Vorsicht: Rückzahlung möglich!

Da Ihr als Selbstständige kein festes Gehalt habt, läuft bei der Berechnung Eures Elterngelds vieles vorläufig. Habt Ihr für den Bemessungszeitraum noch keinen Steuerbescheid, reicht Ihr beispielsweise den des vorherigen Jahres ein. Ist der Steuerbescheid für den Bemessungszeitraum dann da, wird wieder neu berechnet.Gleiches gilt für Euren Hinzuverdienst, wenn Ihr während des Elterngeldbezugs in Teilzeit arbeitet. Ihr gebt in Eurem Elterngeld-Antrag eine Prognose ab, wie hoch Euer Einkommen voraussichtlich sein wird. Auf dieser Grundlage wird Euer vorläufiges Elterngeld berechnet und ausgezahlt. Im Nachhinein müsst Ihr dann nachweisen, wie hoch das Einkommen tatsächlich war. Dann wird nachberechnet. Zu viel gezahltes Elterngeld müsst Ihr zurückzahlen. Wurde Euch zu wenig ausgezahlt, erhaltet Ihr eine Nachzahlung. Der folgende Erfahrungsbericht zeigt, wie das aussehen kann: Das Auf und Ab beim Elterngeld „Direkt nach der Geburt meines Kindes habe ich Elterngeld beantragt. Da die Kleine im Februar auf die Welt gekommen ist, hatte ich natürlich noch keinen Steuerbescheid für das Vorjahr. Also habe ich den Steuerbescheid des Jahres davor mit dem Antrag eingereicht. Auf dieser Grundlage wurde dann mein vorläufiges Elterngeld berechnet. Einige Monate später habe ich dann der Elterngeldstelle den Steuerbescheid des Vorjahres nachgereicht. Der Bescheid – und damit das Elterngeld – wurden entsprechend angepasst. Ich erhielt eine kleine Nachzahlung. Ich hatte ElterngeldPlus beantragt, weil ich 10 Stunden pro Woche gearbeitet habe. Für meinen Elterngeldantrag habe ich als Selbstständige die Höhe meines Einkommens geschätzt. Nach einem halben Jahr habe ich meine Teilzeittätigkeit auf 20 Stunden erhöht, dies der Elterngeldstelle mitgeteilt, einen neuen Bescheid und angepasstes Elterngeld erhalten. Ein weiteres halbes Jahr später habe ich meine Arbeitszeit nochmals erhöht, auf 30 Wochenstunden. Der nächste Elterngeldbescheid folgte. Zwischenzeitlich hatte ich dann auch den ersten Steuerbescheid für meine Einkünfte während der Elternzeit erhalten – und durfte erstmal ordentlich Elterngeld zurückzahlen, denn tatsächlich lief die Praxis in dieser Zeit besser als erwartet, mein Einkommen war entsprechend höher als angenommen.“ Dieser Erfahrungsbericht soll Euch nicht abschrecken. Er soll Euch nur dafür sensibilisieren, dass ein vorläufiger Elterngeldbescheid genau das ist: vorläufig. Ihr erhaltet Elterngeld, aber genau genommen, gehört es Euch noch nicht. Selbstständige wissen in der Regel erst, wie viel Elterngeld sie bekommen, wenn die Zeit des Elterngeldbezugs vorbei ist und mit wirklichen Zahlen anstelle von Schätzungen gerechnet wird. Denkt bei der Planung Eurer Finanzen daran. Diese Artikel gehören zum Themenschwerpunkt „Elterngeld für Selbstständige“: Elterngeld – die Grundlagen Basiselterngeld – ein Überblick Zuverdienst bei Basiselterngeldbezug ElterngeldPlus – weniger ist am Ende mehr Vorsicht: Rückzahlung möglich! So optimiert Ihr Euer Elterngeld