Keep Calm and Work Smart
„Und was stellst Du jetzt mit Deinem Abschluss an?“ Dir stehen alle Türen offen, Deine Karriere voranzutreiben. Das ist eine große Chance, kann aber auch überfordern. Was jetzt am aller wichtigsten ist, dass Du Dich nicht verzettelst. Mache Dir zunächst Deine beruflichen Ziele bewusst. Dann siehst Du auch, ob Fort- und Weiterbildungen Dich wirklich weiterbringen, und wenn ja, welche sich lohnen.
Let’s Start!
Schritt 1: Befreie Dich von den Erwartungen anderer
Auf der Suche nach unseren eigenen Zielen lassen wir uns schnell von anderen leiten. Input von außen kann hilfreich sein, manchmal aber auch einfach unnötig verwirren. Besonders dann, wenn wir so gar nicht wissen, wo die Reise langfristig hingehen soll. Was denken meine Eltern, wenn ich nach der Ausbildung noch studiere? Was sagen meine Freunde, wenn ich in eine andere Stadt ziehe? Was, wenn andere meine Ziele nicht gutheißen? Selbstverständlich ist uns die Meinung unserer Liebsten wichtig. Doch versuche, erst einmal ganz für Dich erste Ideen zu sammeln.
Schritt 2: Notiere Dir alle Ideen – auch verrückte
Schreibe jeden Einfall ungefiltert auf, so verrückt die Idee auch klingen mag. Wenn Du hier eine Blockade hast, dann hilft es vielleicht, dir bewusst zu machen, dass es sich dabei erst einmal nur um Gedanken und keine fertigen Ziele handelt. Lege die Liste für ein paar Tage beiseite. Schaue sie dann noch einmal durch, streiche Ideen, die zu absurd für Dich sind und ergänze die noch verbliebenen mit kurzen Stichpunkten.
Und wenn Du nicht so richtig in den Ideen-Flow kommen willst, helfen Dir vielleicht folgende Fragen:
- Welcher Bereich hat Dich während der Ausbildung/des Studiums besonders interessiert?
- Wie sieht es mit Hobbys aus? Bist Du Physio und treibst einen bestimmten Sport intensiv? Auch im
Spitzensport kannst Du beispielsweise (nebenberuflich) Fuß fassen.
- Kannst Du Dir vorstellen, eine eigene Praxis zu leiten? Möchtest Du Führungsverantwortung?
Schritt 3: Finde Dein Warum
Jetzt ist es an der Zeit, der Frage nachzugehen, was hinter den Ideen steckt. Warum möchtest Du die Ideen erreichen? Was ist der Wunsch, der dahintersteckt? Welche Vorstellungen verbindest Du damit? Dieser Schritt bringt Dich einen riesigen Schritt weiter. Denn er hilft Dir, zu verstehen, was Dir wirklich wichtig ist. Einige Ideen wirst Du verwerfen, andere entwickeln sich zu konkreten Oberzielen. Aus anderen wiederum entstehen Ziele, die Du erreichen möchtest, um Deinem Oberziel einen Schritt näherzukommen.
Schritt 4: Plane das Erreichen Deiner Ziele
Im letzten Schritt geht es darum, Deine Ziele zum Leben zu erwecken. Was ist notwendig, damit Du das Ziel erreichst? Muss Du bestimmte Fortbildungen absolvieren? Oder ist ein Studium notwendig? Bringen Dich Praktika und Hospitationen weiter? Wenn ja, welche Praxen/Kliniken bieten sich an? Auch der Faktor Zeit spielt eine Rolle. Bis wann willst Du die Ziele erreichen? Mache Dir einen möglichst konkreten Fahrplan.
Ich bin bereit!Je mehr Du Dich mit Deinen Zielen beschäftigst, desto weniger wirst Du das Gefühl haben, trotz Ausbildung oder Studium noch nicht so ganz fertig zu sein. Auch wenn herauskommt, dass Du Dein Fachwissen noch ausbauen musst, wirst Du es nicht als Hindernis, sondern als wichtigen Step ansehen, um Deine Ziele zu erreichen. |
Fortbildungen nach Plan
Besser irgendeine Fortbildung als gar keine Fortbildung – falsch! Sammele nicht wahllos irgendwelche Zertifikate, sondern picke Dir die Fortbildungen heraus, die Dich wirklich voranbringen. Besonders unter den Physios ist der Druck, noch vor Berufsstart bestimmte Fortbildungen absolviert haben zu müssen, besonders groß – Stichwort Zertifikatsfortbildungen.
Laut einer aktuellen Stellenanzeigen-Analyse von fobimarkt.com tauchen ganz bestimmte Zertifikatsfortbildungen zwar immer wieder als Wunschvoraussetzung in Stellenanzeigen auf, insbesondere die Manuelle Therapie, die Manuelle Lymphdrainage, Bobath, PNF und KGG. Eine Voraussetzung für die Einstellung sind sie jedoch in den seltensten Fällen. Und: Über 20 Prozent sprechen sogar gezielt Berufseinsteiger an.
Ich weiß es einfach nicht!
Es ist keine Schande, wenn Du aktuell einfach noch nicht weißt, wohin Deine Reise gehen soll. Keep calm! Überstürze nichts. Manchmal hilft es, einfach erst einmal in den ersten Job zu starten. Oft ergeben sich dann von ganz alleine neue Möglichkeiten. Du kannst auch gemeinsam mit Deinem Chef schauen, welche Fortbildung passend ist. Die bekommst Du dann vielleicht sogar bezahlt. Arbeitgeber können unter bestimmten Voraussetzungen Zuschüsse für Fortund Weiterbildungen beantragen – vielleicht ja auch für Dich.
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