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Lumbosakrale Übergangsvarianten in der Manuellen Medizin und Physiotherapie

Neben typischen Ursachen kann die lumbosakrale Übergangsvariante Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule und den umgebenden Strukturen verursachen. Dabei handelt es sich um angeborene anatomische Varianten wie verbreiterte Querfortsätze und knöcherne Verbindungen von Lendenwirbelsäule und Sacrum. Die zahlreichen Formen erschweren es manchmal, die Übergangsvariante als Ursache der Schmerzen auszumachen.
Lumbosakrale Übergangsvarianten in der Manuellen Medizin und Physiotherapie
© Fotolia: mangostock

Die lumbosakrale Übergangsstörung wird auch als Bertolottis-Syndrom und transitional lumbosacral vertebrae bezeichnet. Die Klassifikation in die Typen I bis IV mit weiteren Subklassen stammt von Castellvi. Die Ursachen sind vielfältig. So können genetische und funktionelle Veränderungen sowie Muskelfunktionsstörungen, Nervenwurzelkompressionssyndrome und eine veränderte Biomechanik die Übergangsvariante auslösen. Die Übergangsvarianten gelten als Risikofaktor für die Entstehung von Lumbalsyndromen. Zur Diagnostik gehören neben der körperlichen Untersuchung bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT und MRT. Hierbei ist es schwierig und wichtig, lumbosakrale Übergangssyndrome von anderen Auslösern zu unterscheiden, da meist komplexe funktionelle Schmerzursachen vorliegen.

Ziel der manualmedizinischen und therapeutischen Behandlungen ist eine langfristige motorische Kontrolle – angefangen beim lokalen Auslöser des Schmerzes bis hin zur Kontrolle der alltäglich genutzten Bewegungsketten. Zur physiotherapeutischen Behandlung gehören die Aufklärung über das Beschwerdebild, die manuelle Therapie in Bezug auf die Symptome, die Bewegungs- und Koordinationsschulung für die Lendenwirbelsäule, Hüfte und Brustwirbelsäule, das funktionelle Training in Bewegungsketten sowie die stufenweise Anpassung der Alltagsaktivitäten zur Wiedereingliederung. Ist eine interventionelle oder operative Behandlung indiziert, kommt es zu einer Infiltration von Lokalanästhetika oder einer mikrochirurgischen Dekompression.

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