GKV: Sparen ja, aber nicht bei den Honoraren bitte

In dieser Woche haben Union und SPD den neuen Koalitionsvertrag vorgelegt. Wer darin etwas zu Heilmittelerbringer:innen sucht, wird leider enttäuscht. Allein die Berufsgesetze haben es noch hineingeschafft. Aber auch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hat keinen Grund zum Jubeln. Die Stabilisierung der GKV-Finanzen wird auch in der kommenden Legislatur eine Baustelle bleiben. Denn der Vorschlag der AG Gesundheit, die Ausgaben für GKV-versicherte Bürgergeldempfänger auszugleichen, wurde nicht aufgegriffen. Stattdessen soll es eine Kommission geben, die im Frühjahr 2027 Vorschläge für weitere Schritte vorlegen und evaluieren soll, ob und wie die bisherigen Maßnahmen gewirkt haben. Kurz und knapp: Die GKV wird sparen müssen. Damit keiner auf die Idee kommt, auf der Leistungserbringerseite, wie bei den Honoraren, zu sparen, haben wir ein paar Vorschläge zu Einsparpotenzialen sowohl auf Heilmittelerbringerseite als auch auf Seiten den GKV gesammelt. Ein Beispiel, wie Heilmittelpraxen Geld sparen können, wären IT-gestützte Verfahren bei der Abrechnung. Mithilfe von unter anderem der elektronischen Leistungsbestätigung (eLB) werden nicht nur Abläufe vereinfacht, sondern auch noch ordentlich Geld eingespart. Auf Seiten der GKV wäre eine Idee zum Kostensparen, die Anzahl der Krankenkassen zu reduzieren. Und auch hier könnte eine Digitalisierung der Abrechnungsprozesse viel wertvolles Geld einsparen. Und wenn nun noch die Budgets für Werbe- und Marketingmaßnahmen der Kassen gedeckelt würden, kämen wir auf Leistungserbringerseite auf 1,1 bis 3,4 Milliarden Euro und auf GKV-Seite auf 4,7 bis 9,5 Milliarden Euro Einsparmöglichkeiten. Details und weitere Ideen findet Ihr in dem Artikel „GKV will Leistungsausgaben stoppen – anstatt Sparpotenziale zu nutzen“. Ein weiterer Punkt im Koalitionsvertrag ist die Entbürokratisierung. Diese bedeutet auch: Digitalisierung statt Papier. Digitalisierung im Gesundheitswesen war natürlich auch auf der DMEA, der Messe für Digital Health, das Top-Thema. Selbstverständlich waren wir auch dabei. Mein Highlight der Woche ist daher der TI-Infoabend mit Ralf von der DMEA. Es ging unter anderem um die weiterhin fehlende TI-Finanzierungsvereinbarung in der Ergotherapie, Logopädie und Podologie. Außerdem waren drei Experten für Digitalisierung dabei, die erklärt haben, was es mit der TI für Heilmittelerbringer-Praxen auf sich hat. Wer den Infoabend verpasst hat, findet hier eine Aufzeichnung. Webcast: Was bringt der Koalitionsvertrag für die Heilmittelbranche? Im nächsten up-webcast werfen wir einen kritischen Blick auf die geplanten gesundheitspolitischen Vorhaben der neuen Bundesregierung – und was sie konkret für Therapeut:innen bedeuten könnten. Außerdem: ein Rückblick auf die DMEA mit den wichtigsten Impulsen für die Digitalisierung in der Heilmittelversorgung. Anmelden könnt Ihr Euch hier: www.up-aktuell.de/upwebcast Nicht in die Falle tappen: Informiert Euch über die TI Es ist wichtig, dass Ihr über das Thema TI Bescheid wisst, auch wenn Ihr Euch jetzt noch nicht anschließen möchtet. Denn es kursieren viele Irrtümer, die Euch nur verunsichern und im schlimmsten Fall Geld kosten. So berichtete Ralf, dass er auf der DMEA wieder von vielen Praxisinhaberinnen und –inhabern angesprochen wurde, die berichteten, dass es Anbieter gibt, die Druck ausüben: Bis zum 1. Januar 2026 müssen alle Heilmittelerbringer-Praxen an die TI angeschlossen sein – nein, falsch, fallt darauf nicht herein. Wir haben noch zehn weitere Irrtümer für Euch zusammengestellt und für Euch eingeordnet. Hinweis: Wer Fragen zu buchnerTI und buchnerFLOW hat, kann diese live und vor Ort stellen. Buchner ist on tour, in 25 Städten in ganz Deutschland. Unsere nächsten Stopps sind vom 20. bis 22. Mai in Dortmund, Düsseldorf und Köln. Schaut vorbei und informiert Euch: www.buchner.de/buchner-on-tour Save the Date Am 28. April um 19 Uhr: Online-Seminar „Der Verordnungscheck - Schluss mit Rechnungskürzungen der GKV“ Am 10. Mai von 9.30 bis 13 Uhr: Online-Seminar zu „Diagnostik bei neurogenen Sprechstörungen“ Am 23. Mai ab 9 Uhr: „Praxisforum Digitalisierung - Gemeinsam Digitalisierung in den Griff bekommen, 18 Ideen, wie Dir digitale Lösungen den Alltag erleichtern“ Außerdem findet Ihr auf www.up-aktuell.de noch viele weitere Artikel aus der aktuellen up-Ausgabe, zum Beispiel Tipps, wie Ihr häusliche Gewalt erkennt und entsprechend darauf reagieren könnt. Eine Praxisinhaberin erzählt, wie sie ihren Mitarbeiter:innen eine Vier-Tage-Woche ermöglicht - mit der Einführung von Parallel- und Gruppentherapie. Kleiner Spoiler: Sie hat so die Umsätze erhöht und erfährt einen kleinen Bewerbungsboom. Herzliche Grüße Eure Katharina Münster