up|unternehmen praxis

Ausgabe 07/08.2024

Schwerpunkt: Gesunde Praxisräume: eine gute Arbeitsatmosphäre für alle schaffen

Faktisch, informativ, ideenreich. Der interdisziplinäre Newsletter für Heilmittelerbinger “up|unternehmen praxis” bringt Sie über die aktuelle Gesundheits- und Berufspolitik, betriebswirtschaftliche Themen, sowie Abrechnungs- und Praxismanagement auf den neuesten Stand.

Schön und gut

Das Auge isst mit! Wenn das Essen appetitlich aussieht und auf dem Teller schönangerichtet ist, schmeckt es gleich nochmal besser. Das wird niemand bestreiten. Das Gleiche gilt auch
bei der Arbeit. In schönen Praxisräumen macht das Arbeiten gleich mehr Spaß – und nicht nur das. Was jetzt vielleicht erstmal eher nebensächlich klingt, ist es nicht. Denn das Umfeld, in dem wir
arbeiten, wirkt sich auch auf unsere Gesundheit aus. So sorgt eine unruhige Umgebung beispielsweise für Stress. Damit ist nicht einmal Unordnung gemeint – obwohl die sicher den Stress noch vergrößert. Nein, es fängt schon bei offenen Regalen an, in denen
Ordner oder Bücher in verschiedenen Größen und Farben stehen. Gerade in den Therapieberufen, die bereits herausfordernd genug sind, brauchen wir solche zusätzlichen Stressoren nicht. Kommt zur optisch ruhigen Umgebung noch eine Lichtstimmung, die die jeweiligen Arbeitsschritte unterstützt und dem Biorhythmus angepasst ist, haben wir am Ende des Arbeitstages noch Energie für Freizeit, Freunde und Familie übrig. Und das ist nur einer von vielen Aspekten, die sich auf unser Wohlbefinden auswirken. Wie es gelingt, die Praxis funktional, schön und gesundheitsfördernd zu gestalten, erklärt uns im Themenschwerpunkt dieser Ausgabe die Physiotherapeutin und Interior Designerin Kathrin Schmidt.

Und damit Ihr neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter findet, die die schönen, gesunden Praxisräume genießen können, verrät der Inhaber einer Physiotherapie- sowie einer Podologie-Praxis, Daniel Schmidt, wie es ihm gelingt, trotz Fachkräftemangel mehr Bewerber:innen als offene Stellen zu haben.

Macht es Euch schön und habt einen erfolgreichen Sommer

up Magazin für Therapeuten 0708/2024
Mit den besten Grüßen
Yvonne Millar
Yvonne Millar, Chefredakteurin bei up|unternehmen praxis
Mehr über Yvonne Millar...

Schwerpunktartikel in dieser Ausgabe

Biophilic Design: Wie Ihr natürliche Elemente in Eure Praxis integrieren könnt © Kathrin Schmidt

Biophilic Design: Wie Ihr natürliche Elemente in Eure Praxis integrieren könnt

Neben dem Farbkonzept Eurer Praxis ist die Arbeit mit Pflanzen, natürlichen Bil…

„Du darfst nicht die Besenkammer zum Aufenthaltsraum umbauen.“ © Kathrin Schmidt

„Du darfst nicht die Besenkammer zum Aufenthaltsraum umbauen.“

Wie viel Zeit verbringen Eure Mitarbeitenden und Ihr täglich in der Praxis? Da …

„Die so wichtige Grundrissplanung solltet Ihr immer Profis überlassen.“ © Kathrin Schmidt

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Kathrin Schmidt rät zum frühzeitigen Konzept und professioneller Unterstützun…

Wandfarben und Ausstattung: Natürlichkeit ist die bessere Wahl © Kathrin Schmidt

Wandfarben und Ausstattung: Natürlichkeit ist die bessere Wahl

Ihr werdet ihn kennen – den Geruch, wenn Ihr am Montag Eure Praxis betrete…

Akustik und Beleuchtung: Wichtige Hebel für gesundes Arbeiten © Kathrin Schmidt

Akustik und Beleuchtung: Wichtige Hebel für gesundes Arbeiten

Neben dem Raumklima gehören die Akustik, die Beleuchtung und die visuelle Klarh…

Weitere Artikel in dieser Ausgabe zum Beispiel...

Ergotherapie: Terminplanung bei Blankoverordnungen © iStock: marchmeena29

Ergotherapie: Terminplanung bei Blankoverordnungen

30 Minuten motorisch-funktionelle Behandlung, ein- bis dreimal pro Woche, bei zehn Behandlungen je Verordnung – die klassischen Ergotherapie-Verordnungen, wie Ihr sie seit Jahrzehnten kennt, machen eine Terminplanung einfach. Nun kommen jedoch Patientinnen und Patienten mit einer Blankoverordnung in Eure Praxis. Das bedeutet: Die Blanko-VO ist 16 Wochen gültig, jede Behandlung kann zwischen 30 und 180 Minuten dauern und Ihr könnt entscheiden, wie oft eine Patientin in der Woche Therapie erhalten soll – je nach individuellen Möglichkeiten. Das ist für Eure Terminplanung eine Herausforderung, bietet aber auch tolle Optionen, Eure Patient:innen besser zu versorgen. Hier ein paar Ideen, wie Ihr die neuen Möglichkeiten im Praxisalltag nutzen könnt.

Wege aus dem Fachkräftemangel: „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass jemand für mich arbeitet.“ © Daniel Schmidt

Wege aus dem Fachkräftemangel: „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass jemand für mich arbeitet.“

Fachkräftemangel? Für den Praxisinhaber Daniel Schmidt aus Magdeburg schon lange kein Thema mehr: In seiner Praxis gibt es mehr Bewerberinnen und Bewerber als freie Stellen. Wie er das geschafft hat, warum er dafür teilweise stundenlange Bewerbungsgespräche führt und wieso er sein Praxisteam als zweite Familie sieht – darüber und über vieles mehr haben wir mit ihm gesprochen.

BGH-Urteil zu Kontogebühren: Nur elf Prozent forderten Geld zurück © iStock: simoncarter-1185642152

Inflationsausgleichsprämie noch bis zum 31. Dezember 2024 möglich

Wer seinen Beschäftigten etwas Gutes tun möchte, hat dazu noch bis zum 31. Dezember 2024 Zeit. Dann läuft die sogenannte Inflationsausgleichsprämie (IAP) aus, die die Bundesregierung Ende Oktober 2022 eingeführt hatte. Bei ihr handelt es sich um eine freiwillige Leistung durch Arbeitgeber:innen. Bis zu 3.000 Euro können sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steuer- und sozialversicherungsfrei überweisen.

Patientenperspektive: ein Muss bei der Praxisgestaltung © iStock: Trifonenko

Patientenperspektive: ein Muss bei der Praxisgestaltung

Wie Ihr eine wohltuende Arbeitsumgebung für Eure Mitarbeitenden schafft, haben wir Euch im Themenschwerpunkt beschrieben. Aber natürlich sollen sich auch die Patientinnen und Patienten bei Euch wohlfühlen. Die Physiotherapeutin und Interior Designerin Kathrin Schmidt verrät uns, worauf Ihr achten solltet.

Klartext reden - Ohne hätte, würde, könnte, müsste! © iStock: shurkin_son,iStock: fizkes

Klartext reden – Ohne hätte, würde, könnte, müsste!

Was ist Kommunikation? Wenn wir es herunterbrechen: der Austausch von Informationen. Unter anderem über Sprache. Doch auch unsere Haltung zu etwas, unser Denken, unsere Meinung, kurzum unser Mindset spielt hier eine ganz entscheidende Rolle. Denn wir drücken gleichzeitig unsere Empfindung zu der Sache aus, über die wir sprechen. Machen sich hier Inkonsistenzen bemerkbar, kann die beabsichtigte Botschaft schnell flöten gehen. Du erreichst die gewünschte Wirkung, wenn Deine Worte klar und konsequent ausdrücken, was Du mitteilen möchtest. Wie geht das?

Themenschwerpunkt 7/8.2024: Gesunde Praxisräume © Naphat Jorjee

Themenschwerpunkt 7/8.2024: Gesunde Praxisräume

Die Beliebtheit von Magazinen wie SCHÖNER WOHNEN oder Plattformen wie Pinterest zeigt, die meisten möchten es zu Hause schön haben und lassen sich inspirieren von natürlichen Farbharmonien und Materialien. Warum nicht auch auf der Arbeit? Denn dort sollten sich alle wohlfühlen – Mitarbeitende, Patient:innen und Ihr.

Extrabudgetäre Verordnung von Logopädie nach Hirninfarkt

Extrabudgetäre Verordnung von Logopädie nach Hirninfarkt

Der Schlaganfall liegt inzwischen acht Monate zurück und Dilara (67) nutzt seit der Reha die Möglichkeit der ambulanten Logopädie, um im Alltag besser mit ihrem Mann und ihren Freunden kommunizieren zu können. Weil sie sich mittlerweile länger konzentrieren kann, hat ihre Logopädin empfohlen, die Sprachtherapie als Doppelbehandlung verordnen zu lassen. Das ermöglicht es ihnen, die evidenzbasierte Empfehlung von zehn Therapieeinheiten pro Woche ambulant umzusetzen. Innerhalb des ersten Jahres nach Akutereignis gilt bei Dilaras Diagnose ein besonderer Verordnungsbedarf (BVB).

Spontan die Worte wiederfinden © Dr. Gabriele Scharf-Mayer

Spontan die Worte wiederfinden

Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung, die sowohl die gesprochene Sprache als auch das Lesen und Schreiben betreffen kann. Etwa 80 Prozent der Aphasien gehen auf einen Schlaganfall zurück, aber auch Hirnblutungen, Schädel-Hirn-Traumata und andere Ursa- chen können sie verursachen. Betroffene wünschen sich vor allem eins: Spontan die richtigen Worte wieder finden und mitreden zu können. Mit einer Intensiv-Sprachtherapie kann man diesem Ziel näherkommen, ist die akademische Sprachtherapeutin Dr. Gabriele Scharf-Mayer überzeugt. In ihrer Praxis im Schwarzwald bietet sie mit „Spontansprache – Sprachtherapie intensiv“ eine solche Behandlung erfolgreich an – für sie ist es die Therapie der Zukunft.

Lohnsteuerpauschale auch bei Betriebsfeiern für einen kleinen Kreis © iStock: gorodenkoff-1744499508

Lohnsteuerpauschale auch bei Betriebsfeiern für einen kleinen Kreis

Nach bisheriger Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) galten als Betriebsveranstaltungen nur solche, die allen Betriebsangehörigen offenstehen. Nun rückt der BFH aufgrund einer geänderten Gesetzeslage hiervon ab. Eine Lohnsteuerpauschale von 25 Prozent sei auch dann zulässig, wenn eine Betriebsfeier nur einem kleinen Kreis offenstehe (Az.: VI R 5-22).

Mit dem Avatar gegen Rückenschmerzen © Anna-Semenchenko

„Bei Patienten, die Lust auf die VR-Brille haben, bauen wir sie in jeder zweiten Behandlung in die Therapie ein.“

Hans-Michael Kaufmann ist Physiotherapeut in eigener Praxis und nutzt CUREO® seit eineinhalb Jahren für die Mobilisation der oberen Extremität, Koordinationsschulung und Schmerzlinderung.

Die Welt mit anderen Augen sehen: Virtuelle Therapie führt zum realen Erfolg © iStock: gilaxia

Die Welt mit anderen Augen sehen: Virtuelle Therapie führt zum realen Erfolg

Virtual Reality, also eine virtuelle Realität, hat sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt und wird inzwischen auch in der Heilmitteltherapie eingesetzt. Was sich genau dahinter verbirgt und wie Virtual Reality am Beispiel von CUREO® für die Behandlung genutzt werden kann, erzählen uns die Ergotherapeutin Christiane Rauch und der Physiotherapeut Hans-Michael Kaufmann anschließend im Interview.

Die Welt mit anderen Augen sehen: Virtuelle Therapie führt zum realen Erfolg © iStock: gilaxia

„Ziel ist, Patienten individuell, schnell und einfach in Therapiesettings zu bringen, statt die Realität nachzustellen.“

Wir haben mit der Ergotherapeutin Christiane Rauch über den Einsatz einer VR-Brille in der Therapie gesprochen. Seit zwei Jahren setzt sie sie erfolgreich in ihrer Praxis ein.

Möge der größte Irrsinn gewinnen © iStock: Михаил-Трухачев-1125076323

Möge der größte Irrsinn gewinnen

Was ist aus Eurer Sicht der größte Irrsinn im Gesundheitswesen? Ich fange an: Bei einem Hausbesuch darf die Pauschale von Physiotherapeut:innen nur dann abgerechnet werden, wenn die Adresse der Praxis eine andere ist als die des Patienten. Er lebt zufällig im gleichen Haus? Pech gehabt. Heilmittelerbringer müssen 10 Euro plus 10 Prozent der Behandlungskosten als Zuzahlung von den Patient:innen eintreiben, als kostenlose Dienstleistung für die Krankenkassen. Im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) entscheiden fachfremde Experten über die Inhalte der Heilmittel-Richtlinie. Heilmittelerbringer:innen haben hingegen nicht einmal Beteiligungsrechte. Auf einer VO hat die verordnende Ärztin einen kleinen Fehler gemacht, den Ihr bei der Abrechnung nicht bemerkt habt? Nun kann es sein, dass Euch die gesamte VO abgesetzt wird und Ihr keine Vergütung erhaltet.

Ein Blick in die Zukunft © robert brown

eHBA jetzt auch für die Ergotherapeuten, Logopäden und Podologen

Berufsangehörige der Ergotherapie, Logopädie und Podologie können jetzt auch den elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) beantragen, zumindest diejenigen mit einer Berufserlaubnis aus den folgenden Bundesländern: Nordrhein-Westfalen, Hessen, Hamburg, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Bayern, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Saarland und Sachsen. Die verbleibenden Bundesländer sollen zeitnah folgen.

BGH-Urteil zu Kontogebühren: Nur elf Prozent forderten Geld zurück © iStock: simoncarter-1185642152

BGH-Urteil zu Kontogebühren: Nur elf Prozent forderten Geld zurück

Trotz eines Urteils des Bundesgerichtshofs (BGH) vor drei Jahren haben bislang nur elf Prozent der Bankkundinnen und -kunden die Erstattung von Kontoführungsgebühren gefordert. Zu diesem Ergebnis kam kürzlich eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox.

Bundestag in Berlin © iStock: seb868

Berufsgesetze in der Physiotherapie: Keine Reform und kein Druck

Der Deutsche Bundestag hat sich in die Sommerpause verabschiedet, ohne dass über die dringend notwendige Reform der Berufsgesetze in der Physiotherapie entschieden worden ist. Es gibt noch immer keinen offiziellen Referentenentwurf, es gibt keine Kabinettsentscheidung, es gibt keinen Gesetzesentwurf, und ob eine Entscheidung im Bundestag zum Thema Berufsgesetze in dieser Legislaturperiode noch zustande kommt, darf bezweifelt werden. Aber es gibt auch keinen öffentlich wahrnehmbaren Druck der Heilmittelbranche auf die Politik, bei diesem Thema schneller zu arbeiten.