Elterngeld – die Grundlagen

Wer nicht oder weniger arbeitet, um seinen Säugling oder sein Kleinkind zu betreuen, hat finanzielle Einbußen. Um diese abzufedern, gibt es das Elterngeld. Es steht grundsätzlich allen zu – auch Selbstständigen. Es gibt Elterngeld in drei Varianten: Basiselterngeld, ElterngeldPlus und Partnerschaftsbonus. Im Folgenden erfahrt Ihr, was sich dahinter verbirgt und wie Ihr das passende Modell für Euch findet. Zunächst einmal vorweg: Das Elterngeld soll den Verdienstausfall ausgleichen, der entsteht, wenn Eltern aufgrund der Betreuung ihrer kleinen Kinder gar nicht oder weniger arbeiten und entsprechend weniger verdienen. Es gilt eine generelle Einkommensgrenze. Wer diese allein oder als Elternpaar überschreitet, hat keinen Anspruch auf Elterngeld. Die Einkommensgrenze liegt sowohl für Paare als auch Alleinerziehende für Geburten ab dem 1. April 2025 bei 175.000 Euro zu versteuerndem Einkommen. Wichtig: Zu versteuerndes Einkommen ist nicht gleich Bruttoeinkommen. Es werden beispielsweise noch Vorsorgeaufwendungen und Sonderausgaben abgezogen. Wenn Ihr an der Grenze seid, fragt bei Eurem Steuerberater nach. Um Elterngeld zu erhalten, müsst Ihr die folgenden Kriterien erfüllen: Ihr wohnt in Deutschland. Ihr lebt mit Eurem Kind gemeinsam in einem Haushalt. Bei getrenntlebenden Eltern muss das Kind mindestens ein Drittel der Zeit bei einem Elternteil wohnen, damit diese Person Anspruch auf Elterngeld hat. Ihr selbst betreut und erzieht das Kind. Ob das Kind in eine Kindertagesstätte geht oder bei einer Tagesmutter/-vater betreut wird, spielt dabei keine Rolle. Ihr arbeitet nicht oder nicht mehr als 32 Stunden pro Woche. Ihr überschreitet die Grenze des zu versteuernden Einkommens von 175.000 Euro nicht. Unterlagen für den Elterngeld-Antrag Elterngeld wird zwar erst nach der Geburt ausgezahlt. Es empfiehlt sich aber, die nötigen Unterlagen schon vorher zusammenzustellen. Stellt den Antrag auf jeden Fall in den ersten drei Monaten nach der Geburt, denn Elterngeld wird maximal drei Monate rückwirkend gezahlt. Den Elterngeldantrag richtet Ihr an die Elterngeldstelle, die für den Wohnort des Kindes zuständig ist. In manchen Fällen ist das bereits online möglich. Wenn nicht, füllt Ihr das passende Formular aus. Beantragt der andere Elternteil ebenfalls Elterngeld, könnt Ihr den Antrag auch gemeinsam stellen. Hinweis: Die Antragsformulare für die einzelnen Bundesländer findet Ihr hier. Für den Elterngeldantrag benötigt Ihr als Selbstständige folgende Nachweise: Geburtsurkunde des Kindes Nachweis über das Einkommen im Kalenderjahr vor der Geburt des Kindes, z. B. den letzten Steuerbescheid Für Privatversicherte: Bescheinigung über das Krankentagegeld während des Mutterschutzes Für freiwillig gesetzlich Krankenversicherte mit Anspruch auf Krankengeld: Wenn Ihr in der Zeit, für die Ihr Elterngeld beantragt, Mutterschaftsgeld von der GKV erhaltet, müsst Ihr das beim Elterngeldantrag angeben. Wenn Ihr während des Elterngeldbezugs arbeitet: eine eigene Erklärung über die bisherigen Arbeitszeiten und die Arbeitszeiten während des Elterngeldbezugs. (Denkt daran, Ihr dürft maximal 32 Stunden arbeiten.) Im Einzelfall können noch weitere Unterlagen nötig sein. Wendet Euch mit Fragen an Eure zuständige Elterngeldstelle. Tipp: Wenn Ihr während der Elternzeit weniger arbeitet als zuvor, kann es nötig sein, eine Erklärung abzugeben, wie Ihr die Reduzierung Eurer Arbeitszeit in der Praxis geregelt habt, z. B. indem andere Mitarbeiter:innen ihre Stunden erhöht haben, Ihr eine Vertretung angestellt habt oder Ihr weniger Patient:innen annehmt. Übergangszeiten einplanen Die Bearbeitung des Elterngeldantrags kann ein paar Wochen dauern. Plant das auf jeden Fall ein. Wenn Ihr nach mehreren Wochen immer noch nichts gehört habt, fragt nach. Hilft das nicht weiter, könnt Ihr Euch an die Aufsichtsbehörde Eures Bundeslandes wenden. Die Kontaktdaten findet Ihr hier. Diese Stellen sind auch Eure Ansprechpartner, wenn Ihr sonstige Probleme habt und Eure Elterngeldstelle Euch nicht weiterhilft. Diese Artikel gehören zum Themenschwerpunkt „Elterngeld für Selbstständige“: Elterngeld – die Grundlagen Basiselterngeld – ein Überblick Zuverdienst bei Basiselterngeldbezug ElterngeldPlus – weniger ist am Ende mehr Vorsicht: Rückzahlung möglich! So optimiert Ihr Euer Elterngeld