Im Check: Mythen rund um Rückenschmerzen

Zu Rückenschmerzen und -gesundheit sind viele Mythen im Umlauf. Was davon ist wahr, was nicht? Wir räumen mit einigen Irrtümern auf, damit Du weißt, was bei Beschwerden wirklich hilft. Nutze diese Fakten, um Rückenschmerz-Märchen zu entkräften und Deine Patientinnen und Patienten aufzuklären. Wenn Du Deinen Patient:innen das Krankheitsgefühl nimmst, stellt sich der Therapiererfolg schneller ein. Und wenn sie die Rolle begreifen, die ihre Gedanken und Gefühle bei ihrem Schmerzerlebnis spielen, kann dies dazu beitragen, dass sie sich ihrer Erkrankung besser bewusst werden. Liegt das Problem dort, wo der Schmerz ist? Rückenschmerzen können viele Ursachen haben. Stelle Dir die Wirbelsäule wie einen Bauklotzturm vor: Wenn sich Klötze an einer Stelle verschieben, ist ein Ausgleich an anderer Stelle nötig, damit der Turm nicht umfällt. Probleme der Brustwirbelsäule oder umliegender Gelenke können sich also auch im Bereich der Lendenwirbelsäule äußern. Schmerztabletten? Schmerzen veranlassen oft zu Schonhaltungen, die meistens die Beschwerden verstärken. Dann können Schmerzmittel kurzfristig helfen, sind aber keine langfristige Lösung, weil sie allein die Beschwerden nicht reduzieren. Die Einnahme muss richtig erfolgen, die passende Medikamentenauswahl ist wichtig, und die Nebenwirkungen sind zu bedenken. Daher sollte immer eine Ärztin oder ein Arzt hinzugezogen werden. Wärme oder Kälte zur Schmerzlinderung? Bisher belegen keine Studien den Nutzen von Wärme bei Rückenschmerzen. Wenn eine Entzündung der Grund für die Schmerzen ist, kann Wärme schädlich sein. Dann empfiehlt sich eher Kühlung. Doch auch die Wirksamkeit von Kälte ist wissenschaftlich nicht ausreichend untersucht. Betroffene sollten ausprobieren, was ihnen guttut. Wichtig ist, dass sich die Beschwerden nicht verschlimmern. Rückenpflaster und Salben? Für beinah keinen Wirkstoff, der über die Haut aufgenommen wird, lässt sich eine Wirksamkeit gegen Rückenschmerzen nachweisen. Eine Ausnahme ist Capsaicin, das aus den Früchten des Cayennepfeffers gewonnen und in Wärmepflastern verwendet wird. Hier gibt es Hinweise, dass Capsaicin Schmerzen kurzzeitig mindert. Die Haut kann allerdings bei jedem Wirkstoff gereizt reagieren. Immer mit geradem Rücken bücken? Die Wirbelsäule ist stabil, der Mensch ist für Bewegungen geboren und der Körper wächst mit seinen Aufgaben. Oft ist die Schmerzursache ein Missverhältnis zwischen der Belastung und der Belastbarkeit. Wer die Belastungsgrenze für seinen Körper gefunden hat, steigert die Belastbarkeit durch gezieltes Training, um die Beschwerden zu verringern. Bei akuten Beschwerden oder nach Operationen ist es sinnvoll, die Wirbelsäule durch aufrechte Haltung zu stabilisieren. Schwere Gegenstände sollten körpernah, mit aufgerichteter Wirbelsäule und mit gebeugten Beinen gehoben werden. Einfache Rückenübungen Mit Dehn-, Kräftigungs- und Koordinationsübungen kann jeder aktiv werden, um Rückenschmerzen vorzubeugen und bestehende Beschwerden zu lindern. Prima im Alltag unterbringbare Übungen gibt es unter www.agr-ev.de/de/rueckenschmerzen/rueckenuebungen