Gruppentherapie: So überzeugst Du Mitarbeiter und Patienten

Aus wirtschaftlicher Sicht spricht alles für mehr Gruppentherapie. Ihr erhöht so die Kapazitäten der Praxis, könnt also trotz Fachkräftemangel mehr Termine vergeben und die Umsätze steigen ebenfalls. Nun gilt es noch, das Team und Patient:innen davon zu überzeugen. Das geht erstaunlich einfach, denn sowohl für das Team, als auch die Versicherten haben Gruppenbehandlungen viele Vorteile. Fünf Argumente, die Mitarbeiter von mehr Gruppentherapie überzeugen Mehrere Patient:innen gleichzeitig zu behandeln, ist aufwendiger als eine Einzeltherapie. Es gibt sicherlich Mitarbeiter:innen, die zunächst skeptisch reagieren, wenn Ihr Gruppentherapie einführen möchtet. Hier einige Beispiele, wie sich das ändern kann: 1. Mehr Umsatz gleich höheres Gehalt: Einen Teil der höheren Einnahmen könnt Ihr an Euer Team weitergeben. Kommuniziert das ganz offen: „Wenn wir es schaffen, mithilfe von Gruppentherapien den Umsatz der Praxis zu steigern, kann ich Euch auch mehr zahlen.“ 2. Gruppen schaffen Abwechslung zur Einzeltherapie: Gruppenbehandlungen ermöglichen es, auch Partnerübungen durchzuführen, die Behandlung auflockern und abwechslungsreicher gestalten – auch für die Therapeut:innen. 3. Bessere Compliance: Patientinnen und Patienten können in der Gruppentherapie Bekanntschaften schließen. Das kann die Compliance positiv beeinflussen, wenn sie sich untereinander gut verstehen und sich gegenseitig motivieren. 4. Sanfter Einstieg mit kleinen Gruppen: Wer noch nie Gruppentherapie gemacht hat, ist vielleicht etwas gehemmt. Hier kann es helfen, wenn möglich, mit Parallelbehandlungen oder Zweiergruppen zu beginnen. So kann auch das Team sich an die neue Therapievariante gewöhnen und nach und nach Strategien entwickeln, wie die Gruppentherapie optimiert werden kann. 5. Termine für die Gruppenbehandlungen lassen sich langsam steigern: Setzt Euch im Team zusammen und schaut, welche Patienten sich gut für Gruppenbehandlungen eigenen würden. Stellt dann gemeinsam entsprechende Gruppen zusammen. Achtet auch darauf, dass dann nicht die eine Kollegin vier Gruppen in der Woche hat und der Kollege nur eine. Fünf Vorteile von Gruppentherapie für Patienten 1. Kürzere Wartezeiten: Patient:innen, die auch Therapie in der Gruppe wahrnehmen würden, erhalten in der Regel schneller einen Termin. „Wir haben in sechs Wochen den nächsten freien Termin für eine Einzeltherapie. Ich kann Ihnen aber noch in dieser Woche einen Termin in einer Gruppe anbieten.“ 2. Mehr Termine zu besonders gefragten Zeiten: Es gibt Terminslots, die werden häufiger angefragt als andere. Bei Kindern sind es meistens die Nachmittagsstunden zwischen 14 und 17 Uhr. Berufstätige können meist erst ab 17 Uhr. Für diese Zeiträume kommen häufig mehr Anfragen, als Termine frei sind. Sie eignen sich also besonders für Gruppentherapien, um zu den beliebten Zeiten mehr Patient:innen behandeln zu können. 3. Endlich mehr Behandlungszeit: Es gibt Gruppentherapien, für die in den Leistungsbeschreibungen mehr Behandlungszeit eingeplant ist. In der Physiotherapie gilt für eine KG Einzelbehandlung eine Zeitspanne von 15 bis 20 Minuten, für eine KG Gruppenbehandlung 20 bis 30 Minuten. In der Ergotherapie gibt es für die Gruppentherapie (3-5 Personen) psychisch-funktionelle Behandlung 105 Minuten, statt 75 Minuten (inkl. Vor- und Nachbereitungszeit) für Einzel- und Parallelbehandlung. 4. Weniger Ausfälle: Eine Therapeutin ist krank geworden. Statt nun Termine absagen zu müssen, könnt Ihr den betroffenen Patientinnen und Patienten anbieten, an einer Gruppentherapie teilzunehmen. Dadurch wird die Behandlung nicht unterbrochen. 5. Behandlungssituation näher an der Realität: Es gibt in der Therapie immer wieder Momente, in denen Partnerübungen alltagsnahe Situationen darstellen können. Gemeinsam zu üben, erhöht bei vielen Menschen die Motivation. Bei Kindern ist eine Gruppenbehandlung viel näher an der Realität, etwa in Bezug auf die Schule. Risiko von Ausfällen in die Kalkulation aufnehmen Ergotherapie- und Logopädie-Praxen, die in Zukunft vermehrt auf Parallelbehandlungen bzw. Zweiergruppen setzen möchten, stehen vor keiner großen Herausforderung beim Terminmanagement. Denn fällt eine Person aus, könnt Ihr immer noch eine Einzelbehandlung durchführen. In der Physiotherapie ist es ratsam, KG Gruppe immer mit fünf Patient:innen zu planen. Sagt eine Patientin ab, so lohnt es sich trotzdem noch, die Therapie mit vier Personen durchzuführen. Verbleiben aufgrund von Absagen nur zwei Patient:innen, so könnt Ihr einer Person absagen und eine Einzeltherapie ansetzen. Eine Zweiergruppe lohnt sich in der Physiotherapie wirtschaftlich nicht. Dann liegt der Umsatz pro Stunde unter dem der Einzeltherapie. Außerdem interessant: Drei Gründe für mehr Gruppenbehandlungen Keine Angst vor Trainingstherapie