up|unternehmen praxis

Ausgabe 06/2025

Schwerpunkt: Erwartungsmanagement

Faktisch, informativ, ideenreich. Das interdisziplinäre Magazin für Heilmittelerbringende “up|unternehmen praxis” bringt Euch über aktuelle Gesundheits- und Berufspolitik, betriebswirtschaftliche Themen, sowie Abrechnungs- und Praxismanagement auf den neuesten Stand.

Wo sind eigentlich die Torten-Rezepte?

„Osteopathie-Gesetz, Blankoverordnung, Bilder aus einer Physiotherapie-Praxis, digitale Helfer an der Rezeption, Gewerbesteuer – aber nicht ein einziges Torten-Rezept?!

Ich habe das komplette Magazin durchgeblättert und nichts gefunden, was ich am Wochenende backen könnte. Das ist wirklich enttäuschend!“ Ist diese Beschwerde berechtigt, wenn sich jemand unsere up anschaut? Wir finden nein. Aber was wäre, wenn diese Person aus irgendeinem Grund dachte, dass es sich um ein Magazin für Back-Fans handelt? Nicht up|unternehmen praxis, sondern up urban patisserie. Dann wäre die Enttäuschung schon nachvollziehbar, denn dann wäre verständlicherweise die Erwartung eine andere. Wir stellen fest, Zufriedenheit hat manchmal weniger mit der erhaltenen Leistung als mit der Erwartung zu tun.

In Heilmittelpraxen ist eine häufige Erwartung der Patient:innen: Hier werde ich geheilt. Wenn dann niemand die magischen Hände auflegt und alle Beschwerden sofort verschwinden lässt, macht sich Enttäuschung breit. Oder sie erwarten eine viel längere Behandlungszeit pro Termin als möglich ist – und so weiter. Ihr seht, um Enttäuschungen und Konflikten vorzubeugen, ist es wichtig, die Erwartungen der Patient:innen zu erfragen und zu managen. Wie das genau funktioniert, was Ihr dabei beachten müsst und wie sich ein gutes Erwartungsmanagement auf den Erfolg der Praxis auswirkt, erfahrt Ihr im Themenschwerpunkt dieser Ausgabe.

Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis: Im Juli erscheint wieder unsere Doppelausgabe – eine von zwei im Jahr. Sie landet nicht wie gewohnt zu Monatsbeginn, sondern erst Mitte Juli in Euren Briefkästen.

up Magazin für Therapeuten 06/2025
Mit den besten Grüßen
Yvonne Millar
Yvonne Millar, Chefredakteurin bei up|unternehmen praxis
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Schwerpunktartikel in dieser Ausgabe

Sag-etwas-Nettes-Tag © MicrovOne

Zehn Gründe jetzt mit dem Erwartungsmanagement loszulegen

Zum Abschluss sind hier zehn Gründe, warum sich Erwartungsmanagement für die P…

Erwartungsmanagement in den Praxisalltag integrieren © iStock: fizkes

Erwartungsmanagement in den Praxisalltag integrieren

Die vorherigen Seiten haben gezeigt, welche positiven Auswirkungen ein gutes Erw…

Positiven Spin erzeugen in vier einfachen Schritten © iStock: mixetto

Positiven Spin erzeugen in vier einfachen Schritten

Ein gutes Erwartungsmanagement kann viel Enttäuschung, Ärger und Unzufriedenhe…

Themenschwerpunkt 6.2025: Erwartungsmanagement © iStock: gradyreese

Nicht-Ziele klären

Bisher haben wir uns vor allem mit den vorhandenen Erwartungen und, eng damit ve…

Framing – den passenden Rahmen für Erwartungen festlegen © iStock: Muhammad-Labib-Adilah

Framing – den passenden Rahmen für Erwartungen festlegen

Das sogenannte Framing ist ein wertvolles Werkzeug im Erwartungsmanagement. Gera…

Patientenerwartungen im Vorfeld ermitteln

Patientenerwartungen im Vorfeld ermitteln

Ihr könnt die Erwartungen Eurer Patient:innen direkt beim ersten Termin in der …

„Wir planen für eine Übernahme ungefähr sechs Monate, vom Entschluss bis zum Start.“ © FrankRamspott

Erwartungen abfragen und steuern

Um Enttäuschungen und Ärger zu vermeiden, ist es wichtig, dass Erwartungen rea…

VIP-Modell des Erwartungsmanagements © iStock: ljubaphoto

VIP-Modell des Erwartungsmanagements

Nein, hier geht es nicht um Very Important Persons, sondern in diesem Fall steht…

Was sind Erwartungen?

Was sind Erwartungen?

Das Erwartungsmanagement ist eine Herausforderung, weil Erwartungen häufig unau…

Weitere Artikel in dieser Ausgabe zum Beispiel...

Erwartungsmanagement: Patienteninformation und Fragebogen zum Download

Hier könnt Ihr Euch die Muster der Patienteninformation zum Therapeutenwechsel sowie den Patientenfragebogen zu ihren Erwartungen herunterladen.

Urteil: Aufklärung muss immer auch mündlich erfolgen © iStock: Vittorio-Gravino

Urteil: Aufklärung muss immer auch mündlich erfolgen

Vor einer Behandlung sollte immer eine ausreichende Aufklärung stattfinden – und zwar immer auch mündlich. Das gilt sowohl für Ärzt:innen als auch für Heilmittelerbringer:innen. Im Kern müsse es ein „vertrauensvolles Gespräch“ sein, entschied kürzlich der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe (Az.: VI ZR 188/23).

Gute Therapie und wirtschaftliches Arbeiten? © Katharina Sauerland

Gute Therapie und wirtschaftliches Arbeiten?

Das geht! Mirjam Aichholz-Kuntz und Bettina Linn führen als Doppelspitze vier Praxen mit dem Schwerpunkt Schmerztherapie. Eine ist Physiotherapeutin, die andere gelernte Bankbetriebswirtin und Unternehmensberaterin. Was hinter ihrem Konzept der ursachen-orientierten Ganzkörperanalyse steckt und was das Besondere an ihrer Führung ist, berichten sie im Gespräch mit Ralf Buchner.

Kultursensibilität in Heilmittelpraxen © iStock: ivosar-493800479

Kultursensibilität in Heilmittelpraxen

Unterschiedliche Werte, Sprachen und Vorstellungen von Gesundheit prägen auch in vielen Heilmittelpraxen den Alltag. Wer kulturelle Unterschiede erkennt und mit Verständnis darauf reagiert, stärkt die therapeutische Beziehung und vermeidet Missverständnisse. Inwiefern interkulturelles Feingefühl Euch die Zusammenarbeit mit den Patientinnen und Patienten erleichtert und wie Ihr es praktisch umsetzt, darum geht es auf den folgenden Seiten.

Hausbesuch 6.2025 bei 1A Physio Laatzen © Arendt Schmolze

Hausbesuch 6.2025 bei 1A Physio Laatzen

Im Juni sind wir zu Gast bei Hagen Stolper und Lukas Rogge. Die beiden führen gemeinsam die 1A Physio Laatzen GmbH. Zusammen mit ihren zehn Mitarbeiter:innen verfolgenen sie einen ganzheitlichen Therapieansatz in ihrer Praxis.

Mit Technologie in die Zukunft der Therapie © Kathrin Neißendorfer

Mit Technologie in die Zukunft der Therapie

Wer die Praxis von Kathrin Neißendorfer im ostbayerischen Straubing betritt, wagt schon einen Blick in die Zukunft. Die Ergotherapeutin setzt auf computer- und gerätegestützte Therapie. Seit der Praxiseröffnung im Dezember 2018 hat sie in die Technologie investiert, um ihren Patientinnen und Patienten die möglichst beste und modernste Therapie zu ermöglichen. Inzwischen verfügt sie über sieben Spezialgeräte – vom Gangtrainer Lyra über Neurofeedback-Systeme bis zum dreiachsigen Therapiegerät SpaceCurl.

Themenschwerpunkt 6.2025: Erwartungsmanagement © iStock: Charday-Penn

Themenschwerpunkt 6.2025: Erwartungsmanagement

„Ich dachte, Sie massieren meine Rückenschmerzen weg.“ – „Ich war davon ausgegangen, dass es schon in Ordnung ist, wenn ich nächsten Freitag Urlaub nehme.“ – „Ich hatte angenommen, es reicht, wenn ich meine Übungen hier mache …“ Ob in der Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie oder Podologie – Erwartungen sind allgegenwärtig und zugleich selten klar ausgesprochen.

Berufsportrait Steuerberater © iStock: demaerre - 909906204

Gewerbesteuer, ja oder nein?

Viele Praxisinhaber:innen in den Heilmittelberufen gehen davon aus, keine Gewerbesteuer zahlen zu müssen – schließlich üben sie eine therapeutische, freiberufliche Tätigkeit aus. In der Regel stimmt das, doch es gibt Konstellationen, in denen Physiotherapie-, Ergotherapie-, Logopädie- oder Podologie-Praxen gewerbesteuerpflichtig werden. Wann das der Fall ist und wie Ihr das vermeiden könnt, erfahrt Ihr hier.

Videotherapie: Mehr Digitalisierung weniger Kosten

Videotherapie: Mehr Digitalisierung weniger Kosten

Seit der Pandemie ist die Videotherapie eine feste Säule in der Patientenversorgung. Um Praxen bei der technischen Ausstattung zu unterstützen, haben GKV-Spitzenverband und Berufsverbände eine Hardund Softwarepauschale eingeführt. Diese finanzielle Förderung ermöglicht es Praxen der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie, ihre technische Infrastruktur für sichere Videotherapie auszubauen. Wir erklären, welche Pauschalen es gibt, wie Ihr sie beantragt und worauf zu achten ist.

Post-COVID Syndrom rechtfertigt Anspruch auf Verletztenrente © iStock: Dzmitry-Dzemidovich

Post-COVID Syndrom rechtfertigt Anspruch auf Verletztenrente

Die gesetzliche Unfallkasse muss einem Krankenpfleger wegen des Post-COVID Syndroms Verletztenrente zahlen. Das hat das Sozialgericht Heilbronn kürzlich entschieden. Es lägen genügend medizinische Erkenntnisse vor, um es als Folge einer Berufskrankheit anzuerkennen (Az.: S 2 U 426/24). Die Kasse hat beim Landessozialgericht Stuttgart Berufung eingelegt.

DiGA Report: App auf Rezept nahezu eine Million Mal genutzt © iStock: TopVector-1483185594

DiGA Report: App auf Rezept nahezu eine Million Mal genutzt

Die digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) sind auf Wachstumskurs: Nahezu eine Million Menschen aller Altersklassen haben in den vergangenen vier Jahren die App auf Rezept genutzt. Das geht aus dem zweiten DiGA-Report des Spitzenverbandes Digitale Gesundheitsversorgung (SVDGV) hervor.

Klingeling war gestern – die Rezeption denkt jetzt digital © iStock: pinkypills

Klingeling war gestern – die Rezeption denkt jetzt digital

Praxisalltag, der nach Zukunft klingt, aber heute schon so machbar ist. Genauer gesagt: Wir werfen einen Blick auf eine Online-Rezeption. Kein überlasteter Empfang mehr, keine Zettelwirtschaft, kein ständiges Telefonklingeln. Stattdessen: durchdachte Prozesse, entspannte Teams, gut informierte Patient:innen – und jede Menge digitaler Rückenwind. Los geht´s!

Blankoverordnung Physio: Zwischen Verantwortungsappellen und Systemfehler © iStock: skynesher

Blankoverordnung Physio: Zwischen Verantwortungsappellen und Systemfehler

Auf der einen Seite gibt es klare vertragliche Vorgaben, die festlegen, wie Physiotherapeutinnen und -therapeuten mit einer Blankoverordnung behandeln dürfen. Auf der anderen Seite wird von Seiten der GKV an Heilmittelerbringer:innen appelliert, die vertraglichen Möglichkeiten aber bitte nicht wirklich zu nutzen. Denn die GKV hat Angst davor, dass sonst die Kosten steigen. Was sie dabei übersieht: Nicht die Therapeut:innen sind das Problem, sondern das System selbst setzt falsche Anreize.

Unrechtmäßiger Eingriff in den Behandlungsvertrag zwischen Patienten und Heilmittelerbringer (vdek Rahmenvertrag) © iStock:FikMik-525637701

Berufsgesetz für Osteopathie – Aufwertung mit Signalwirkung?

Im Koalitionsvertrag von SPD und Union heißt es klar: Die Osteopathie soll berufsgesetzlich geregelt werden. Damit könnte ein neues Heilberufsbild entstehen – mit staatlich definierter Ausbildung, geschützter Berufsbezeichnung und geregeltem Zugang zum Beruf. Diese politische Zusage ist bemerkenswert, denn sie zeigt: Die Osteopathie – bislang eine weitgehend ungeregelte Selbstzahlerleistung – erhält eine neue gesellschaftliche und gesundheitspolitische Bedeutung.