Corona-Retro – was haben Heilmittelerbringer gelernt?

Die Zahl der Neuinfektionen nimmt beständig ab, der Heilmittel-Rettungsschirm ist (weitestgehend) ausbezahlt, langsam kehren Gesellschaft und damit auch Heilmittelpraxen zu einer Art von neuer Normalität zurück. Während Ministerpräsidenten über die Lockerung der Maskenpflicht diskutieren, warnen Wissenschaftler vor einer möglichen zweiten Infektionswelle. Für den Fall, dass so eine zweite Welle wirklich kommt, wäre für Heilmittelpraxen jetzt der richtige Zeitpunkt, die vergangenen Wochen und Monate Revue passieren zu lassen. Nach der intensiven Phase der Corona-Pandemie ist nun etwas Zeit, um zu überlegen, was gut gelaufen ist, sich aber auch einzugestehen, was schlecht gelaufen ist, um zu überlegen, was wir jetzt tun können. Welchen Veränderungsbedarf gibt es jetzt, um besser auf eine mögliche zweite Infektionsquelle oder eine andere Krise vorbereitet zu sein? Jetzt mitmachen: An der Corona-Retro kann jeder up-Leser teilnehmen: www.up-aktuell.de/retro Die Retrospektive Für solches Lernen aus der Vergangenheit gibt es die Methode der Retrospektive, abgekürzt Retro, bei der man sich Fragen stellt, die im Team beantwortet werden. Während man eine Retro normalerweise in einer überschaubaren Gruppe durchführt, möchten wir eine Retro mit Ihnen, also mit allen unseren Lesern durchführen – natürlich online. Wir werden die Ergebnisse der Corona-Retro nutzen, um Ihre Meinungen, Erlebnisse, Probleme, Ängste und Ideen in einer der nächsten up-Ausgaben zu dokumentieren und damit Diskussionen über sinnvolle Änderungen voranzutreiben. Das Grundprinzip Unabhängig von dem, was wir alle in der Corona-Retro gemeinsam entdecken bzw. erarbeiten, glauben wir, dass jeder Einzelne in seinem Rahmen sein Bestes gegeben hat. Es ist wichtig sich noch einmal klarzumachen, dass trotz teilweise unterschiedlicher Standpunkte jeder mit bester Absicht gehandelt hat. Mit diesem Grundprinzip vermeiden wir individuelle Schuldzuweisungen und können uns auf gemeinsame Ziele konzentrieren. Der Ablauf Zum Auftakt der Corona-Retro Fragen wir Sie: „Wie ist es Ihnen seit Mitte März in Ihrer Praxis ergangen?“ Damit legen wir den Zeitraum, den wir gemeinsam betrachten wollen (Mitte März bis heute) und den Bezugsrahmen (Praxis – berufliches Umfeld) fest. Wir möchten wissen, wie Ihr Gefühl dazu ist. Dann hätten wir gern Ihre Antworten auf die folgenden Fragen, wobei sich das WIR auf die Beteiligten der eigenen Branche (Therapeuten, Praxen, Verbände, Hoch-/Schulen, Lieferanten, GKV, PKV etc.), bzw. der Politik/Behörden bezieht: Womit müssen wir aufhören? (Was sollten wir ab sofort unterlassen/vermeiden, damit wir als Heilmittelbranche für die nächste Herausforderung besser aufgestellt sind?) Was müssen wir fortsetzen? (Was sollten wir auf jeden Fall beibehalten/fortführen, damit wir als Heilmittelbranche davon auch in Zukunft profitieren können?) Womit müssen wir beginnen? (Was müssen wir als Heilmittelbranche anfangen/womit loslegen, um in Zukunft noch besser auf unvorhersehbare Zustände reagieren zu können?) Das Ergebnis Im besten Fall liefern Sie uns viele Antworten auf die Fragen der Corona-Retro. Alle Antworten können online gelesen werden. Zudem fassen wir diese thematisch zusammen und berichten darüber in up. Vielleicht gibt es auch Antworten, die Auftakt zu einer weiteren Recherche sein können – wir werden sehen, was passiert. Die Corona-Retro ist auch für uns eine Premiere und ein Versuch, die Meinung unsere Leser besser in die Gestaltung des Heftes einzubeziehen. Ein Beispiel Damit Sie eine Vorstellung davon bekommen, wie man auf die oben genannten Fragen antworten kann, hier ein kleines, unverbindliches Beispiel: 1. Wie geht es Ihnen?“ Mir persönlich geht es gut, beruflich habe ich die Corona-Zeit als sehr turbulent empfunden. 2. a) „Womit müssen wir aufhören?“ Uneinheitlich zu agieren: Der eine Verband ruft zu Praxisschließungen auf, während der andere mühsam darum kämpft, als systemrelevant anerkannt zu werden. Das sorgt für Unsicherheit. Falschmeldungen nicht korrigieren: Wenn Ministerpräsident Söder in einer Pressekonferenz fälschlicherweise die Schließung von Heilmittelpraxen verkündet, obwohl das in der Verordnung seiner Landesregierung gar nicht steht, dann muss er das korrigieren. Das gilt in vergleichbarer Gemengelage ebenso für NRW, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. 2. b) „Was müssen wir fortsetzen?“ Praxen geöffnet lassen: Heilmittelpraxen sollten ihre Leistungen auch während eines Lockdowns für die Patienten erbringen dürfen, die es sich gesundheitlich nicht leisten können, auf Therapie möglicherweise wochenlang zu verzichten. 2. c) „Womit müssen wir beginnen?“ Videotherapie untersuchen: Der Test mit Videotherapie hat überraschend gut funktioniert. Jetzt müssen wir damit beginnen, Videotherapie in die Regelversorgung zu integrieren und kritisch zu hinterfragen, bei welchen Indikationen Videotherapie wirkt. Jetzt mitmachen An der Corona-Retro kann jeder up-Leser teilnehmen: www.up-aktuell.de/retro. Wir sind gespannt auf Ihre Antworten! Außerdem interessant: NRW setzt Rückzahlung von Corona-Soforthilfe vorerst aus Coronakrise: Ab jetzt Überbrückungshilfe beantragen