Ärzte sollen auch in 2024 weniger Heilmittel verordnen

Bundesgesundheitsminister Lauterbach verspricht Hausärzten die Entbudgetierung. Nun werden alle hellhörig. Wer jetzt aber denkt, Hausärzte dürfen zukünftig unendlich viele Heilmittelverordnungen ausstellen, ohne ihr Budget zu belasten, der irrt. Es geht um die Entbudgetierung der Honorare. Hausärzt:innen sollen also alle erbrachten Leistungen auch honoriert bekommen. Für Heilmittelpraxen ändert sich daher nichts, im Gegenteil: Gerade hat die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) eine neue „Zielvereinbarung zur Steuerung der Heilmittelversorgung“ für das Jahr 2024 veröffentlicht, mit dem Ziel, Dass Ärzt:innen bestimmte Heilmittelbehandlungen weniger verordnen. In Anlage 1 der Vereinbarung stehen Mengensenkungsziele, die Ärztinnen und Ärzte bitte im Jahr 2024 erreichen sollen. Besonders drastisch sieht es in der Ergotherapie für die psychisch-funktionelle Behandlung aus. Im Schnitt sollen die einzelnen Fachärzte zehn Prozent weniger dieser Therapie verordnen – und das in Zeiten, in denen psychische Erkrankungen Rekordwerte aufweisen. In der Physiotherapie trifft es die Krankengymnastik (Einzelbehandlung) am härtesten: Für die Fachgruppen Orthopädie, Neurologie, Chirurgie und Allgemeinmedizin besteht das Ziel, die Verordnungsmenge um sieben Prozent zu senken. In den anderen Bundesländern gibt es ähnliche Hinweise der KVen, die ihre Ärzt:innen dazu auffordern, weniger Heilmittel zu verordnen. In Brandenburg wurde die Information „Wirtschaftliches Verordnen von Wärmetherapie“ veröffentlicht. Die KV Rheinland-Pfalz gibt „Fachgruppenspezifische Zielquoten“ heraus. Allgemeinmediziner sollen demnach maximal 15 Prozent Manuelle Therapie gemessen an allen KG- und MT-Behandlungen verordnen – klar, Manuelle Therapie ist teurer als KG. Und wäre das alles noch nicht genug, will Lauterbach sich bei der Reform der Berufsgesetze in der Physiotherapie Zeit lassen. Er strebt nun an, sie im ersten Halbjahr anzugehen. Das hat er auch schon vor einem Jahr versprochen. Ehrlich gesagt: Ich bin langsam skeptisch, ob das noch was wird. Was mich allerdings optimistisch stimmt, ist mein Highlight der Woche: Ich bereite mich gerade intensiv auf den nächsten TI-Infoabend heute um 19 Uhr, vor. Das Thema lautet „100% TI – 0 Euro Zuzahlung“. Es geht darum, wie Ihr Euch jetzt oder auch in der Zukunft an die Telematikinfrastruktur anschließend könnt, ohne dass Euch Kosten dafür entstehen. Ja, das ist möglich und wir zeigen Euch, wie das geht. Und wir haben noch einen besonderen Service für Euch, den wir Euch bei dem Infoabend auch vorstellen möchten: das TI-ready Servicepaket. Wofür wir auch Lösungen haben, sind Absetzungen. Am besten ist es natürlich, wenn Ihr es schafft, dass gar keine Absetzungen in die Praxis flattern. Wir geben Euch sieben Tipps mit auf den Weg, wie Ihr Absetzungsärger vorbeugen könnt. Und liegt sie doch im Postfach, die ungerechtfertigte Absetzung, gibt es Möglichkeiten, dagegen vorzugehen. Es gibt fünf Regeln, an denen Ihr Euch entlanghangeln könnt, um doch noch an Euer Geld zu kommt. Jetzt im neuen Jahr ist auch eine gute Zeit, um sich einmal dem Thema Selbstreflexion und Mitarbeiterführung zu widmen. Denn gute Mitarbeiter:innen zu halten ist in Zeiten des Fachkräftemangels wichtiger denn je. Uns wurde beispielweise berichtet, dass es Headhunter gibt, die Mitarbeiter:innen abwerben möchten. Keine Angst, wer sein Team glücklich macht, hat wenig zu befürchten. Hier bekommt Ihr Tipps, wie Euch das gelingen kann. Und auch, wenn eine Kollegin kündigt, ist es wichtig, sie freundlich zu verabschieden – denn ein würdevoller Umgang miteinander stärkt die Bindung des Teams und auch die Bindung an die Praxis. Wie das gelingt, lest Ihr in dem Artikel „Bye bye, Mach’s gut, Auf Wiedersehen – Mit den passenden Abschiedsworten die Mitarbeiterbindung stärken“. Ich widme mich nun wieder der Vorbereitung des TI-Infoabends. Herzliche Grüße Euer Ralf Buchner