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Arbeiten auf Augenhöhe löst Fachkräftemangel

Pflegekräfte sollen jetzt die Rechte und Kompetenzen erhalten, auf die Heilmittelerbringer so dringend warten. Um den Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen, will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Pflegeberufe aufwerten. In einem Eckpunktepapier legte er 15 Punkte vor, die die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler, als ein Geschenk ansieht.
Preisverhandlungen besser gestalten – Teil 1
© scyther5


Zu Recht, denn wenn die Punkte tatsächlich umgesetzt werden, wäre das für die Pflege ein großer Schritt in Richtung Arbeiten auf Augenhöhe mit Mediziner:innen. Und das wollen wir für die Heilmittelbranche doch auch. Was für ein Schachzug wäre es, wenn die Politik die Eckpunkte zum Pflegekompetenzgesetz direkt auch auf die Heilmittelbranche übertragen würde?

  • Pflegekräfte sollen Hilfs- und Arzneimittel verordnen dürfen. Das wollen wir auch!
  • Außerdem sollen Pflegekräfte Möglichkeiten zur Wahrnehmung erweiterter Versorgungsaufgaben in der Regelversorgung erhalten. Bisher gab es dazu nur Modellprojekte, die damit aufgehoben werden sollen. Das wollen wir auch!
  • Vor allem aber möchte das BMG den Pflegeberuf an internationale Standards anpassen, um den Beruf so auch für ausländische Fachkräfte attraktiv zu machen. Und auch das wollen wir!
  • Wer die Ausübung von Heilkunde in einem Masterstudium gelernt hat, soll sie auch eigenverantwortlich ausüben können, so z.B. die Verordnung von häuslicher Krankenpflege, von Hilfsmitteln oder womöglich von bestimmten Die Pflege soll also aufgewertet werden mit Ärzt:innen auf Augenhöhe arbeiten. Auch das wollen wir!
  • Auch in einem weiteren Punkt ist die Pflege der Heilmittelbranche einen Schritt voraus. Im Eckpunktepapier heißt es: „Wir etablieren eine zentrale berufsständische Vertretung der Profession Pflege auf Bundesebene und statten sie mit Befugnissen zur Weiterentwicklung des Berufsverständnisses und der Berufsrollen mit Empfehlungscharakter (z. B. Muster-Berufsordnung, Muster-Scope of Practice, Muster-Weiterbildungsordnung) aus.“ Die Pflege bekommt damit nicht nur eine Art Selbstverwaltung auf Bundesebene, sie soll auch Beteiligungsrechte bei Prozessen erhalten, die berufsständische und pflegerische Fachfragen auf Bundesebene betreffen – wie Leitlinien und Co. Und auch hier können wir wieder sagen: Das wollen wir auch!

Für die Pflege ist dieses Eckpunktepapier ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk und für die Heilmittelerbringer:innen könnte es ein Blick in die Zukunft sein. Wir wünschen uns all diese Maßnahmen aus dem Eckpunktepapier der Pflege auch. Hallo BMG, habt Ihr uns gehört? Wir wollen nicht abgehängt werden, wir wollen in Zukunft auch oben mitspielen!

Mein Highlight der Woche ist der Weihnachtsrabatt für unser up-Netzwerktreffen am 20. Januar 2024. Bis zum 31. Dezember 2023 könnt Ihr Euch noch zu vergünstigten Preisen unter www.up-aktuell.de/nt24 anmelden. Eine Teilnahme lohnt sich, denn wir wollen einen Blick auf die Zukunft des Berufs werfen, in Vorträgen, aber auch bei einem Besuch im Bundestag bzw. der gematik im Rahmen des Vorprogramms am 19. Januar.

Ein Blick in die nähere Zukunft zeigt aber auch für Euch, dass es kleine Änderungen zum Jahresbeginn 2024 geben wird. Zum Beispiel steigt der Mindestlohn auf 12,41 Euro, das E-Rezept wird eingeführt und die Zahl der Kinderkrankentage liegt ab Januar bei 15 je Elternteil oder bei 30 für Alleinerziehende. Was es sonst noch Neues gibt, lest Ihr hier.

Und was im neuen Jahr auch in vielen Praxen anliegt, ist die Urlaubsplanung. Besonders beliebt bei den Mitarbeiter:innen ist es, die Brückentage so zu gestalten, dass sie mit wenigen Urlaubstagen möglichst viele freie Tage am Stück haben. Wir haben Euch eine Übersicht über bundesweite und regionale Brückentage erstellt. Da auch viele Patientinnen und Patienten diese Tage gern für einen Kurzurlaub nutzen, hilft Euch diese Übersicht bei Eurer Planung.

Zum Ende haben wir noch ein kleines Weihnachtsgeschenk für die Physiotherapeut:innen: Die Vergütung der Postbeamtenkrankenkasse für physiotherapeutische Leistungen steigt. Für die Mitgliedergruppe A der PBeaKK können Praxen dann Preise in Höhe der neuen GKV-Vergütungen abrechnen.

Nun wünsche ich Euch ein schönes Weihnachtsfest und entspannte Tage mit Familie und Freunden.

Herzliche Grüße
Euer Ralf Buchner

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