ARGE-Zulassungsportal: Fehlende Angaben können zu Rechnungskürzungen führen

Seit 2021 gibt es auf der Website www.zulassung-heilmittel.de ein Zulassungsportal für die ARGEN, die vom Verband der Ersatzkassen (vdek) verwaltet werden. Darüber könnt Ihr ganz bequem alle Angaben rund um Eure Zulassung online verwalten. Wir haben mit Sascha Ziegel gesprochen. Er ist beim vdek für den Bereich ARGE Heilmittelzulassung zuständig und erklärt, welche Neuerungen es bei dem Portal gibt und worauf Ihr unbedingt achten solltet. Um das Portal nutzen zu können, benötigt Ihr Euer Institutionskennzeichen (IK). Damit könnt Ihr Euch dann bei dem Heilmittel-Webportal registrieren. Wie das genau funktioniert, könnt Ihr unter www. up-aktuell.de/hmwp nachlesen. Außerdem gibt es auf der Website www.zulassung-heilmittel.de/portal/ informationen Erklärvideos zur Registrierung und zu den einzelnen Funktionen. Seit Kurzem gibt es in dem Zulassungsportal einige Neuerungen: Im Bereich der Physiotherapie werden unten auf der Startseite die Abrechnungsberechtigungen dargestellt. Seit dem letzten Update können Praxisinhaber:innen hier gleich die entsprechende Person abmelden. Bisher gab es dort nur die Möglichkeit, die Abrechnungsberechtigung abzumelden. Scheiden Personen in Zukunft aus Eurer Praxis aus, werden sie noch bis zum Tag des Ausscheidens aufgeführt und das Enddatum eingetragen. Auch können noch weitere Anträge für diese Personen gestellt, z. B. Abrechnungsberechtigungen gemeldet werden. Bislang war dies nach der Abmeldung nicht mehr möglich. Beispiel: Sybille Musterfrau arbeitet noch bis zum 31. Januar in Eurer Praxis. Ihr könnt sie jedoch be- reits heute, beispielsweise am 6. Januar, für den 31. Januar abmelden. Sprich, Ihr könnt solche Än- derungen frühzeitig vornehmen und nicht erst am letzten Arbeitstag. Auch können Praxisinhaber:innen für eine Zulassung, die für die Zukunft abgemeldet wird, noch Anträge stellen, bis das Enddatum erreicht ist. Die Zeichenlänge des Inhabernamens bei juristischen Personen war in der Vergangenheit begrenzt. Dieses Problem ist jetzt behoben. Es gab Probleme bei Anträgen, die während eines Umzugs der Praxis gestellt wurden. So ist es bei Umzügen vereinzelt vorgekommen, dass Thera- peut:innen zwar unter der alten, aber nicht unter der neuen Adresse gemeldet waren. Auch dieser Fehler ist inzwischen behoben. Vertraglich geregelte Pflichten zur Zulassung „Der Vorteil des Zulassungsportals: Endlich können Praxen selbst prüfen, ob sie ihren Meldepflichten für die Therapeut:innen, die öffentlichen Angaben zur Praxis wie der Telefonnummer und der Praxisausstattung nachgekommen sind“, sagt Sascha Ziegel. Denn nur im Portal können Inhaberinnen und Inhaber sehen, was die ARGE zu der Zulassung gespeichert hat. „Die Kassen nehmen inzwischen Rechnungskürzungen vor, wenn Leistungen erbracht werden, für die eine Zusatzausstattung erforderlich ist, diese aber nicht gemeldet ist“, erklärt Sascha Ziegel. „Außerdem haben wir festgestellt, dass noch in den meisten Fällen die Angaben zur wöchentlichen Arbeitszeit fehlen, die gemäß der Versorgungsverträge zu allen Therapeut:innen gemeldet werden müssen“, berichtet er. „Ebenso werden immer wieder Namensänderungen und Abmeldungen vergessen. Das sind alles Punkte, die zu den Meldepflichten gemäß der Versorgungsverträge zählen. Das Portal soll dabei helfen, den Aufwand für die Praxen so gering wie möglich zu halten.“ Rechnungskürzungen auch bei falschen Berechtigungsangaben möglich Wichtig ist auch, dass Ihr für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter die einzelnen Berechtigungen samt des dazugehörigen Gültigkeitsbeginns eintragt. Das ist gerade in der Physiotherapie ein wenig mehr Arbeit, sichert Euch aber die Vergütung. Warum? Habt Ihr vergessen, im Zulassungsportal anzugeben, dass Simone Musterfrau eine Berechtigung hat, Patient:innen mit Manueller Lymphdrainage zu behandeln, kann es passieren, dass Euch die Behandlungen, die Simone an Lymph-Patient:innen durchgeführt hat, nicht vergütet werden. Daher solltet Ihr regelmäßig überprüfen, ob die Angaben zu Euren Angestellten noch aktuell sind. Kurz und knapp: Die Nutzung des Zulassungsportals ist einfach und kann Euch eine Menge Zeit und Nerven ersparen. Einmal registriert, könnt Ihr Änderungen innerhalb weniger Minuten vornehmen, zwischendurch ganz schnell überprüfen, ob Eure Angaben noch richtig sind und somit Rechnungskürzungen seitens der Krankenkassen vorbeugen. Auf der Website www.zulassung-heilmittel.de gibt es viele Hilfestellungen. Hinweis: In § 124 Abs. 2 S. 12 SGB V wird gesetzlich festgelegt, dass der GKV-Spitzenverband eine Liste der zugelassenen Praxen veröffentlichen muss. In welchem Umfang das geschehen muss, ist in Euren Versorgungsverträgen geregelt (siehe unten). Ihr seid zudem verpflichtet, diese Angaben stets auf dem neuesten Stand zu halten. Denn: Sind die öffentlichen Daten dort nicht vollständig und korrekt angegeben, kann auch Euer Eintrag beim GKV-Spitzenverband nicht richtig sein. Hier eine Übersicht, welche Daten in der Heilmittelerbringerliste veröffentlicht werden: Heilmittelbereich Name der Praxis Anschrift Telefonnummer E-Mail (optional) Website (optional) Barrierefreiheit (optional) Rollstuhlgerechter Zugang (ja/nein) Angaben zu § 125a SGB V