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Patienten brauchen den Direktzugang für bessere Behandlungsergebnisse

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Das Gesundheitswesen verändert sich weg von der in Deutschland weit verbreiteten Arztzentriertheit hin zu wirklicher Patientenzentriertheit. Dieser veränderte Fokus würde zu besseren Behandlungsergebnisse führen, so das einhellige Urteil von internationalen Expertinnen und Experten am vergangenen Mittwoch bei einer Veranstaltung der Bertelsmann Stiftung.

Damit so eine patientenzentrierte Versorgung funktioniert, haben die Experten fünf Erfolgsfaktoren identifiziert:

  1. Patient:innen bräuchten eine Stimme in Bezug auf die Entscheidungsprozesse im Gesundheitswesen.
  2. Patient:innen müssten mitwirken – sie brauchen Gesundheitsinformationen.
  3. Ihre Daten und Fallentscheidungen müssten über Sektorengrenzen hinweg integriert werden.
  4. Patient:innen benötigen den nötigen Respekt in Bezug auf ihre Fragen, Sorgen und Bedürfnisse.
  5. Sie müssen zwischen den unterschiedlichen Dienstleistern und eventuell auch zwischen verschiedenen Behandlungsmethoden frei wählen können.

Ganz klar: Für eine patientenzentrierte Versorgung brauchen wir gerade auch den Direktzugang zur Heilmittelbehandlung. Und zwar nicht nur für Selbstzahler:innen, sondern auch für die GKV-Versicherten in Deutschland. Wie sonst sollen Patientinnen und Patienten frei ihren Behandler und auch eine entsprechende Behandlung wählen können? Die Veranstaltung zeigt mal wieder, dass wir ohne fundierte Ausbildung und Direktzugang im internationalen Vergleich hinterherhinken. Und dass Behandlungsergebnisse durch den Direktzugang verbessert werden! Worauf warten wir noch?

Patientinnen und Patienten wünschen sich zudem mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen. Laut einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom haben mehr als 36 Prozent der Befragten bereits eine Online-Terminvereinbarung genutzt. Weitere 32 Prozent könnten es sich in der Zukunft vorstellen. Und 70 Prozent dieser Befragten sind der Meinung, dass alle medizinische Einrichtungen eine Online-Terminvereinbarung anbieten sollten. 24 Prozent wählen Praxen sogar nach diesen Kriterien aus.

Denkt Ihr über neue Therapieliegen nach oder wollt Eure ein wenig aufrüsten? Dann achtet auf die Anforderungen an die technische Sicherheit der Berufsgenossenschaft für Gesundheit und Wohlfahrtspflege (BGW). Die BGW stellt im Gegenzug etwas finanzielle Unterstützung in Aussicht, wenn Ihr neue Liegen anschaffen oder bestehende nachrüsten möchtet.

Mein Highlight der Woche war eine Diskussion beim upstammtisch in der vergangenen Woche über das Thema, wann eine Heilmittelbehandlung eigentlich beendet ist. Denn rund 20 Kolleginnen und Kollegen berichteten darüber, dass sie regelmäßig Verordnungen vorzeitig beenden, weil die Patienten fertig therapiert sind. Wie ist das in Euren Praxen, kommt es häufig vor, dass Ihr Verordnungen vorzeitig beendet, weil das Therapieziel erreicht wurde? Oder gibt es Schwierigkeiten bei einem vorgezogenen Therapieende mit den Patient:innen, Ärzt:innen und/oder Krankenkassen? Schreibt mir doch mal Eure Erfahrungen an ralf.buchner@buchner.de.

Das upnetzwerktreffen am 20. Januar 2024 in Berlin kommt gut bei den Kolleginnen und Kollegen an, die Lust haben die Zukunft der Heilmittelbranche aktiv zu gestalten. Noch sind einige Early-Bird-Tickets verfügbar. Hier könnt Ihr Euch noch eines davon sichern und weitere Informationen zu der Veranstaltung einholen. Wer Lust auf politische Gespräche hat oder der gematik einen Besuch abstatten möchte, kann sich ebenfalls über den Link für das Rahmenprogramm am 19. Januar 2024 anmelden.

Herzliche Grüße

Euer Ralf Buchner

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