Hoffnungsvolle Therapieansätze zur MS-Behandlung
In der ersten Arbeit konnten die Forschenden zeigen, dass bestimmte Kaliumkanäle der Nervenbahnen offensichtlich eine bedeutsame Funktionsstörung aufweisen. Es gibt Hinweise, dass eine chronische neuronale Überregbarkeit eine grundlegende Rolle bei der MS-Pathogenese spielt. Diese chronische Überregbarkeit führe im Verlauf zu einer metabolischen Erschöpfung der betroffenen Neuronen, so dass sie zugrunde gehen.
In der zweiten Studie geht ein deutsches Forschungsteam aus Göttingen von einem Zusammenhang von Lungenmikrobiom und MS aus. In einem MS-Tiermodell konnten sie zeigen, dass das pulmonale Mikrobiom die Fähigkeit zerebraler Mikroglia-Zellen zur Auslösung einer Autoimmunreaktion maßgeblich beeinflusst. Durch die direkt intratracheale Gabe des Antibiotikums Neomycin verschob sich die pulmonale Bakterienflora, und bei den Tieren wurde keine MS ausgelöst. Das Fazit: Die pharmakologische Beeinflussung der Lungen-Hirn-Achse könnte ein innovatives Therapietarget darstellen.