Die elektronische Heilmittelverordnung – neue Roadmap bis zum Start 2028

Aktuell arbeiten die beteiligten Institutionen und Personen daran, die elektronische Heilmittelverordnung auf den Weg zu bringen. Die gematik hat vor Kurzem einen Überblick gegeben, wo die elektronische Heilmittelverordnung gerade steht und wie es weitergeht. Wir fassen Euch den Stand der Dinge einmal zusammen. Kleiner Spoiler: Laut gematik kommt die eHVO im Laufe des Jahres 2028. Q3 2025: Workshop am 12. September 2025 mit dem GKV-Spitzenverband, der KBV und den maßgeblichen Berufsverbänden In dem Workshop ging es darum, offene Fragen zu klären, unter anderem: Wie sieht der aktuelle Verordnungsprozess aus? Was sind die Vorteile des aktuellen Heilmittel-Verordnungsprozesses? Was sind die Nachteile des aktuellen Ablaufs bei der Heilmittelverordnung? Was sind die Vorteile eines digitalen Prozesses für die Heilmittelverordnung und wie würde dieser idealerweise aussehen? Welche Bedenken gibt es bei der digitalen Lösung für Heilmittelverordnungen? >Das ist Eure tägliche Arbeit. Daher an Euch die Aufgabe: Könnt Ihr diese Fragen beantworten? Welche Probleme habt Ihr mit den aktuellen Papierverordnungen und dem Abrechnungsprozess? Schreibt uns an redaktion@up-aktuell.de up-webcast: 7. Oktober 2025 ab 19 Uhr Thema: Auf dem Weg zur eHVO In 2028 soll es nun also losgehen mit der elektronischen Heilmittelverordnung. Darauf können wir uns alle freuen. Aber wir müssen nun dafür sorgen, dass die Akteure, die die Prozesse gestalten, von Euch erfahren, wo der Schuh aktuell drückt, was sie berücksichtigten und anpassen müssen. Darüber wollen wir am 7. Oktober mit Euch im up-webcast sprechen: Welche Erwartungen habt Ihr an die künftige eHVO? Welche unserer Lösungsvorschläge erscheinen Euch sinnvoll? Wo seht Ihr aktuell Verbesserungsbedarf? Wir möchten mit Euch diskutieren und Lösungen formulieren. Also, meldet Euch an und seid dabei, wenn es darum geht, die nächste Generation der Heilmittelverordnung mitzugestalten. Hier könnt Ihr Euch anmelden: www.up-aktuell.de/upwebcast Wir freuen uns auf Euch. Der Plan ist, dass der GKV-Spitzenverband, die KBV und die Heilmittel-Verbände sich alle 14 Tage treffen und die offenen Fragen nach und nach klären. Q4 2025: Abschluss fachliche Discovery Zum Ende des Jahres 2025 sollen dann alle fachlichen Informationen eingeholt worden sein. Um an die nötigen Informationen zu gelangen, gab und gibt es verschiedene Vorgehensweisen: Bis Jahresende werden verschiedene Inhalte recherchiert, zum Beispiel welche aktuellen Rahmenbedingungen der Heilmittelversorgung herrschen, wie die Verordnungs- und Abrechnungsprozesse aussehen, welche Sonderfälle es gibt usw. Es werden zudem verschiedene Interviews mit betroffenen Personen geführt und Hospitationen durchgeführt – zu Recht erscheint die Anzahl der Interviews und Hospitationen nicht besonders hoch, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Q1/Q2 2026: Erarbeitung eines fachlichen Konzeptes In dem fachlichen Konzept sind die inhaltlichen Grundlagen, Ziele, Anforderungen und Rahmenbedingungen des Heilmittelverordnungs-Prozesses aus Sicht der Fachlichkeit festgehalten – nicht die der Technik und Organisation. Es legt dar, was erreicht werden soll, warum dies notwendig ist und welche fachlichen Anforderungen dafür gelten. Wichtig ist: Das fachliche Konzept beantwortet die „Was“-Fragen, während ein technisches Konzept die „Wie“-Fragen beantwortet. Q3/Q4 2026: Technische Spezifikation als Basis für die Umsetzung Eine technische Spezifikation ist eine Art Gebrauchsanleitung für Fachleute. Sie beschreibt ganz genau: Wie etwas gebaut, eingerichtet oder umgesetzt werden soll. Welche Teile, Materialien oder Programme benutzt werden müssen. Welche Regeln und Maße dabei wichtig sind. Während ein fachliches Konzept sagt, was man erreichen möchte, erklärt die technische Spezifikation im Detail, wie man das technisch macht. Ein Beispiel: Fachliches Konzept: „Wir brauchen eine App, mit der Patienten erhaltene Behandlungen quittieren können.“ Technische Spezifikation: „Die App läuft auf iOS und Android, speichert Daten verschlüsselt in einer Cloud, hat eine Login-Funktion mit Passwort und zeigt die Behandlungen als Termine in einem Wochenkalender an.“ Q4 2027: Pilotierung (frühestens, Dauer 9 bis 12 Monate) Eine Pilotierungsphase ist der erste Testlauf unter realen Bedingungen. Das heißt: Die eHVO wird ausprobiert, aber eben nur in einigen ausgewählten Praxen oder Regionen und noch nicht deutschlandweit. Dabei wird geprüft: Funktionieren die Abläuft technisch und organisatorisch? Gibt es Probleme, die man früh erkennen und lösen kann? Wie läuft das genau ab? Wichtige Funktionen testen: Zum Beispiel muss das Hoch- und Herunterladen der eVerordnungen Heilmittel zuverlässig funktionieren. Modellregionen: Der Test findet nur in bestimmten Gebieten statt, zum Beispiel nur in Hamburg und Umgebung, in Teilen von NRW). Meistens nehmen 200 bis 300 Praxen teil. Unterstützung vor Ort: Projektteams und Hersteller helfen den Praxen direkt und tauschen sich regelmäßig mit ihnen aus. So können Probleme schnell gelöst werden. Begrenzte Nutzung: Während der Pilotphase dürfen nur die teilnehmenden Praxen die Anwendung nutzen. Erst wenn alles gut funktioniert, wird die eHVO in ganz Deutschland eingeführt. Q2 2028: Geplanter Start der flächendeckenden eVerordnung Heilmittel Nun gibt es einen Starttermin. Ab diesem Datum sind alle Ärzt:innen verpflichtet, eVerordnungen Heilmittel auszustellen und alle Heilmittelpraxen verpflichtet, eVerordnungen Heilmittel von ihren Patient:innen anzunehmen und zu verarbeiten. Möglicher Ablauf: Patient:innen erhalten einen Link auf den Datensatz der eVO Heilmittel, die von den Ärzt:innen ausgestellt worden ist. Wenn eine Patientin in der Heilmittelpraxis vorstellig wird, übergibt sie den Link an die Praxis. Das geschieht, wie beim E-Rezept auch, über die Krankenkassen-App, die elektronische Gesundheitskarte der Patient:innen (eGK) oder die App „Das E-Rezept“ der gematik. Hinweis: Aktuell gibt es keine gesetzlichen und / oder vertraglichen Strafen wenn Ihr bis zum 1. Januar 2026 noch nicht an die TI angeschlossen seid. Trotzdem kann sich ein TI-Anschluss auch jetzt schon für Euch lohnen. Mehr dazu lest Ihr auch hier: www.up-aktuell.de/evo