Fake News erkennen

Während der Hochphase der Corona-Pandemie waren Fake News allgegenwärtig. Falschmeldungen gibt es aber immer. Das Internet erleichtert die Verbreitung. Eine Nachricht, die in den sozialen Netzwerken die Runde macht, verankert sich schnell in den Köpfen der Menschen – ob sie nur wahr ist oder nicht, spielt oft keine Rolle. Dabei ist es äußerst wichtig, nicht auf Fake News hereinzufallen. Denn nur mit wahren Informationen können wir richtig handeln. Bill Gates und seine Frau Melinda steuern die Corona-Maßnahmen in Deutschland, die Bundesregierung wird uns alle zu einer Impfung gegen Covid-19 zwingen, es ist gesundheitsschädlich, einen Mundschutz zu tragen, durch Luftanhalten, kann man herausfinden, ob man mit dem Coronavirus infiziert ist und Ibuprofen verschlimmert eine Infektion – in den Zeiten der Hochphase der Corona-Pandemie kursierten im Internet besonders viele Fake News. Das Problem: Solche Falschmeldungen verbreiten sich bei YouTube, Facebook, Instagram und Co. rasend schnell. Außerdem gilt: Sind sie einmal online, kann man sie kaum wieder löschen. So werden sie am Ende unzählige Male gelesen, angesehen und geteilt. Damit Sie nicht auf falsche Informationen hereinfallen, gibt es einige Tipps: 1. Wenn es etwas Neues gibt, wird die einschlägige Presse darüber berichten. Sollte es einen Impfstoff gegen Covid-19 geben, eine Lebensmittelknappheit herrschen oder sich wirklich beweisen lassen, dass das Virus im Labor gezüchtet wurde, seien Sie sich sicher, dass unsere offiziellen Medien darüber berichten werden. Solange es jedoch keine Fakten und Beweise für irgendwelche Informationen gibt, sollten Sie vorsichtig sein. 2. Werfen Sie einen Blick auf die Quelle. Ihr Freund Hans-Peter schickt Ihnen einen Link zu einem Video, in dem berichtet wird, dass Therapeuten nun doch keine Finanzhilfen vom Staat bekommen und das Kurzarbeitergeld zurückzahlen müssen. Sie sind außer sich und schäumen vor Wut. Sie schauen auf der Seite Ihres Verbands nach und finden keinerlei Informationen darüber. „Typisch“, denken Sie, „ich werde mal wieder nicht informiert.“ Wenn Sie nun jedoch einmal schauen, wer diese Nachrichten verbreitet hat, werden Sie feststellen, dass es sich um keine offizielle Quelle handelt und die Informationen völlig aus der Luft gegriffen und einfach nicht wahr sind. Es lohnt sich daher, ganz besonders bei sehr reißerischen Meldungen, zu überprüfen, welcher Urheber dahintersteckt. 3. Die Meldung kommt Ihnen einfach komisch vor… …dann recherchieren Sie nach. Finden Sie im Internet noch andere Quellen, die diese Informationen verbreiten? Und wenn ja, wer steckt dahinter? Sind es seriöse Urheber oder Privatpersonen, Institutionen, die bekannt sind für Fake News und Verschwörungstheorien? Glauben Sie nicht sofort alles, was Sie lesen. Hinterfragen Sie auch, wenn Ihnen Freunde und Kollegen etwas erzählen. „Woher hast du diese Informationen?“ ist eine berechtigte Frage. 4. Nutzen Sie Hilfsangebote, um Fake News zu entlarven. Es gibt Internetseiten, die sich darauf spezialisiert haben, Falschmeldungen zu identifizieren. Auf der österreichischen Seite www.mimikama.at finden Sie aktuelle Fake News und eine Einschätzung dazu. Die Autoren spüren die falschen Meldungen zum Beispiel in sozialen Netzwerken auf, überprüfen sie und stellen klar, was wirklich wahr ist. Bei correctiv.org finden Sie einen Schwerpunkt sowie einen Faktencheck zur Corona-Pandemie. Wenn Sie auf Nachrichten gestoßen sind, die Ihnen merkwürdig vorkommen, können Sie diese bei www.hoaxsearch.de melden. Auf dieser Seite finden Sie quasi eine Suchmaschine für Fake News. Nachrichten nicht blind weiterleiten Wenn Sie per WhatsApp oder über Facebook auf Informationen stoßen, leiten Sie diese nicht ungeprüft weiter. So vermeiden Sie, dass sich Fake News wie ein Lauffeuer verbreiten. Schauen Sie erst nach, ob die Inhalte wirklich stimmen. Wenn dies der Fall ist, dürfen Sie natürlich gerne Freunde und Kollegen über Neuigkeiten informieren. Tipps für die Therapiepraxis Persönlich auf Fake News hereinzufallen, ist die eine Sache. Wenn Sie aber Entscheidungen für die Praxis treffen, die auf Falschmeldungen beruhen, kann das für Sie finanzielle und wirtschaftliche Folgen haben. Sollten Sie also in den sozialen Medien, über Links von Freunden und Kollegen oder durch Videos im Internet, an Informationen gelangen, die Ihnen merkwürdig vorkommen oder tiefe Einschnitte für Ihre Praxis bedeuten, fragen Sie bei offiziellen Stellen nach. Ansprechpartner können Ihre Verbände sein, das Gesundheitsministerium, Gesundheitsbehörden, im Falle von Corona das Robert Koch-Institut sowie die Bundesregierung usw. Hier finden Sie eine Linksammlung zu Informationsstellen, die Ihnen bei Fragen rund um das Corona-Virus weiterhelfen können. Außerdem interessant: up_webcast