IGES: Ärzte bei Erkennung von kindlichen Sprachproblemen schulen
Das Kinderuntersuchungsheft, auch Gelbes Heft genannt, dokumentiert alle Untersuchungsergebnisse von U1 bis U9. Die Früherkennungsuntersuchungen spielen eine zentrale Rolle für das gesunde kindliche Aufwachsen. Nach einer Evaluation des IGES Instituts für den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gibt es Möglichkeiten, u. a. das Vorsorgeangebot weiterzuentwickeln.
So treten beispielsweise bei mehr als jeder dritten U8-Untersuchung Hinweise auf Sprach- und Sprechstörungen auf. Bei etwa 80 Prozent dieser Kinder bestehe erweiterter Beratungsbedarf, der meist durch die untersuchenden Ärzt:innen abgedeckt wird. Allerdings wiesen diese auf die Probleme hin, zwischen Sprachentwicklungsstörungen mit medizinischem Behandlungsbedarf und Auffälligkeiten des Sprechens und der Sprache zu unterscheiden, die durch nicht-medizinische Angebote behoben werden könnten. Hier müsse laut IGES angesetzt und verstärkt auf Fortbildungen für Kinder- und Jugendärzte gesetzt werden – vielleicht ein Tipp für Praxisinhaber:innen, einen Infoabend anzubieten.