Coming soon: TI-Messenger – das datensichere WhatsApp für die Gesundheitsbranche

Kommunikation via WhatsApp, Threema, Telegram und Co. gehört längst zu unserem Alltag. Es gibt nur ein Problem: Diese Apps sind nicht geeignet, um sensible Gesundheits- und Patientendaten auszutauschen. Doch die Lösung steht schon in den Startlöchern. Mit dem TI-Messenger (TIM) könnt Ihr Euch bald mit den verschiedenen Akteuren und Institutionen im Gesundheitswesen austauschen – sicher und datenschutzkonform! Die gematik ermöglicht die Entwicklung verschiedener TI-Messenger. Im Gegensatz zu Messenger-Diensten wie WhatsApp oder Threema können die verschiedenen TIMs jederzeit untereinander kommunizieren und greifen auf ein gemeinsames Adressverzeichnis zu. Die Anwendung erfolgt innerhalb der Telematikinfrastruktur (TI) und ist von überall möglich – TIM funktioniert sowohl auf dem Dienst-Smartphone als auch auf dem Tablet oder dem Computer in der Praxis. Die ersten zugelassenen TI-Messenger sollen laut einem dreiteiligen Stufenplan bereits ab Ende 2023 die sichere und verschlüsselte Kommunikation über Textnachrichten sowie Bild- und Tonaufnahmen auf Smartphone, Tablet und Desktop ermöglichen. Die Nutzung von TIM ist freiwillig. Stufenmodell: Diese Einsatzmöglichkeiten sind für TIM konkret in Planung Ausbaustufe 1 (voraussichtlich bis Ende 2023) Interne Kommunikation: Mit TIM könnt Ihr Euch innerhalb Eures Teams auf einfachem Wege abstimmen. Das ermöglicht beispielsweise die kurzfristige Organisation von Vertretungen bei Krankheit, Zugriff auf sichere Links zu Termin- und Dokumentationsdateien oder Absprachen innerhalb des Teams. Externe Kommunikation: Über TIM kommunizieren verschiedene Arzt- und Heilmittelpraxen und einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern miteinander. Rückfragen zu Verordnungen, Diagnosen oder Krankenakten stellt Ihr direkt über den Messenger. Gruppenkommunikation: Gruppenchats vereinfachen den interdisziplinären Austausch zwischen verschiedenen Praxen und Personen. Nützlich ist dies zum Beispiel, wenn verschiedene Arztpraxen sowie Therapeutinnen und Therapeuten zu bestimmten Behandlungsfällen miteinander kommunizieren müssen. Diese Gruppen erstellt Ihr über die Administratoren in Eurer Praxis. Zentraler Verzeichnisdienst: Teilnehmende Arzt- und Heilmittelpraxen können auf freiwilliger Basis über einen zentralen Verzeichnisdienst ermittelt werden. Ausbaustufe 2 (voraussichtlich bis Ende 2024) Chat-Kommunikation mit Versicherten: Patientinnen und Patienten können mit behandelnden Arztpraxen und auch Therapeutinnen und Therapeuten sowie mit Krankenkassen kommunizieren. Der Nachrichtenaustausch wird dabei von Euch als Praxis gesteuert, jede Kommunikationsanfrage bedarf einer Freigabe. Über den zentralen Verzeichnisdienst könnt Ihr Patientinnen und Patienten über ihre Krankenversicherungsnummer finden. Ausbaustufe 3 (voraussichtlich ab 2025) Videofunktion: In der letzten Ausbaustufe ermöglicht TIM den Austausch per Videochat, Videosprechstunden und VoIP-Kommunikation (Voice-over-Internet-Protocol – also das Telefonieren über das Internet). Ein Messenger für die Praxis? Das sind die Vorteile für Euch: Interdisziplinarität: Ihr habt Rückfragen an die Ergotherapeutin Eures Patienten? Sie um 14:05 Uhr telefonisch zu erreichen, erscheint aber unrealistisch? Dann schickt Ihr ihr einfach eine Nachricht über TIM. Alle Leistungserbringerinnen und Leistungserbringer sowie Praxen und andere Institutionen aus dem Gesundheitswesen, die an die TI angeschlossen sind, können TIM nutzen. Das erlaubt eine umfassende interdisziplinäre Kommunikation und trägt zu einer Verbesserung der medizinischen Versorgung bei. Geschwindigkeit: Ihr kommuniziert in Echtzeit, sowohl innerhalb Eures Teams als auch mit anderen Praxen und Euren Patientinnen und Patienten. Damit könnt Ihr beispielsweise an Hausübungen erinnern oder mithilfe von Broadcast-Nachrichten auf Terminänderungen hinweisen. Flexibilität: Ihr sitzt im Zug und Euch fällt ein, dass Ihr noch eine Info bei einer verordnenden Ärztin einholen wolltet. Kein Problem. Über TIM verschickt Ihr Nachrichten orts- und geräteunabhängig. Dabei wählt Ihr selbst, welchen TI-Messenger Ihr nutzen möchtet. Das macht Eure Kommunikation komfortabel und flexibel. Ihr seid nicht mehr an die Räumlichkeiten Eurer Praxis gebunden. Alles, was Ihr braucht, ist ein TI-Messenger auf Eurem Endgerät. Sicherheit: Fragen zu Diagnosen? Eine Info an die Ärztin, dass Ihr bei der Patientin von Gruppen- zu Einzeltherapie wechseln möchtet? Mit TIM tauscht Ihr sensible Patienteninformationen und medizinische Inhalte sicher per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aus. Alle zugelassenen TI-Messenger unterliegen den strengen Datenschutzvorgaben der TI. Kurz und knapp: TIM eröffnet neue und hilfreiche Möglichkeiten der Kommunikation innerhalb des Gesundheitswesens und stellt eine sichere Alternative zu gängigen Alltags-Messengern dar. Sofern Ihr bereits an die TI angeschlossen seid, könnt Ihr die ersten zugelassenen TI-Messenger voraussichtlich noch dieses Jahr auf Euren Endgeräten installieren. Aber es besteht kein Grund zur Eile, für die vollumfängliche Nutzung von TIM braucht es wahrscheinlich noch etwas mehr Geduld: Erst wenn möglichst viele Personen TIM nutzen, wird eine umfassende, fallbasierte und interdisziplinäre Kommunikation möglich sein. Ihr seid neugierig? Hier gibt es weitere Informationen zum Ti-Messenger: https://www.gematik.de/anwendungen/ti-messenger