Kommunikation mit Patienten: Krebserkrankungen

Etwa 43 Prozent der Frauen und 51 Prozent der Männer erkranken in Deutschland im Laufe ihres Lebens an Krebs. Die jährliche Gesamtzahl an Neuerkrankungen liegt bei 500.000, und nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Krebs die häufigste Todesursache. Wer gut informiert ist, kann besser und vor allem frühzeitiger Krankheitssymptome an sich erkennen sowie auf die Behandlungsart und Therapie Einfluss nehmen. Je mehr Du weißt, desto mehr Unterstützung kannst Du als Therapeut:in mit fundierten Hinweisen bieten. Die Informationen und Tipps aus dem folgenden Beitrag kannst Du an Deine Patientinnen und Patienten weitergeben. Du stärkst damit ihre Kompetenz und ermöglichst ihnen gleichzeitig Orientierung in einer schwierigen Situation. Hilfreiche Informationen finden Das Bundesministerium für Gesundheit informiert auf seiner Website zum Thema Krebs. Hier findest Du zum Beispiel den Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland und eine Erklärung des Nationalen Krebsplans. Der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums in der Helmholtz Gemeinschaft ist in Deutschland der Ansprechpartner für alle Fragen rund um Krebs. Er bietet wissenschaftlich fundierte Informationen und stellt relevante Adressen und Links zu Anlaufstellen zur Verfügung, zum Beispiel von Krebsberatungsstellen, Selbsthilfeverbänden und Krebsforschungseinrichtungen. Wie Erkrankte passende Ärztinnen und Ärzte oder Krankenhäuser ihrer Region finden können, wer bei der Pflege von Krebspatientinnen und -patienten hilft und wo Betroffene sozialrechtliche Auskünfte erhalten, ist hier nachzulesen. Die Deutsche Krebsgesellschaft ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft in Deutschland. Sie setzt sich für eine hochqualitative Krebsversorgung auf Basis evidenzbasierter Medizin und Interdisziplinarität ein, zertifiziert onkologische Versorgungszentren, entwickelt evidenzbasierte Behandlungs- und Patientenleitlinien und sorgt für interdisziplinären Wissensaustausch. Dafür organisiert sie u. a. Konferenzen und Symposien. Sie war am Nationalen Krebsplan beteiligt, arbeitet an dessen Umsetzung und gehört zum Strategiekreis der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gestarteten „Nationalen Dekade gegen Krebs“. Auf ihrem Online-Portal stellt sie viele Patienteninformationen bereit. Krebs früh erkennen gesund.bund.de, ein Service des Bundesministeriums für Gesundheit, soll im Rahmen des staatlichen Informationsauftrags die Gesundheitskompetenz und Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten fördern. Als Gesundheitsportal möchte er zuverlässig und verständlich gesundheitsbezogenes Wissen vermitteln, das auf wissenschaftlichen und evidenzbasierten Quellen beruht. Ein Augenmerk liegt auf der Krebsfrüherkennung, mit der eine Krebserkrankung oder -vorstufe frühzeitig erkannt werden kann, noch bevor sie Beschwerden auslöst. Gerade dieses Wissen ermöglicht ein gezieltes Vorgehen, das die Aussichten auf eine erfolgreiche Behandlung und damit die Heilungs- und Überlebenschancen erhöht. Du erhältst Antworten auf Fragen wie „Welche Untersuchungen werden von den Krankenkassen bezahlt? Was können sie leisten?“ Du erfährst, wie sich konkrete Krebsarten äußern, welche Symptome sie verursachen, welche Risikofaktoren es gibt, welche Maßnahmen vorbeugen, ob ein Früherkennungsangebot besteht und wie die Behandlung abläuft. Beim Deutschen Krebskongress am 21. bis 24. Februar 2024, veranstaltet von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Stiftung Deutsche Krebshilfe, geht es um die Bestandsaufnahme aktueller Forschungsergebnisse und die Onkologie-Situation in Deutschland. Neben aktuellen und künftigen medizinischen Entwicklungen, Diagnostik, Pflege und neuen Therapien sind auch gesundheitspolitische Fragen Thema. Interdisziplinär, intersektoral und generationenübergreifend wird nach Antworten gesucht. Alle Infos: https://www.deutscher-krebskongress.de Der Mamma Mia! Patientenkongress Digital beschäftigt sich am 3. und 4. Februar 2024 online mit Brust-, Gebärmutter- und Eierstockkrebs. Alle Infos: https://mammamia-online.de/kongress Daten zu Krebserkrankungen Das Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) am Robert Koch Institut führt Daten der Landeskrebsregister auf Bundesebene zusammen. Ziel ist es, der wissenschaftlichen Forschung zuverlässige Daten zu Krebserkrankungen in Deutschland zur Verfügung zu stellen, sie auszuwerten und zu publizieren. So können gesundheitspolitische Maßnahmen zum Beispiel zu Prävention, Früherkennung, Behandlung und Versorgung evaluiert werden. Alle zwei Jahre gibt das ZfKD gemeinsam mit der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland den Bericht „Krebs in Deutschland“ heraus. Er enthält unter anderem An- gaben zu Erkrankungshäufigkeit, Sterblichkeit, Überlebensaussichten und wesentlichen Risikofaktoren. Patientenkompetenz stärken Für Betroffene ist die Diagnose ein Schock und löst Ängste aus, denn viele verbinden mit Krebs Unheilbarkeit und Hoffnungslosigkeit. Damit es im besten Fall nicht zu einer Erkrankung kommt und Menschen auf ihre Gesundheit achten, aber auch kompetent mit Krankheiten umgehen können, ist Aufklärung nötig. Sie spendet sogar Trost, wenn sie positive Entwicklungen aufzeigt. Heilungschancen: Je früher Krebs erkannt und eine qualifizierte Behandlung durchgeführt wird, desto größer ist die Aussicht auf einen Heilerfolg. Genau das ist neben der besseren Vorbeugung und Behandlung die Erklärung für die in Deutschland rückläufige Sterblichkeit an Krebs. Die Lebenserwartung Betroffener ist stark gestiegen. Mehr als die Hälfte von ihnen kann – je nach Situation und Krebsart – auf eine dauerhafte Heilung hoffen. Am 3. Februar rückt der jährliche Weltkrebstag die Erkrankung ins öffentliche Bewusstsein. Im Mittelpunkt stehen Prävention, Erforschung und Behandlung. Der Internationale Kinderkrebstag am 15. Februar macht auf das schwere Schicksal krebskranker Kinder und Jugendlicher aufmerksam. Als weltweites Symbol für Solidarität mit ihnen soll die goldene Schleife Mut machen und Hoffnung wecken. Wie Du eine Schleife bastelst, erfährt Du hier: http://tinyurl.com/Schleife-basteln. Mit der jährlich im September stattfindenden Nationalen Krebspräventionswoche lenken die Deutsche Krebshilfe, das Deutsche Krebsforschungszentrum und die Deutsche Krebsgesellschaft die Aufmerksamkeit auf das Potenzial von Prävention. Idee dabei: Krebs soll gar nicht erst entstehen. Thema ist daher jeweils ein Lebensstilfaktor, der das Krebsrisiko beeinflusst. Deutsche Krebshilfe unterstützt Helfen, forschen, informieren – diese Ziele hat sich die Deutsche Krebshilfe gesetzt. Sie engagiert sich für die Krebsforschung, schärft das Bewusstsein zu Gesundheitsrisiken und unterstützt krebskranke Menschen und ihre Angehörigen. Mit dem Team vom INFONETZ KREBS steht sie Betrof- fenen nach einer Krebsdiagnose per E-Mail oder un- ter der kostenfreien Rufnummer 0800 – 80 708 877 zur Seite. Infos dazu, zu psychosozialen Krebsberatungsstellen, onkologischen Spitzenzentren, Krebsselbsthilfegruppen und zu Härtefonds für in finanzielle Not geratene Krebspatientinnen und -patienten sind auf ihrer Website zu finden. Außerdem bietet sie Betroffenen, Angehörigen, Hinterbliebenen und Menschen aus Gesundheitsberufen Seminare und Kurse, etwa ein Resilienztraining, Seminare zu Humor als Kraftquelle und zu Kommunikationsstrategien, um für herausfordernde Situationen gewappnet zu sein oder um mit Angehörigen oder Kindern über Krebs sprechen zu können. Tipp: Das bundesweite Netzwerk OnkoAktiv vernetzt bestehende und neue onkologische Sport- und Bewegungsangebote und veröffentlicht sie auf seinem Onlineportal. Interessierte finden über eine Deutschlandkarte die Angebote in ihrer Region, Anbieter können sich in die Liste auf- nehmen und zusätzlich zertifizieren lassen.