beim GKV-Spitzenverband noch einmal nachgefragt und die Antwort erhalten, dass die PD nicht als erster Behandlungstermin im Sinne des Behandlungsbeginns zählt. Das bedeutet konkret für Euch: Sowohl die PD als auch der erste Behandlungstermin müssen innerhalb der 28- bzw. 14-Tage-Frist nach Ausstellung der Blankoverordnung liegen. Denn die Physiotherapeutische Diagnostik muss vor der ersten Behandlung stattfinden, die wiederum spätestens 28 bzw. 14 Tage nach Ausstellung erbracht werden muss. Denn sonst verliert die Verordnung ihre Gültigkeit. Am besten plant ihr die PD und die erste Behandlung in einem Termin. Sollte das aber einmal nicht möglich sein, informiert Eure Therapeut:innen und Rezeptionsfachkräfte darüber, dass die PD nicht als Behandlungsbeginn zählt. Beim Behandlungsbeginn haben die Verbände unterschiedliche Lösungen für die Berufsgruppen verhandelt. Bei einem anderen Punkt herrscht Einigkeit: Die maßgeblichen Heilmittelverbände fordern eine stimmberechtigte Vertretung der Heilmittelerbringer:innen im G-BA. Darauf haben sich die 17 Verbände bei einem Treffen zu Beginn des Jahres geeinigt. Sie fordern von der neuen Bundesregierung „eine sofortige Reform, die eine faire und gleichberechtigte Mitbestimmung der maßgeblichen Heilmittelverbände im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) sicherstellt und eine angemessene Unterstützung für entstehende Aufwände regelt.“ Dass sich nun auch die Verbände mit einer Stimme für Mitbestimmung der Heilmittelerbringenden im G-BA einsetzen, ist mein Highlight der Woche. Vielleicht gelingt ja jetzt nach der Wahl, was vor der Wahl verwehrt geblieben ist. Wenn Ihr mehr über das Thema Beteiligung im G-BA erfahren möchtet, findet Ihr auf up-aktuell.de gleich mehrere Artikel und Podcasts sowie den Mitschnitt des up-webcasts zum Thema vom 29. Mai 2024. Save the Date Am 24. März 2025 lädt der Arbeitskreis (AK) Kindersprache im Deutschen Bundesverband für Logopädie (dbl) zu einem Online-Treffen via Zoom ein. Das Thema ist diesmal: „Auditive Verarbeitungsstörungen“ (AVS). Am 28. März 2025 findet das Praxisforum Therapiekonzept statt. Darin geht es darum, wie Ihr Eure Praxis mit dem passenden Konzept aufs nächste Level hebt. Ihr lernt u. a., wie Ihr ein Therapiekonzept für Eure Praxis erstellt, Erfolge definiert und messt und so die Zufriedenheit von Mitarbeiter:innen und Patient:innen steigert. Noch bis zum 23. April 2025 könnt Ihr Euch für den vdek Zukunftspreis bewerben. Vom 8. bis 10. Mai 2025 ist wieder die therapie LEIPZIG mit Fachvorträgen und Fortbildungen für Ergo- und Physiotherapeut:innen sowie Logopäd:innen. Außerdem findet im Rahmen der therapie LEIPZIG am 9. Mai 2025 die Qualitätskonferenz des Verbandes Deutscher Podologen statt. Auch buchner ist auf der therapie LEIPZIG vertreten. An Stand 122 in Halle 1 könnt Ihr die Kolleginnen und Kollegen alles zum Thema Praxissoftware und TI-Anschluss fragen. Zum Schluss habe ich noch zwei Lesetipps für Chefinnen und Chefs, die sich gern kümmern und helfend zur Seite springen. Denn auch wenn die Hilfe gut gemeint ist, hat sie manchmal negative Folgen. Welche das sein können, wie Ihr sie vermeidet und wie Helfen richtig geht, lest Ihr in den Artikeln „Auch mal machen lassen: Helikopter-Chefs halten das Team zurück“ und „Fünf Tipps, wie Führungskräfte richtig helfen“. Herzliche Grüße Eure Yvonne Millar