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Cyberattacke auf Krankenkassen-Dienstleister

Heilmittelpraxen sollen doch bitte JETZT und ganz schnell in die TI (Telematikinfrastruktur) einsteigen, um auf jeden Fall die Zuschüsse der GKV mitzunehmen. Schlechtes Timing für solche Werbebotschaften, echt jetzt! Denn einer der größten IT-Dienstleister für die gesetzlichen Krankenkassen kämpft seit Anfang der Woche gegen eine Cyberattacke an.
Cyberattacke auf Krankenkassen-Dienstleister
© iStock: everythingpossible

Die in Essen ansässige Bitmarck Holding GmbH stellt technische Infrastruktur und Softwarelösungen vor allem für gesetzliche Krankenkassen bereit, darunter unter anderem für die DAK und diverse Betriebskrankenkassen sowie Innungskrankenkassen. Aktuell kommt es nicht wegen der Cyberattacke selbst zu massiven technischen Störungen bei einigen Krankenkassen, sondern weil Bitmarck als Abwehrmaßnahme einige seiner Systeme heruntergefahren hat. Betroffen sind davon vermutlich 80 der 96 Kassen, die Dienstleistungen von Bitmarck in unterschiedlich großem Umfang nutzen.

Die Gematik hat gestern darauf aufmerksam gemacht, dass Bitmarck natürlich auch TI-Dienstleister ist und es deshalb zu Einschränkungen bei der Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) für bestimmte Kassen kommen kann. Aber bei unter einem Prozent Nutzern der ePA merkt das vermutlich sowieso niemand. Und die Allgemeinen Ortskrankenkassen, die Barmer und die Techniker Krankenkasse arbeiten mit anderen Systemen und Dienstleistern und sind somit nicht betroffen.

Auch die Selbstabrechnung läuft aktuell unproblematisch. Im schlimmsten Fall kann eine der betroffenen Krankenkassen eine von Euch versandte Rechnung nicht annehmen. Dann erhaltet Ihr eine entsprechende E-Mail-Rückmeldung und schickt dieses Rechnung Anfang der kommenden Woche einfach noch einmal raus.

Und wer mal darüber sprechen möchte, wann der Einstieg in die TI denn nun sinnvoll ist, der ist herzlich eingeladen zur Podiumsdiskussion zu genau diesem Thema auf dem upNetzwerktreffen am 3. Juni in Düsseldorf-Kaarst oder bei unserem nächsten TI-Webinar am 8. Mai um 19 Uhr online.

„Hallo, ich muss meinen Termin absagen, ich bin leider krank“, „Sorry, ich kann heute nicht kommen, ich muss zu einem Geburtstag“ oder „Oh, ich habe total vergessen, dass ich heute eigentlich Ergo habe. Ich komme nächste Woche wieder“ – Ihr kennt solche kurzfristigen Absagen wahrscheinlich alle und auch die skurrilsten Ausreden dazu. Aber egal, ob eine Absage einen triftigen Grund hat oder nicht, Ausfälle sind störend und häufig vermeidbar. In unserem Themenschwerpunkt 5.2023 „Weniger Ausfälle“ zeigen wir Euch, wie Ihr bei den Mitarbeiter:innen und auch Patientinnen und Patienten das richtige Mindset schaffen, damit weniger Lücken im Kalender entstehen. Weitere Themen: Wie schafft Ihr es, dass das Team die Auslastung erhöht? Warum ist eine Ausfallgebühr keine Strafe? Und, wie könnt Ihr Videotherapie spontan einsetzen, um Ausfälle zu vermeiden?

Neben Ausfällen sind auch Absetzungen ein immer wieder ärgerliches Thema. Wir haben mit Michael Reimann von der AOK Niedersachsen über die konkreten Absetzungszahlen gesprochen. Und er hat uns je Berufsgruppe die zehn häufigsten Gründe für Absetzungen aufgezeigt – die im Vorfeld vermeidbar wären. Ergebnis: Verordnungen vor Behandlungsbeginn immer gut prüfen, dann klappt’s auch mit dem Geld.

Highlight der Woche: Dieses Mal in eigener Sache… Wir haben die Mai-Ausgabe von upunternehmen praxis versendet. Seid gespannt, denn sie trägt ein neues Gewand. Natürlich haben wir wie immer viel Herzblut in die Inhalte, aber auch in ein neues Layout gesteckt und freuen uns auf Feedback dazu.

Herzliche Grüße
Euer
Ralf Buchner

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