Acht Gründe, warum Therapieberichte eine tolle Sache sind

In der Logopädie, Ergo- und Physiotherapie gehören Therapieberichte zum Leistungsumfang der GKV. Setzen Ärzt:innen das entsprechende Kreuz auf der Verordnung, muss ein Therapiebericht geschrieben werden. Neben diesen vertraglichen Vorgaben gibt es aber auch viele gute Gründe, die dafür sprechen, ein wenig Zeit in den Therapiebericht zu investieren: EINS - Argumente für Folgeverordnung Der Therapiebericht liefert die Gründe für eine Folgeverordnung. Er zeigt die bisher erreichten Ziele auf und liefert eine Prognose für die Zukunft. „Die Patientin wird nach weiteren sechs Behandlungen wieder eigenständig Mundhygiene betreiben können.“ Oder: „Der Patient wird sich wieder selbstständig an- und auskleiden können.“ Solche konkreten Formulierungen erleichtern es den Ärzt:innen, die ganz praktischen Vorteile für ihre Patientinnen und Patienten zu erkennen, und überzeugen sie so davon, mehr Therapie zu verordnen, um deren Lebensqualität zu verbessern. ZWEI - Absicherung für die Zuweiser:innen Der Therapiebericht dient als Argument für die Verordnung der Heilmittelleistungen bei späteren Wirtschaftlichkeitsprüfungen. Wenn die orientierende Behandlungsmenge ausgeschöpft ist und ein Arzt weitere Leistungen verordnen möchte, kann der Therapiebericht als Grundlage dienen und für seine Begründung wichtig sein. Tipp: Sprecht mit den Ärzt:innen. Fragt sie, welche Informationen sie brauchen, was wichtige Punkte sind, die im Bericht erwähnt werden sollten, und berücksichtigt diese entsprechend. So entwickelt Ihr die Therapieberichte gemeinsam in Kooperation mit den Zuweiser:innen. DREI - Nachweis für die Ärztin bzw. den Arzt Durch den Therapiebericht werden Erfolge nachhaltig festgehalten. Während Patientinnen und Patienten nur ihre subTherapiebericht objektiv auf, welche Verbesserungen die Behandlung erbracht hat und welche Ziele erreicht werden konnten. VIER - Marketingtool gegenüber Ärzt:innen Therapieberichte sind auch für die Therapiepraxis ganz wichtig, denn sie stellen die eigenen Erfolge in den Vordergrund. Die Ärzt:innen sehen anhand der Therapieberichte, dass Ihr erfolgreich behandelt und werden auch in Zukunft ihre Patientinnen und Patienten zu Euch schicken. FÜNF - Motivation für die Patientinnen und Patienten Nach vielen Wochen Behandlung ist vielen Patientinnen und Patienten gar nicht mehr bewusst, wo sie einmal gestartet sind. Ein guter Therapiebericht – den Ihr am besten gemeinsam mit ihnen erstellt – führt Ihnen vor Augen, was sich für sie verändert hat. Sie können ihre Lieblingsspeise wieder schlucken, in der Schule konzentriert einer Unterrichtsstunde folgen usw. Und selbst wenn durch die Behandlung „nur“ der Status quo gehalten werden konnte, ist das auch ein großer Erfolg, den Ihr Patientinnen und Patienten auf diese Art vor Augen führen könnt. SECHS - Übergang zu Selbstzahlerleistungen Der Therapiebericht zeigt den Wert der Therapie und lässt sich darum hervorragend heranziehen, um Patient:innen von weiteren Angeboten zu überzeugen. Dazu erläutert Ihr den Patient:innen, welche Leistungen der Heilmittelkatalog (HMK) für ihre Diagnose vorsieht – das sind die Leistungen, die Ärzt:innen verordnen können – und welche darüber hinausgehenden Behandlungsmöglichkeiten es noch gibt. Erklärt, dass die GKV nur das medizinisch notwendige Minimum bezahlt, darüber hinaus aber noch viel mehr möglich ist. Das können ergänzende Behandlungsmethoden sein, die der HMK bei dieser Diagnose nicht vorsieht, oder mehr Behandlungszeit, die über das von der GKV Erlaubte hinausgeht. Tipp: Alles, was Ihr über private Zusatzleistungen wissen müsst, könnt Ihr im Themenschwerpunkt dazu nachlesen: www.up-aktuell.de/pzl SIEBEN - Unterstützung für Gutachten Therapieberichte bieten eine gute Unterstützung für Patientinnen und Patienten, wenn es beispielsweise um das Erstellen von Pflegegutachten geht. Aber auch bei Streitigkeiten mit der Versicherung, bei Schadenersatzfällen usw. können die Patient:innen selbst an ihre behandelnden Therapeut:innen herantreten und um einen ausführlichen Therapiebericht bitten. Tipp: Erwähnen Patient:innen, dass ihnen beispielsweise eine Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) zur Beurteilung des Pflegegrads bevorsteht und sie darum verunsichert sind, könnt Ihr auch von Euch aus anbieten, Ihnen einen entsprechenden Bericht anzufertigen. Sagt Ihnen, dass Ihr als Therapeut:innen sehr gut beurteilen könnt, was sie können und was sie nicht können, und eben aus therapeutischer Sicht entsprechende Empfehlungen in diesem Bericht aussprechen könnt. Einen solchen Bericht müssen die Patient:innen als Selbstzahlerleistung bezahlen, doch diese Investition lohnt sich. ACHT - Reflexion Auch für Euch selbst bringt der Therapiebericht einen Nutzen, denn er bietet Euch die Möglichkeit, die Behandlung vom Anfang bis zum Ende nochmal im Kopf durchzugehen und zu reflektieren. Ihr seht, was Ihr in den vergangenen Wochen für die Patientin oder den Patienten bewirkt habt. Das motiviert und erhält die Freude an der Arbeit. Für Praxisinhaber:innen ist das auch ein Grund, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst ihre Berichte schreiben zu lassen. Denn nur dann können sie ihre motivierende Wirkung entfalten. Diese Artikel gehören zum Themenschwerpunkt 9.2023 Acht Gründe, warum Therapieberichte eine tolle Sache sind – für Ärzte, Patienten, Praxis und Mitarbeiter Heilmittel-Richtlinie und Versorgungsverträge geben den Rahmen für Therapieberichte vor Praxiseigene Standards festlegen Die fünf goldenen Regeln für einen gelungenen Therapiebericht How to … Verordnungsbericht: So verfasst Du Therapieberichte effektiv und effizient mit der Drei-Satz-Technik How to … ausführlicher Bericht: So überzeugst Du von und mit Langberichten