up|unternehmen praxis

Schritt 4: Angebote auswählen, die zur Praxis passen

Warum Du nicht alles machen solltest, was geht
Wenn Du mehr private Zusatzleistungen in Deiner Praxis anbieten möchtest, mach Dir einen Plan. Denn vieles ist möglich, aber nicht alles sinnvoll. Die Angebote sollten zum Konzept der Praxis mit ihren Behandlungsschwerpunkten passen, auf die Patientenklientel abgestimmt sein und sich in die täglichen Abläufe einfügen.
Themenschwerpunkt 12.2022: Private Zusatzleistungen
© iStock: Anna Semenchenko

Wenn Du über Zusatzangebote nachdenkst, unterscheide dabei nach Was und Wie.

Was Du anbietest, richtet sich an folgenden Punkten aus:

  • Welchem Therapiekonzept folgt die Praxis?
  • Wo liegen die Behandlungsschwerpunkte?
  • Welche Patientengruppen und Diagnosen werden in der Praxis behandelt?
  • Welche Privatleistungen bietet die Praxis bereits an?
  • Welche Qualifikationen haben die Mitarbeiter:innen?
  • In welche Richtung soll sich die Praxis in Zukunft weiterentwickeln?

Wie Du die Zusatzangebote gestaltest, sollte zur Praxisorganisation passen:

  • Behandlungseinheiten (Dauer in Minuten) von Zusatzleistungen müssen zur Termin-Struktur der Praxis passen. Das kann heißen, wird im 20-Minuten-Takt behandelt, werden auch Zusatzleistungen im 20-Minuten-Takt angeboten.
  • Keine Sonderwünsche: Patient A hätte gern zehn Minuten mehr Behandlung, Patient B und Patient C diese Woche fünf und kommende 15 Minuten. Das geht nicht. Die Zusatzangebote folgen festen Vorgaben. So ist es auch für die Mitarbeiter:innen leichter, den Überblick zu behalten und entsprechende Leistungen anzubieten.

Lücken im Terminplan spontan mit Zusatzleistungen füllen

Es hat sich kurzfristig eine Lücke im Terminkalender ergeben? So ein Pech. Nein, so ein Glück – für andere Patient:innen, die diese Lücke nutzen können. Und für die Praxis ist es die Gelegenheit, die ausgefallene Zeit mit einer Selbstzahlerleistung zu füllen. Eine Win-Win-Situation, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Gelegenheit wahrnehmen.

Ein Beispiel: Stellen wir uns vor, Frau Müller kommt regelmäßig zur podologischen Behandlung. Sie ist Diabetikerin und würde sich gern mal ausführlich zu ihrer Schuhversorgung beraten lassen. Nun ist der Patient, der eigentlich nach ihr dran wäre plötzlich erkrankt. Die Chance für Frau Müller kurzfristig zu ihrem Beratungstermin zu kommen.

Nicht vergessen: Denkt auch bei spontanen Zusatzleistungen daran, die Patient:innen darauf aufmerksam zu machen, dass es sich dabei um eine Privatleistung handelt, deren Kosten die GKV nicht übernimmt. Und schließt auf jeden Fall einen Behandlungsvertrag ab, der dies deutlich macht.

Diese Artikel gehören zum Themenschwerpunkt “Private Zusatzleistungen”:

Wirtschaftlichkeitsgebot setzt Grenzen für GKV-Therapie

Schritt 1: Rechtliche Vorgaben kennen

Schritt 2: Das Team mit ins Boot holen

Schritt 3: Patientenwünsche erkennen und erfüllen

Schritt 4: Angebote auswählen, die zur Praxis passen

Schritt 5: Behandlungsvertrag schriftlich abschließen – immer!

Schritt 6: Passende Preise bestimmen

Checkliste: Alles bereit für mehr wirtschaftlichen Erfolg durch private Zusatzleistungen?

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all Kommentare
0
Wir würden gerne erfahren, was Du meinst. Schreibe Deine Meinung dazu.x