Bei der Diagnose und Behandlung von muskuloskelettalen Schmerzen stehen derzeit primär routinemäßige Bildgebungen, Opioidverordnungen und operative Interventionen im Fokus. Frühzeitige, hochwertige Physiotherapie und konsequente Bewegungsschulung kämen laut einer Expertengruppe, bestehend aus australischen Medizinern und Physiotherapeuten, hingegen zu kurz. Um dem entgegenzuwirken, entwickelten sie auf Basis englischsprachiger Leitlinien elf konkrete Empfehlungen zur Behandlung von Bewegungsschmerzen.
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Unter anderem sollte die Behandlung patientenzentrierter erfolgen, ausgerichtet an die individuelle Situation. Dazu gehören auch Patientenschulungen, um die Betroffenen für ihre Handlungsoptionen zu sensibilisieren und zum eigenständigen Management ihrer Erkrankung zu motivieren. Förderlich sei zudem eine multimodale Therapie. Auf den Einsatz von Manualtherapie als alleinige Behandlung sollte hingegen verzichtet werden, ebenso wie auf operative Verfahren, wo immer möglich.
Quelle: L. Kura, Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, veröffentlicht in 03/2020 | kostenfreier Volltextzugriff
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