How to: Reflexionsgespräche im Praktikum

Gute Kommunikation ist ein entscheidender Faktor für ein gelungenes Praktikum. Denn nur so lassen sich die unterschiedlichen Wünsche und Erwartungen abgleichen und ein Weg finden, mit dem Praxis und Praktikanten zufrieden sind. Neben einem Gespräch vor und am Ende des Praktikums sind Reflexionsgespräche, die während der Praktikumszeit stattfinden, sehr sinnvoll. Denn sie bieten die Chance, den Verlauf des Praktikums zu bewerten und ggf. anzupassen. Darum geht es im Reflexionsgespräch: Positives und Negatives ansprechen: Reflexionsgespräche sind wie Wegweiser. Sie können darauf hindeuten, dass man irgendwo falsch abgebogen ist. Vielleicht bestätigen sie aber auch, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet. Es geht also nicht darum, das Haar in der Suppe zu finden, sondern um einen ehrlichen Austausch, von dem beide Seiten profitieren. Wertschätzung ausdrücken: Reflexionsgespräche sind auch eine gute Möglichkeit, um den Praktikant:innen für ihre Arbeit zu danken. Positive Aspekte hervorzuheben dient natürlich der Motivation und bestätigt die Praktikant:innen darin, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Schwächen identifizieren: Bei den einen ist es vielleicht die Pünktlichkeit, bei anderen die Sorgfalt, wenn um die Dokumentation geht oder es fehlt noch etwas an Engagement und Selbständigkeit. Praktikant:innen kommen zum Lernen in die Praxis und da gehört es dazu, die Bereiche zu identifizieren, in denen sie sich noch verbessern können und ihnen dabei zu helfen. Interesse signalisieren: Reflexionsgespräche kosten Zeit. Wenn die Praxis diese Zeit regelmäßig investiert, zeigt das auch, dass die Praktikant:innen wichtig sind. Auf Lernfortschritte eingehen: Reflexionsgespräche geben die Möglichkeit, auf den jeweiligen Lernstand der Praktikant:innen einzugehen und den weiteren Verlauf der Praktikums entsprechend anzupassen. Die einen können schneller selbständig Aufgaben übernehmen, andere brauchen etwas mehr Unterstützung. Darum kann es erforderlich sein, die Praktikumsinhalte und -aufgaben entsprechend anzupassen. Diese 6 Punkte solltest Du bei der Planung beachten: 1. Von Anfang an feste Termine einplanen: Am besten legst Du schon vor Beginn des Praktikums Termine für die Reflexionsgespräche fest. Sonst besteht im stressigen Alltag immer die Gefahr, dass man zwar den Willen hat, aber die Zeit einfach fehlt. 2. Sinnvolle Zeitspannen festlegen: Um die Termine zu planen, solltest Du Dir darüber Gedanken machen, wie häufig die Reflexionsgespräche stattfinden sollen. Bei einem vierwöchigen Praktikum kannst du das erste schon nach einer Woche einplanen. Denn es bleibt ja nicht allzu viel Zeit, um ggf. Dinge zu ändern. Bei längeren Praktika von sechs Wochen und mehr, kann das erste Reflexionsgespräch auch erst nach zwei Wochen stattfinden. 3. Ziele und Maßnahmen festlegen und überprüfen: Im Reflexionsgespräch geht es u. a. darum, Stärken und Schwächen zu identifizieren und Ziele festzulegen. Um zu schauen, ob diese auch erreicht werden, solltet Ihr diese am besten kurz schriftlich festhalten. Dazu notiert Ihr die Ausgangssituation, das Ziel, die Maßnahme, wie das Ziel erreicht werden soll und einen Zeitpunkt, zu dem Ihr den Erfolg kontrolliert. 4. Flexibel sein: Bei Bedarf sollte es auch die Möglichkeit geben, kurzfristig ein Reflexionsgespräch zu führen, wenn von Deiner Seite oder von Seite der Praktikant:innen der Bedarf besteht. Wenn sich ein Thema nicht kurz zwischendurch klären lässt, findet einen Termin, sodass Ihr in Ruhe sprechen könnt. 5. Gespräch vorbereiten: „Wie gefällt Dir Dein Praktikum bisher?“ – „Gut.“ „Hast Du irgendwo Probleme oder möchtest über etwas bestimmtes sprechen?“ – „Nein, alles gut.“ Reflexionsgespräch beendet. Nein, so soll es natürlich nicht aussehen. Darum sollten sich beide Seiten auf das Gespräch vorbereiten. Im Kasten unten findest Du Fragen, die Du Dir selbst vorab stellen und auch an die Praktikant:innen zur Vorbereitung geben kannst. 6. Mehr Zuhören als Reden: Manche Praktikant:innen sind vielleicht etwas unsicher und geben nur kurze Antworten. Dennoch solltest Du das Gespräch nicht dominieren. Vermeide geschlossene Fragen, die sich mit Ja oder Nein beantworten lassen. Lass Dir stattdessen lieber Situationen beschreiben. Beispielsweise fragst Du danach, wie sich der Praktikant auf eine Behandlung vorbereitet, welche Ressourcen er dafür nutzt, usw. Oder Du erkundigst Dich bei der Praktikantin nach Ihrem größten Lernerfolg bislang und lässt sie ihn beschreiben. Mögliche Fragen für das Reflexionsgespräch Hier sind einige Anregungen, welche Fragen Du im Reflexionsgespräch stellen bzw. zur Vorbereitung nutzen kannst. Dies ist keine abschließende Liste, sie enthält lediglich Vorschläge, die Du individuell für Dich und Deine Praktikant:innen anpassen und ergänzen kannst: Welche Erfolgserlebnisse hattest Du bisher / seit unserem letzten Gespräch? Wo läuft es noch nicht so, wie Du es Dir wünschst? Was können wir tun, um etwas zu ändern? Was kannst Du selbst tun? Wo fühlst Du Dich noch unsicher? Wo wünschst Du Dir mehr Unterstützung? Welche Aufgaben würdest Du gern im weiteren Verlauf Deines Praktikums übernehmen? Welche offenen Fragen möchtest Du heute besprechen? … Diese Artikel gehören zum Themenschwerpunkt 1.2023 "Praktikumsbetreuung": Themenschwerpunkt 1.2023: Erfolgreiche Praktikumsbetreuung – So sicherst Du Dir schon heute die Mitarbeiter von morgen Praktika als Investition in die Zukunft „Ich achte darauf, was mir bei der Arbeit wichtig ist und überlege, ob ich mir vorstellen könnte, nach der Ausbildung hier zu arbeiten.“ – Interview mit Aliya Blake Checkliste Praktikum: Dos und Don’ts im Überblick Praktikumsablauf: Vom ersten Kontakt bis zum Abschlussgespräch How to: Reflexionsgespräche im Praktikum „Fast ein Drittel unseres Teams sind ehemalige Praktikanten“ Wer übernimmt die Praktikumsbetreuung? Diese 6 Eigenschaften sollten die Mitarbeiter mitbringen Checkliste Praktikumsbetreuung