up|unternehmen praxis

Ausgabe 02/2023

Schwerpunkt: Depressionen & Co.: Schluss mit dem Tabu

Faktisch, informativ, ideenreich. Der interdisziplinäre Newsletter für Heilmittelerbinger “up|unternehmen praxis” bringt Sie über die aktuelle Gesundheits- und Berufspolitik, betriebswirtschaftliche Themen, sowie Abrechnungs- und Praxismanagement auf den neuesten Stand.

Psychische Gesundheit

Blue Monday – das ist angeblich der traurigste Tag des Jahres. Er wird nach einer – zugegeben nicht besonders wissenschaftlichen – Formel berechnet, in die zum Beispiel das Wetter, Motivationslevel, die gebrochenen guten Vorsätze und die Zeit, die seit Weihnachten vergangen ist, einfließen. Die gute Nachricht. Für dieses Jahr haben wir diesen Tag bereits überstanden. Er war am 16. Januar. Für manche Menschen ist aber jeden Tag Blue Monday. Sie fühlen sich traurig oder ausgebrannt, kraftlos, unmotiviert oder können einfach nichts Schönes mehr in ihrem Leben erkennen. Solche Gefühle, oder auch einfach gar nichts mehr zu fühlen, können Anzeichen für eine psychische Erkrankung sein.

Gerade in den Gesundheitsberufen nimmt die Zahl der Menschen mit psychischen Erkrankungen stetig zu. Und während heute schon viel offener darüber gesprochen wird als noch vor zehn oder zwanzig Jahren, ist es für viele immer noch ein Tabu-Thema. Dabei kann die Psyche genauso krank werden wie der Körper. Das hat nichts mit Schwäche zu tun und die Betroffenen können sich nicht „einfach mal zusammenreißen“. Doch was tun? Im Themenschwerpunkt dieser Ausgabe befassen wir uns mit dieser Frage. Zwei Psychotherapeutinnen erklären, woran man erkennen kann, dass etwas nicht stimmt und wie man dann reagiert. Von ihren eigenen Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen berichten zwei Praxisinhaberinnen. Sie erzählen u. a., wie sie überhaupt gemerkt haben, dass sie krank sind, und wo sie Hilfe gefunden haben. Natürlich findet Ihr im Schwerpunkt auch Informationen zu den häufigsten psychischen
Erkrankungen sowie eine Übersicht von Hilfsangeboten.

Passt auf Euch auf und habt ein erfolgreiches Jahr.

up Magazin für Therapeuten 02/2023
Mit den besten Grüßen
Yvonne Millar
Yvonne Millar, Redakteurin bei up | unternehmen praxis
Mehr über Yvonne Millar...
Was noch im Heft ist, wir aber nicht erwähnt haben…

… ist die Telematikinfrastruktur. Wir zeigen, warum derzeit nicht der richtige Zeitpunkt für eine Anbindung ist und wie Ihr Euch trotzdem schon jetzt auf die digitale Zukunft vorbereiten könnt.

… sind sieben Ideen, wie Ihr 2023 zu Eurem Jahr macht. Konzentriert Euch auf die Dinge, die Euch und Euer Team wirklich voranbringen und feiert Euch für das, was Ihr bereits erreicht habt.

… ist Feelgood Management als Schlüssel zum Praxiserfolg. Du erfährst, was Feelgood Manager: innen können müssen und warum Obstkorb und Kickertisch längst überholt sind.

Schwerpunktartikel in dieser Ausgabe

Typisch Therapeut: Immer für andere da sein, aber nie für sich selbst © Modesta Kriebel

Typisch Therapeut: Immer für andere da sein, aber nie für sich selbst

„Ich wollte meine Probleme einfach nicht sehen, habe viel zu spät reagiert un…

„Wenn das Telefon klingelte, habe ich gezittert und konnte nicht drangehen“

„Wenn das Telefon klingelte, habe ich gezittert und konnte nicht drangehen“

Katrina (Name anonymisiert) lebt und arbeitet in Brandenburg. Sie hat eine Ergo…

Depressionen, Angststörungen und Co.: Anzeichen erkennen © ponsuke

Depressionen, Angststörungen und Co.: Anzeichen erkennen

Die Symptome von Depressionen oder auch Angststörungen sind oft sehr diffus. S…

„Ohne mein Team hätte ich meine Depression nicht so gut überstanden“ © Modesta Kriebel

„Ohne mein Team hätte ich meine Depression nicht so gut überstanden“

Die Physiotherapeutin und Praxisinhaberin Modesta Kriebel leidet seit einigen J…

Psychologische Hilfen und Informationen © ponsuke

Psychologische Hilfen und Informationen

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, sich im Falle von psychischen Problem…

Weitere Artikel in dieser Ausgabe zum Beispiel...

Boy’sDay am 27. April 2023: Auch Jungen für Therapieberufe begeistern © © boys-day.de | Björn Gaus

Boy’sDay am 27. April 2023: Auch Jungen für Therapieberufe begeistern

Mehr Jungen von therapeutischen Berufen zu begeistern, ist das Ziel des bundesweiten Boy’sDay am 27. April 2023. Daher ruft die Koordinierungsstelle Boy’sDay auch Praxisinhaber auf, Einblicke in ihren Berufsalltag zu geben und ihr Angebot kostenlos auf der Website www.boys-day.de einzutragen. Weiteres Infomaterial kann dort kostenlos heruntergeladen werden.

Datenschutz?... ! Ein Blick in die Glaskugel

Datenschutz?… ! Ein Blick in die Glaskugel

Von Niels Köhrer, externer Datenschutzbeauftragter für up|plus-Kunden Zunächst hoffe ich, dass Sie gut im neuen Jahr angekommen sind. In der Regel ist man geneigt in den ersten Wochen des neuen Jahres einen Blick zurückzuwerfen und das Jahr Revue passieren lassen. Ich möchte aber die Gelegenheit nutzen, um einen Blick in die Zukunft zu wagen. Daher an dieser Stelle meine unverbindliche Voraussage, welche drei Themen in diesem Jahr wichtig werden:

Was? Wie? Warum? Herausgeberboard erklärt das Dashboard © up,Spotify,Deezer,Google,Apple Podcasts

Was? Wie? Warum? Herausgeberboard erklärt das Dashboard

Das Dashboard Berufspolitik zeigt auf einen Blick, welche Fortschritte es bisher in Sachen Direktzugang, Digitalisierung und Beteiligung im G-BA für Therapeut:innen gibt. Doch wie messen wir das eigentlich? Wie setzen sich die Dashboards zusammen? Warum sollten sich Therapeutinnen und Therapeuten überhaupt für diese berufspolitischen Entwicklungen interessieren? Darüber sprechen Hannah Becker, Olav Gerlach und Ralf Buchner, Mitglieder der up-Herausgeberboards.

Themenschwerpunkt: Digitale Versorgung-Gesetz © iStock: metamorworks

Praxischeck TI

Abrechnungszentren und IT-Dienstleister signalisieren mehr und mehr, dass der Anschluss von Heilmittelpraxen an die Telematikinfrastruktur (TI) jetzt unbedingt und ganz schnell umgesetzt werden muss. Doch dafür gibt es aktuell keinen Grund. Ganz im Gegenteil, die TI-Anbindung ist technologisch im heftigen Umbruch, die Erstattungen durch die GKV werden gerade grundlegend geändert und so richtigen Nutzen bringt die TI den Heilmittelpraxen aktuell nicht.

Sieben Ideen für ein erfolgreiches Jahr in Deiner Praxis

Sieben Ideen für ein erfolgreiches Jahr in Deiner Praxis

Die typische Neujahrsstimmung voller Energie und Tatendrang fällt in diesem Jahr vielleicht etwas gedämpfter aus als in anderen Jahren. Aber bevor wir uns jetzt in den Praxen darin bestärken, wie schwierig die Lage ist, ist es doch hilfreicher, den Fokus auf Dinge zu lenken, die uns weiterbringen.

Präkrastination: Alles sofort erledigen wollen © gerenme

Präkrastination: Alles sofort erledigen wollen

Ein Blick auf Deine To-do-Liste verrät: Es gibt eine Menge zu tun. Während Du noch dabei bist, die ersten Aufgaben abzuarbeiten, kommen schon wieder neue hinzu. So sehr Du Dich auch bemühst, im Praxisalltag ist die To-do-Liste eigentlich niemals leer. Möchtest Du immer alle Aufgaben am liebsten sofort abarbeiten? Dann bist Du vielleicht gefangen im Strudel der Präkrastination. So befreist Du Dich daraus.

Geänderte Umlagesätze für Minijobber seit 1. Januar 2023 © htwww.arbeitgeberversicherung.de

Geänderte Umlagesätze für Minijobber seit 1. Januar 2023

Eine wichtige Nachricht für alle Therapiepraxen, die Minijobber:innen beschäftigen: Seit 1. Januar 2023 haben sich die Umlagesätze der Arbeitgeberversicherung geändert. Die Umlage U 1 (Erstattung bei Krankheit) ist von 0,9 auf 1,1 Prozent gestiegen, die Umlage 2 (Erstattung bei Mutterschaft) hingegen von 0,29 auf 0,24 Prozent gesunken.

Realistische Behandlungszeit bestimmen: Ergotherapie © Horsche

Alzheimer vorbeugen: Interprofessionelles Konsortium gegründet

Alzheimer zählt zu den häufigsten demenziellen Erkrankungen in der westlichen Bevölkerung. Die Inzidenz steigt mit dem Alter an. Bislang ist es nicht gelungen, sie durch pharmakologische Ansätze zu heilen. Daher müsse der Schwerpunkt auf präventive Maßnahmen gelegt werden.

Neues ambulantes Angebot zur Vermeidung chronischer Schmerzen © iStock: microgen

Neues ambulantes Angebot zur Vermeidung chronischer Schmerzen

Laut Deutscher Schmerzgesellschaft sind in Deutschland 23 Millionen Menschen von chronischen Kopf-, Rücken- oder Gelenkschmerzen betroffen. Dabei gibt es Möglichkeiten, eine Chronifizierung zu verhindern, wenn die dafür anfälligen Personen frühzeitig identifiziert und interdisziplinär, u. a. physiotherapeutisch, behandelt werden. Mit einem neuen ambulanten Versorgungsangebot (A-IMA, steht für: Ambulantes Interdisziplinär-Multimodales Assesssment) will die Deutsche Schmerzgesellschaft dazu beitragen.

Neue S2e-Leitlinie zum „Post-Intensive-Care-Syndrom“ richtet sich auch an Therapeuten © JazzIRT

Neue S2e-Leitlinie zum „Post-Intensive-Care-Syndrom“ richtet sich auch an Therapeuten

Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR) wurde erstmals eine S2e-Leitlinie zum sogenannten „Post-Intensive-Care- Syndrom“ (PICS) veröffentlicht. Neben neurorehabilitativ Tätigen aus Medizin und Pflege richtet sie sich auch ausdrücklich an Physio-, Ergotherapeut:innen und Logopäd:innen.

Themenschwerpunkt 2.2023: Depressionen und Co.: Schluss mit dem Tabu! © DAK Psychreport 2022

Themenschwerpunkt 2.2023: Depressionen und Co.: Schluss mit dem Tabu!

Wer denkt, psychische Erkrankungen seien selten und man selbst sei davor sicher, der irrt. Persönliche Schicksalsschläge, aber auch eine dauerhafte Überlastung im Beruf können dazu führen, dass Körper und Psyche krank werden. Das große Problem: Bis Betroffene sich selbst eingestehen, dass etwas nicht stimmt, dauert es meist sehr lange. Das sollte sich ändern. Ihr als Therapeutinnen und Therapeuten helft täglich Menschen dabei, gesund zu werden. Dabei solltet Ihr Euch selbst und auch Eure Mitarbeiter:innen nicht vergessen.

Marketing-Monat März?

Marketing-Monat März?

Für wann habt Ihr eigentlich Eure nächste Marketing-Aktion geplant? Falls die Antwort jetzt lautet „noch gar nicht“, hätte ich eine Idee. Wie wäre es, den März zum nächsten Marketing-Monat zu machen. Dann habt Ihr jetzt noch über einen Monat Zeit für die Vorbereitungen.

Mit Feelgood Management den Praxiserfolg steigern © iStock: Mihajlovna

Mit Feelgood Management den Praxiserfolg steigern

Feelgood Management – das sind nicht die viel belächelten Obstkörbe und Kickertische. Vielmehr geht es darum, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Arbeitsatmosphäre zu bieten, in der sie sich wohlfühlen und ihr volles Potenzial entfalten können. Schließlich sind die Mitarbeiter:innen das wichtigste Gut der Praxis. Hier erfährst Du, wie Feelgood Management funktioniert und warum Du in Deiner Praxis auf gar keinen Fall darauf verzichten solltest.

Mawendo: Erste orthopädische Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) © iStock: Pornpak Khunatorn

NRW: Barmer testet neues Therapiekonzept GLA:D® bei Arthrose

Als erste große Krankenkasse wird die BARMER in Nordrhein-Westfalen ein neues Therapiekonzept zur Behandlung von Knie- und Hüftarthrose testen. Im Rahmen eines vierjährigen Pilotprojektes führt sie das 2013 in Dänemark entwickelte und international erfolgreiche Behandlungskonzept GLA:D® („Good Life with OsteoArthritis in Denmark“) ein.

Darf ich das? © hsyncoban

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Neue Website zu Long COVID

“longcovid-info.de” heißt die neue Website, die neben allgemeinen Informationen zu dieser Erkrankung auch spezielle Infos für „Betroffene und Angehörige“ sowie für „Arbeitnehmende und Arbeitgebende“ gibt. Erstellt wurde das neue Info-Portal von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und weiteren Kooperationspartnern.

TI: Sorgenkind Datenschutz © iStock: pictafolio

Ins Handeln kommen: TI-Ready in drei einfachen Schritten

Natürlich darf die aktuelle Situation – veraltete Technik, unausgereifte Systeme, unklare Erstattungsregeln, kein Nutzen für Patient:innen – nicht darüber hinwegtäuschen, dass die grundsätzliche Idee, die Organisation des Gesundheitswesens zu digitalisieren, großartig ist.

S1-Leitlinie „Nagelpilz“ aktualisiert © 123rf.com

S1-Leitlinie „Nagelpilz“ aktualisiert

Unter Federführung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) wurde kürzlich die S1-Leitlinie Onychomykose aktualisiert. Laut DDG betrifft Nagelpilz in Deutschland schätzungsweise zwei bis 15 Prozent der Bevölkerung und ist eine der häufigsten Diagnosen in der dermatologischen Praxis. Zehennägel sind viermal so häufig befallen wie Fingernägel. Die neue S1-Leitlinie kann auf der AWMF-Website unter der Registernummer 013 – 003 abgerufen werden.

Rücken-DiGA in Regelbetrieb übernommen © Thomas Demarczyk

Rücken-DiGA in Regelbetrieb übernommen

Die Rückenschmerz-App Vivira ist eine Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA), die Ärzt:innen u. a. Patientinnen und Patienten bei nicht-spezifischen Kreuzschmerzen verordnen können. Die Krankenkassen übernehmen dann die Kosten. Diese lagen während der einjährigen Erprobungsphase bisher beim vom Hersteller festgelegten Preis von 239,96 Euro. Nachdem die GKV und der Anbieter der DiGA sich über den Preis im Regelbetrieb nicht einigen konnten, hat die Schiedsstelle jetzt 211,72 Euro als neuen Preis bestimmt, der für eine Anwendungsdauer von 90 Tagen gilt. Die DiGA gibt es auch ohne ärztliche Verordnung. Weisen GKV-Versicherte ihrer Krankenkasse nach, dass eine entsprechende Indikation bei ihnen vorliegt, können sie die DiGA auch ohne ärztliche Verordnung nutzen.